Romana Extra Band 8 (German Edition)
Kopf?“
„Genau.“
Jared legte das Diadem aufs Bett und nahm sie in die Arme. „Du bist schön, aber wir beide wissen, dass du mehr zu bieten hast als ein hübsches Gesicht.“
Was er da sagte und die Art, wie er sie anblickte, das machte sie glücklich. Allerdings bekam sie auch ein schlechtes Gewissen. Niemand hatte ihr jemals so direkt gesagt, dass er an sie glaubte. Sie konnte es nicht fassen. Jared wirkte so überzeugt. Plötzlich schien es ihr, als könnte sie alles erreichen, wenn sie nur wollte.
Gleichzeitig fühlte sie sich schrecklich schuldig, weil er ihr so vertraute. Er hatte es nicht verdient, betrogen zu werden. Doch sie hatte Angst, dass er sie mit anderen Augen betrachten würde, wenn er erst einmal wüsste, wer sie war. Und das könnte sie nicht ertragen.
Er hatte ja keine Ahnung, wie verzweifelt sie das brauchte, was er ihr geben konnte. Genau danach hatte sie sich ihr ganzes Leben gesehnt, so reich und mächtig ihre Familie auch sein mochte. „Danke“, sagte Michelina und musste plötzlich mit den Tränen kämpfen.
„Wofür?“
„Einfach so. Danke.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihn zu küssen. Irgendwann würde er erfahren, wer sie wirklich war, und ihr verübeln, dass sie ihn belogen hatte. Dann würde er, so hoffte sie, sich an diesen Augenblick erinnern. Sie jedenfalls würde ihn niemals vergessen.
Mimi hakte einen Posten nach dem anderen auf ihrer Liste ab. Jared war erstaunt, wie routiniert sie das machte. Die meisten Frauen wären sicher schrecklich nervös gewesen angesichts der Aufgabe, eine Party für dreihundert Personen zu organisieren. Aber Mimi wirkte ganz ruhig.
Ihm war ganz schön bange gewesen wegen der vielen Rechnungen, doch sie hatte es geschafft, Geschäftsleute und Privatpersonen als Sponsoren zu gewinnen. Für den größten Teil der Speisen und Getränke war also gesorgt.
Endlich war es so weit. Die Party war in vollem Gang, als Jared auffiel, dass Mimi jeglichen Kontakt mit dem Reporter der Countyzeitung sorgfältig vermied. Einmal entkam sie ihm nur ganz knapp. Kurz danach fand er sie hinter dem Stall. Keuchend lehnte sie sich an die Wand.
„Was ist los?“, fragte er. „Roger ist harmlos.“
Sie schüttelte den Kopf. „Er ist bewaffnet, er hat eine Kamera. Er ist gefährlich. Du bist doch Bürgermeister. Kannst du ihn nicht wegschicken?“
Jared musste lachen. „Auf keinen Fall. Das ist eins der wenigen großen Events hier.“
„Ich bitte dich, mach seine Kamera kaputt.“
Er hätte erneut gelacht, wäre ihr Blick nicht so todernst gewesen. „Die Auflage beträgt nur ein paar Tausend.“ Ihm tat das Herz weh, als er den verzweifelten Ausdruck in ihren Augen sah. „Prinzessin, es ist nicht die New York Times.“
Mimi fasste sich an die Kehle und holte tief Luft. „Ich weiß, aber … ich …“ Noch einmal holte sie tief Luft. „… du verstehst nicht. Ich …“ Dann schüttelte sie den Kopf. „Ich halte mich einfach im Hintergrund. Egal, was du tust, schick ihn bitte nicht in meine Richtung.“ Sie wollte sich umdrehen, aber Jared griff nach ihrer Hand.
Er war geschockt. „Mimi, deine Hände sind ja eiskalt.“
Man konnte richtig sehen, wie sie sich zusammennahm. Sie lächelte kokett und hob eine Schulter. „Du meinst, mir ist kalt? Mir? Dann kannst du mich ja, wenn das alles vorbei ist, ein bisschen aufwärmen. Und jetzt entschuldige mich, ich muss mich um mein Bücherprojekt kümmern. Ciao.“
Und dann war sie fort. Jared hatte das eigenartige Gefühl, sie beschützen zu müssen.
„He, Jared.“
Sein Schwager Bob, der Vater seiner Nichten, hinkte auf ihn zu. „Ich weiß, ich habe dir schon gedankt, aber …“
Jared hob die Hand. „Jetzt ist Schluss. Du hast mir genug gedankt. Ich war froh, euch helfen zu können, außerdem hat sich hauptsächlich Mimi um die Kinder gekümmert.“
Bob lächelte. „Die Kinder reden ständig von ihr und davon, dass sie sich ihre Prinzessinnenkrone ausleihen und aufprobieren wollen. Woher kommt sie eigentlich?“
„Von weiter östlich“, erwiderte Jared vage. Genauso vage hatte ihm Mimi ihre Herkunft erklärt. Es ärgerte ihn, dass er nicht mehr wusste. Er kannte jeden Quadratzentimeter ihrer nackten Haut, doch ansonsten wusste er nichts über sie.
Er redete noch eine Weile mit Bob, und ein anderer Rancher gesellte sich zu ihnen. Plötzlich hörte er Schreie vom See her.
Jared blickte in die Richtung und sah eine weibliche Gestalt in Jeans und pinkfarbenem T-Shirt, die
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