Romana Extra Band 8 (German Edition)
„Meine auch.“
Michel seufzte. „Und meine.“
Jared begann, sich zu entspannen. „So wie Sie versuchen, Michelina von jeder Art von Abenteuer abzuhalten, sollte man meinen, Sie hätten sich besonders sanfte, zurückhaltende Frauen ausgesucht.“
Die Brüder Dumont tauschten vielsagende Blicke. „Es ist ein schicksalhafter Charakterfehler der männlichen Dumonts“, erklärte Nicholas. „Wir fühlen uns grundsätzlich zu eigenwilligen Frauen hingezogen. Aber lachen Sie nicht.“ Er deutete mit dem Finger auf Jared. „Wenn Sie sich entschlossen haben, Michelina zu heiraten, dann haben Sie dasselbe Problem.“
„Nein, Mutter, es gibt nichts, womit du mich überreden könntest, den Grafen Ferrar zu heiraten“, erklärte Michelina wohl zum fünfzigsten Mal.
„Aber er wäre so gut für Marceau“, sagte Königin Anna Catherine wohl zum einundfünfzigsten Mal. „Die Berater sind überzeugt, dass er perfekt zu dir passen würde.“
Michelina verlor langsam die Geduld. Nein, eigentlich war ihr bereits vor diesem Treffen die Geduld ausgegangen. „Sie irren sich. Wenn sie den Grafen Ferrar so toll finden, sollen sie ihn doch selbst heiraten.“
„Es gibt keinen Grund, unverschämt zu werden.“ Die Königin runzelte die Stirn.
„Es gibt keinen Grund, weiter über den Grafen zu reden. Er kommt nicht infrage.“
„Michelina, du führst ein sehr behütetes Leben. Du solltest einen guten Ratschlag annehmen, wenn man ihn dir gibt.“
Michelina stellte ihre Teetasse ab. „Ich bin nicht mehr so behütet wie früher.“
„Dein Verschwinden hat uns in der Tat alle schockiert“, sagte Anna Catherine. Ihr leidender Gesichtsausdruck versetzte Michelina einen Stich.
„Es tut mir leid, dass ihr so schockiert wart, aber es tut mir nicht leid, dass ich verschwunden bin. Dadurch hatte ich die Chance, Dinge zu tun, die mir immer verboten waren. Ich habe sehr viel über mich gelernt, über das, was ich will und was ich kann.“
„Und du denkst, du willst diesen Rancher“, stellte ihre Mutter angewidert fest.
„Ich weiß, dass ich ihn will, und ich werde ihn bekommen.“
„Das klingt, als hättest du es überhaupt nicht nötig, das mit deinen Brüdern, den Beratern oder mir zu besprechen.“
„Ich habe nichts dagegen, darüber zu sprechen, aber das wird nichts an meinem Entschluss ändern. Ich werde Jared heiraten, Mutter. Nichts wird mich daran hindern. Wir können entweder in Las Vegas heiraten oder hier. Du hast die Wahl.“
Ihre Mutter blinzelte ungläubig, dann schüttelte sie den Kopf. „Dieser Mann ist überhaupt nicht darauf vorbereitet, eine Aristokratin zu heiraten. Er hat keine Ahnung, was alles von dir – und infolgedessen auch von ihm – erwartet wird.“
„Maggie hat es auch nicht gewusst. Und Sophia und Tara auch nicht.“
„Ja, aber sie sind Fr…“ Die Königin verstummte, als hätte sie gemerkt, wie sexistisch diese Antwort wäre. „Was macht dich so sicher, dass dieser Jared der Richtige für dich ist?“
„Weil er mich dazu gebracht hat, an mich selbst zu glauben. Er will, dass ich mir selbst treu bin. Er liebt mich, nicht meinen Status, aber er respektiert meine Herkunft und meine Familie, und das sogar, obwohl ich ihm erzählt habe, wie gestört unsere Familie ist.“
Anna Catherine sah ihre Tochter entsetzt an. „Du hast ihm gesagt, die Dumonts seien gestört?“
„Natürlich. Deshalb wollte ich ja auch nicht zurückkommen. Ich wollte nach Vegas gehen, aber Jared hat darauf bestanden, hierher zu fliegen. Er wusste, dass ihr unglaublich wichtig für mich seid, auch wenn ihr mir manchmal schrecklich auf die Nerven geht.“
Ihre Mutter strich sich über die Stirn. „Ich werde langsam zu alt für all das.“
Michelina fühlte ein wenig mit ihr und griff nach ihrer Hand. Ihr Verhältnis war seit vielen Jahren sehr angespannt, doch sie würde nie vergessen, wie oft ihre Mutter auf Schlaf verzichtet hatte, um ihr vorzulesen, als sie noch klein war.
„Mutter, der Mann, den ich heirate, muss stark genug sein, mich zu lieben und meinen Status zu akzeptieren. Jared ist der stärkste Mann, dem ich je begegnet bin.“
„Aber du wirst in Wyoming leben, ausgerechnet in Wyoming!“, protestierte ihre Mutter.
„Er wird zusätzliches Personal einstellen, damit wir oft nach Marceau kommen können. Er findet unsere Insel wunderschön.“
„Nun, natürlich tut er das“, erwiderte die Königin stolz. Sie seufzte schwer. „Ich werde mit ihm sprechen“, sagte sie
Weitere Kostenlose Bücher