Romana Extra Band 8 (German Edition)
duftete süß.
Als sie sich leicht bewegte, blickte Adam auf sie hinab. Sie trug Lippenstift, ein natürlich wirkendes Rosa. Bis jetzt hatte er nie Make-up an ihr gesehen.
Ihre vollen Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Ob sie träumte? Von ihm?
Ganz sicher nicht, hätte er noch vor ein paar Stunden gesagt, aber jetzt war er da nicht mehr so sicher. Megan hatte eingewilligt, den Abend mit ihm zu verbringen, und hatte nicht protestiert, als er ihr die Schultern massierte. Bestimmt beeindruckte er sie mehr, als sie bereit war, zuzugeben, aber sie verhielt sich kein bisschen affektiert. Versuchte nicht, ihm zu imponieren. Auch nicht, mit ihm zu flirten oder ihn zu verführen. Sie war einfach sie selbst und ließ ihn auch er selbst sein. So etwas passierte selten. Und es gefiel ihm. Sehr.
Allerdings glaubte er nicht, dass Megan wirklich so einfach gestrickt war, wie sie vorgab. Auch Leute, die gern im Voraus planten, konnten abenteuerlustig sein. Er hätte gern die Chance, diese Abenteuerlust in ihr zu wecken. Er wollte sehen, wie sie vor Freude strahlte, wie sie aus vollem Herzen lachte. Wenn sie es nur zuließe …
Er strich ihr eine Strähne aus dem blassen Gesicht.
Sie sah aus wie Schneewittchen. Oder Dornröschen. Alles, was sie bräuchte, war ein Kuss.
Keine gute Idee.
Jedes Mal, wenn sie sich nur berührten, zuckte Megan zusammen. Das mochte bedeuten, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlte, dieses Gefühl jedoch verleugnete. Bestimmt versuchte sie, in ihm einen Kumpel zu sehen, weil sie es auf einen anderen Mann abgesehen hatte.
Adam wusste, dass er ihren Schutzwall überwinden könnte. Ganz bestimmt. Aber obwohl die Versuchung groß war, sich vorzubeugen und ihre Lippen mit seinen zu berühren – er würde es nicht tun.
Er konnte charmant sein, aber er war kein edler Prinz. Megans Herz war bei ihm nicht sicher. Zwar war sie nicht sein Typ, aber er mochte sie. Ein Kuss könnte zu einem weiteren Kuss führen, und das könnte Konsequenzen haben, die keiner von ihnen wollte. Sie zu verletzen, war wirklich das Letzte, was er wollte.
Nach allem, was sie über ihre Gefühle für Rob und über ihre Pläne für die Zukunft gesagt hatte, war klar, dass sie eine Frau war, die sich eine feste Beziehung wünschte. Dafür war er nicht der Typ. Es kam also nicht infrage, sie zu küssen. Selbst wenn er es zu gern einmal ausprobiert hätte.
Sie drehte sich auf die Seite und legte die Wange auf seine Brust. Plötzlich spürte er jede Rundung ihres Körpers.
Ihm wurde heiß. Er schluckte. In seiner Kehle schien plötzlich ein dicker Kloß zu sitzen. Besser so, als wenn sich seine Jeans ausgebeult hätte … Wie hätte er das Megan erklären sollen, falls sie wach wurde?
Adam schaute sich um und konzentrierte sich auf die Umgebung. Es half nichts.
Also dachte er an die Szene, an der er am Vormittag gearbeitet hatte. Immer an derselben Stelle machte er einen Fehler. Als er jetzt die Zeile im Kopf wiederholte, schlich sich wieder ein Fehler ein. Wenigstens war ihm jetzt nicht mehr so heiß. Er wiederholte die Textstelle mehrfach im Kopf, und dann laut.
Megan bewegte sich. Verdammt, er hätte leiser sein sollen.
Sie hatte die Lippen halb geöffnet und seufzte leise. Dann blickte sie mit großen Augen zu ihm hoch.
Er lächelte. „Dornröschen ist erwacht.“
Ihre Wangen färbten sich pink. Abrupt richtete sie sich auf. „Ich bin eingeschlafen.“
„Du warst müde.“
Sie wich seinem Blick aus. „Tut mir leid.“
„Das braucht es nicht. Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe. Ich habe meinen Text geübt.“
Um seinen Körper unter Kontrolle zu halten. Echt klasse. Wie nobel. Gut, dass Megan davon nichts zu ahnen schien.
„Soll ich dir helfen?“, fragte sie.
Oh ja, aber nicht beim Textlernen. „Ein andermal.“
„Sag einfach Bescheid.“ Sie wischte sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Das ist das Wenigste, was ich tun kann, zum Dank dafür, dass du mein Kopfkissen warst.“
Wenn sie nur das Kopfkissen teilen könnten … Falscher Gedanke. „Gern geschehen. Jederzeit wieder.“
„Solange Eva nicht in der Nähe ist“, fügte Megan hinzu.
War ja klar, dass sie das sagen musste. Adam wünschte, sie würde das Praktikum etwas lockerer betrachten. Es machte ihm Spaß, mit Megan zu flirten, ob das nun irgendwohin führte oder nicht. „Selbst wenn Eva hier vorbeikäme, was könnte sie tun? Wir liegen ja nicht nackt miteinander im Bett.“
Seit Megan das Wort Kopfkissen benutzt hatte, konnte
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