Romana Extra Band 8 (German Edition)
Besitz. Sie küssten sich mit geradezu verzweifelter Leidenschaft. Michelina wollte die kurze Zeit, die ihr das Schicksal mit Jared gewährte, möglichst ausnutzen. Je mehr sie über ihn erfuhr, desto sicherer war sie, dass sie nie wieder das Gleiche für einen anderen Mann empfinden könnte.
Aber sie konnte jetzt nicht an morgen denken. Jetzt wollte sie einfach dieses Gefühl von Geborgenheit in Jareds Armen genießen und sich begehrt fühlen. Bis jetzt konnte sie darauf vertrauen, dass er sie um ihrer selbst willen begehrte. Ungeduldig zerrte sie an seinem Gürtel, denn sie wollte ihm ganz nah sein.
Er hielt ihre Hand fest. „Wann werde ich je genug von dir haben?“, murmelte er und schwang sie sich über die Schulter.
Michelina kreischte. „Was machst du?“
„Ich tue meine Pflicht und bringe dich ins Bett, um dir Befriedigung zu verschaffen“, erwiderte er trocken und ging die Treppe hinauf zu seinem Zimmer. Bei jedem Schritt bohrte seine Schulter sich in ihren Bauch.
„Pflicht?“, wiederholte Michelina. „Pflicht ist, wenn man eine Windel wechselt.“
„Das ist eine Frage der Einstellung“, sagte Jared und setzte sie wieder ab.
Er küsste sie und ließ sie spüren, wie erregt er war. Dass er das Wort Pflicht benutzt hatte, ließ ihr keine Ruhe. Sie war in einer Welt von Pflichten aufgewachsen, und sie würde dahin zurückkehren müssen. Widerstrebend löste sie sich von ihm. „Ich will niemals, dass du irgendetwas für mich aus Pflichtgefühl tust.“
Er sah sie lange schweigend an. „Und wenn ich es als meine Pflicht als dein Liebhaber betrachte, dafür zu sorgen, dass du Erfüllung findest?“
Sein Blick war voller Zärtlichkeit. Michelina fühlte sich völlig entwaffnet.
Jared lächelte sexy. „Was ist? Das hast du wohl noch nie erlebt? Hat die Prinzessin nichts zu sagen?“ Er strich mit dem Daumen über ihre Lippe. „Jetzt ist es wieder passiert, du hast dich unterschätzt.“
Sie schluckte. Plötzlich war ihr die Kehle wie zugeschnürt. „Inwiefern?“
„Diesmal werde ich es dir zeigen, anstatt es zu erklären.“ Kurzerhand schob er die Hände unter ihr Shirt und zog es ihr über den Kopf. „Aber bevor ich weitermache, habe ich noch eine Frage.“
Dann drehte er sich zu seinem Schreibtisch um. Michelina sah das Diadem in dem Moment, als er danach griff. Ihr Herz blieb fast stehen.
Er wedelte damit in der Luft herum. „Leo hat mir das vorhin gebracht, als ich nach Hause kam. Zu meinen Sachen passt es nicht.“ Forschend betrachtete er sie. „Möchtest du mir vielleicht erklären, wozu das gut sein soll?“
9. KAPITEL
Michelina hatte das Gefühl, als wäre ihr Kopf plötzlich ganz leer. „Also, das …“
„Ja?“, sagte Jared.
„Das ist ein Accessoire“, erklärte sie. „Wie ein Hut, zum Beispiel.“
„Ein Hut“, wiederholte er skeptisch.
„Ja, Frauen tragen so etwas, zum Beispiel … auf einer Party.“ Sie versuchte, sich ihr Entsetzen nicht anmerken zu lassen und zwang sich zu einem Lächeln.
„Aha.“ Jared schüttelte den Kopf. „Ich muss sagen, ich habe auf den Partys, auf denen ich war, noch keine Frau so etwas tragen sehen.“
Was sollte sie darauf erwidern?
„Nach meiner Erfahrung gibt es drei Gründe, weshalb eine Frau ein Diadem tragen könnte. Erstens, sie ist Aristokratin.“
Michelina hielt den Atem an.
„Du hast manchmal einen ziemlich merkwürdigen Akzent, und du gibst gern Befehle. Aber wenn du wirklich aus adligem Haus wärst, dann hättest du es keinen Tag mit meinen Nichten ausgehalten. Das kommt also als Erklärung nicht infrage.“ Sein Blick wurde kühl. „Zweitens, sie ist eine Braut.“
Sie blickte auf den Kopfschmuck und schüttelte den Kopf. Das war sozusagen ihr Prêt-à-porter-Diadem. Würde sie heiraten, wäre ihr Kopfschmuck sehr viel prachtvoller. „Ich war noch nie eine Braut.“
„Dann bleibt nur ein Grund übrig.“ Jared seufzte und strich mit dem Daumen über die Perlen und Diamanten. „Schönheitsköniginnen tragen Diademe.“
Er sah sie abwartend an. Michelina erwiderte stumm seinen Blick. Plötzlich verstand sie. Er hielt sie für eine Schönheitskönigin. Ach du liebe Güte! Fast hätte sie hysterisch aufgelacht. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll“, war alles, was sie erwidern konnte.
„Versuch nicht, es abzustreiten“, sagte er.
Ihr wurde ganz flau im Magen. Sie wollte Jared nicht belügen. „Ich kann nicht bestreiten, dass ich mein Image loszuwerden versuche.“
„Schön, aber nichts im
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