Romana Extra Band 8 (German Edition)
er an nichts anderes mehr denken.
Sie räusperte sich. „Nein, du hast recht. So etwas tun wir wirklich nicht.“
Schade eigentlich, dachte er
„Umso besser, sonst könnte ich mein Praktikum vergessen.“
„Stimmt“, sagte er. Aber der Gedanke war zu verlockend.
Später standen sie auf dem Parkplatz vor Megans Auto. Über ihnen funkelten die Sterne am Nachthimmel, dieselben, die sie im Planetarium durchs Teleskop betrachtet hatten. „Ich dachte, das dort wäre eine Sternschnuppe.“
„Sternschnuppe, Satellit“, erwiderte Adam. „Was macht das schon für einen Unterschied.“
„Auf einen Satelliten kann man sich nichts wünschen.“
Unter der spärlichen Parkplatzbeleuchtung warf das Schild seiner Baseballkappe einen dunklen Schatten auf sein Gesicht. Er wirkte größer und dunkler als bei Tag. „Wünschen kann man sich immer etwas.“
„Nein, kann man nicht“, erwiderte sie. „Man braucht eine Münze und einen Brunnen oder eine verwunschene Quelle. Oder Geburtstagskerzen. Oder …“
Er lächelte. „Ich wusste gar nicht, dass das so streng geregelt ist.“
„Na hör mal, man kann doch nicht einfach seine eigenen Regeln über das Wünschen aufstellen.“
„Also ich habe mir hier oben oft etwas gewünscht. Ich habe dabei immer zu den Sternen geblickt, aber es war nie eine Sternschnuppe dabei.“
Megan fragte sich, was Adam sich wohl wünschen würde. Er sah gut aus, hatte Geld, war berühmt, und mit seiner Karriere ging es aufwärts. In seinem Leben fehlte nichts. „Hat sich einer deiner Wünsche erfüllt?“
„Ja“, sagte er ohne zu zögern. „Es gibt also keinen Grund, weshalb du dir jetzt nichts wünschen solltest.“
„Nur, wenn du dir auch etwas wünschst.“
„Gerne, jederzeit.“
Dass er mitmachte, überraschte Megan. Je mehr Zeit sie mit ihm verbrachte, desto klarer wurde ihr, dass sie ihn falsch eingeschätzt hatte. Und desto mehr wollte sie über ihn erfahren.
„Schließ die Augen“, sagte er.
„Ich denke, das ist nicht so streng geregelt.“
„Das ist jetzt nicht der Augenblick für logisches Denken.“ Er tippte mit dem Finger auf ihre Nasenspitze. „Augen zu.“
Sie gehorchte. „Sind deine auch zu?“
„Ja“, sagte er. „Und jetzt wünsch dir was.“
Ich wünsche mir, mehr Zeit mit Adam zu verbringen.
Moment mal. Der Gedanke war einfach so aus dem Nichts gekommen. Megan öffnete die Augen. Zeit mit Adam zu verbringen, wäre alles andere als klug, wenn sie auf Eva einen guten Eindruck machen wollte. Wie konnte sie sich nur so etwas Dummes wünschen? Etwas, das sie weder wollte noch brauchte. Dieser Mann hatte keinen Platz in ihrem Leben.
Nun öffnete auch Adam die Augen. Sein Wunsch hatte ziemlich lange gedauert.
„Hast du einen Wunsch formuliert?“, fragte er.
„Ja.“ Zum Glück erfüllten sich ihre Wünsche sowieso nie. „Und du?“
„Ja, einen richtig guten.“
Was er sich wohl gewünscht hatte? Aber wenn sie ihn fragen würde, würde er auch ihren Wunsch erfahren wollen, und den würde sie niemals verraten. Niemandem.
Außerdem schien der Augenblick gekommen, sich zu verabschieden. Sie konnten schließlich nicht die ganze Nacht hier stehen, geheime Wünsche formulieren oder sich gegenseitig anstarren. „Ich sollte nach Hause fahren. Danke für den schönen Abend.“
„Er muss noch nicht zu Ende sein.“
Megans Puls beschleunigte sich. Auch sie wollte nicht, dass der Abend schon zu Ende war. Bei Adam fühlte sie sich so wohl, so geschätzt, obwohl sie wusste, dass er alle Menschen so behandelte– er gab jedem das Gefühl, die wichtigste Person auf der ganzen Welt zu sein. Aber das war ihr egal. Es tat gut.
„Es gibt noch viele andere Sehenswürdigkeiten bei Nacht“, fuhr Adam fort.
Seinen Trailer womöglich? Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Jetzt ganz tief durchatmen und sich zu nichts Dummem hinreißen lassen.
Megan holte ihren Autoschlüssel aus der Handtasche. „Ich muss morgen früh raus“, sagte sie langsam und zwang sich zu einem Lächeln. „Es gibt noch viel zu tun, bevor es am Dienstag losgeht.“
„Das nenne ich eine gute Arbeitsmoral. Ich mag das.“
„Hat mir mein Dad beigebracht.“
„Bewundernswert.“
Es war ein wundervoller Abend gewesen, bis jetzt. Megan hatte sich fast wie eine Prinzessin gefühlt. Normalerweise fühlte sie sich eher wie eine der hässlichen Stiefschwestern, nicht wie Cinderella. Auch wenn es vielleicht nicht klug war, sie wollte nicht, dass dieses Gefühl aufhörte. „Danke noch mal
Weitere Kostenlose Bücher