Romana Extra Band 8 (German Edition)
geheiratet.“
Michelina blickte erneut auf den Dummy. „Ich sehe die Ähnlichkeit.“ Sie verzog spöttisch die Lippen.
„Wie kann das sein? Du bist ihr nie begegnet.“
„Ich meinte Ähnlichkeit in Bezug auf die Intelligenz. Sie muss ganz schön blöd sein, wenn sie dich wegen eines Anwalts verlassen hat.“
Eine Weile sah Jared sie schweigend an. Widersprüchliche Emotionen spiegelten sich in seinem Blick. „Woher willst du wissen, dass der Anwalt nicht der bessere Mann war?“
„Weil ich dich kenne. Und mir ist kein besserer Mann begegnet.“ Ihr Herz pochte schneller, als ihr bewusst wurde, was sie da gesagt hatte.
„Vielleicht sind dir noch nicht viele Männer begegnet“, sagte er.
„Und ob. Dutzende. Nein. Hunderte.“
„Hunderte?“ Er hob ungläubig die Augenbrauen.
„Hunderte“, erwiderte Michelina bestimmt. Vielleicht sogar Tausende. Jedenfalls hatte sie zahllosen Männern die Hand geschüttelt, mit ihnen getanzt, sie zu einem Abendessen oder einer formellen Veranstaltung begleitet.
„Warum wolltest du Jennifer unbedingt töten?“, fragte Jared.
Michelina zuckte mit den Achseln. „Ich wollte mich einfach ein bisschen abreagieren.
„Warum?“ Er legte ihr einen Finger unters Kinn.
Sie wandte den Blick ab. Wenn er ihr so nahe war, konnte sie sich kaum konzentrieren. „Ich habe an meinen Bruder gedacht.“
„An welchen?“
„An alle“, gestand sie zögernd. „Aber hauptsächlich an Jacq…“ Schnell räusperte sie sich. „Jack.“ Sie zog ihren Fechthandschuh aus. „Es klingt vielleicht albern, aber seit die Mädchen nicht mehr da sind, kommt mir das Haus so leer vor.“
Jared schmunzelte. „Sag nicht, dir ist langweilig. Es sind nur noch ein paar Tage bis zur Jubiläumsparty.“
Michelina machte eine wegwerfende Geste. „Ich habe alles im Griff.“
„In der County-Bücherei könnten sie Hilfe gebrauchen.“
Sofort wurde sie neugierig. „Was für Hilfe?“
„Viele Bücher sind kurz davor, in Stücke zu zerfallen. Wir haben keine Freiwilligen, die sich darum kümmern könnten.“
„Was ist mit dieser Clara, von der du einmal gesprochen hast? Die unbedingt wollte, dass die Party hier auf deiner Ranch stattfindet?“
Jared schüttelte den Kopf. „Sie leitet die Freiwilligen-Einsätze im Krankenhaus.“
„Aber das wäre so einfach. Bittet die Leute, jeweils ein Buch zu finanzieren, und fügt eine entsprechende Karte mit einer Danksagung ein. Man könnte auf der Party einen Infostand zu diesem Thema einrichten und das Projekt damit in Gang setzen.“
„Na also, wann fängst du an?“, fragte Jared.
Michelina blinzelte. „Ich würde schon ein bisschen Unterstützung brauchen, ein paar Namen.“
„Das lässt sich machen.“
„Ich kann mich auf nichts Langfristiges einlassen“, erklärte sie und meinte damit nicht nur das Bücherprojekt. Sie konnte nicht ewig hier bei Jared bleiben. Immer wieder sagte sie sich, dass sie irgendwann einmal nach Marceau zurückkehren und ihre Pflicht erfüllen musste. Irgendwann. Ihr Magen krampfte sich zusammen. In naher Zukunft.
Jareds Gesichtsausdruck war unergründlich. „Niemand erwartet das von dir“, sagte er, und es klang so unbeteiligt, dass Michelina fröstelte.
„Ich meinte nicht, dass ich nicht fähig dazu bin. Es ist nur so, dass ich irgendwann zurück…“
„Wohin?“ Seine Stimme klang angespannt.
„Nach Hause.“ Michelina wollte nicht, dass Jared zu viele Fragen stellte. Sie war noch immer nicht bereit, sie zu beantworten.
„Wenn du mir ein paar Leute nennen kannst, die mir helfen können, dann organisiere ich das.“
„Gut.“ Jared nahm ihr das Florett aus der Hand und hängte es an die Wand. „Du hättest mir sagen sollen, wie frustriert du dich fühlst, Mimi. Da hätte ich doch etwas tun können.“
Sie lachte. „Du meinst, du hättest meinen Frust noch vergrößern können? Ich glaube, das hast du schon“, scherzte sie.
„Ich?“, meinte er betont unschuldig, schob sie jedoch gleichzeitig vor sich her, bis sie mit dem Rücken an die Wand stieß. „Ich bin nur ein einfacher Rancher aus Wyoming. Was könnte ich tun, um eine Prinzessin wie dich zu frustrieren?“
„Ganz einfach“, gab sie zurück. Sie versuchte, einen klaren Kopf zu behalten, während sein Gesicht immer näher kam. „Du und Romeo, ihr habt einiges gemeinsam …“
„Und du hast ein freches Mundwerk“, erwiderte er. „Aber es dir zu verschließen macht uns beiden verdammt viel Spaß.“ Er nahm ihren Mund in
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