Romana Extra Band 8 (German Edition)

nicht der Typ war, der zum Freund taugte? Was sollte sie tun? Sie konnte ihn schlecht zwingen, Zeit mit ihr zu verbringen oder sie noch einmal zu küssen.
    Das mit dem Küssen war sowieso keine gute Idee.
    Aber sie vermisste Adam, sie vermisste die Gespräche mit ihm, sie vermisste sein Lächeln, seinen Humor.
    Am Dienstagabend verließ Megan zusammen mit Kenna und Rosie die Kostümabteilung. Die beiden Frauen hatten Megan unter ihre Fittiche genommen. Megan arbeitete gern mit ihnen, und sie genoss die Pausengespräche und berichtete viel von sich. Nur von dem Kuss mit Adam hatte sie den beiden nichts erzählt. Das sollte ihr Geheimnis bleiben.
    Heute Abend würde eine Szene im Freien gedreht werden, deshalb hatten alle erst spät ihren Dienst antreten müssen. Man wollte zuerst gemeinsam essen und sich dann auf die Dreharbeiten vorbereiten.
    Kenna rieb sich die Hände. „Ich hoffe, es gibt Lachs.“
    Als sie gemiensam an einem der Tische saßen und aßen, tauchte wie aus dem Nichts Adam auf und gesellte sich zu ihnen – leider setzte er sich nicht neben Megan, sondern ans andere Ende des Tisches.
    Kenna schaute zu Megan hinüber. „Ich denke, wir sollten versuchen, ein paar Einladungen für die Party nach der Viewer’s-Choice-Awards-Show zu bekommen, damit Tex einmal sieht, wie das ist.“
    Rosie blickte zu Adam herüber und klimperte mit den Wimpern. „Vielleicht gibt es da einen tollen Typen, der für einen Award nominiert ist und uns ein paar Einladungen beschaffen könnte.“
    Ein Wort ergab das andere, und am Ende versprach Adam, alle drei mit Einladungen zu der After-Show-Party zu versorgen.
    „Wow, danke.“ Kenna rieb sich die Hände. „Wir haben zwei Wochen, um uns vorzubereiten. Kleid, Schmuck, Schuhe … Schaffst du das?“ Sie sah Megan fragend an.
    Megan nickte. Ob Adam auch da sein würde? Nicht dass es eine Rolle spielte …
    „Allein für die Schuhe brauchen wir wahrscheinlich eine Woche“, sagte Rosie aufgeregt. „Obwohl wir am Ende wahrscheinlich alle barfuß nach Hause gehen werden, weil wir so viel getanzt haben.“
    „Du meinst, wenn die Sonne aufgeht“, sagte Kenna.
    Adam grinste. „Die Einstellung gefällt mir.“
    Gedankenverloren nippte Megan an ihrem Eistee. Ob Adam mit einem Mädchen am Set angebandelt hatte und sie sich deswegen kaum noch begegnet waren?
    „Du bist doch so gut im Planen“, sagte er zu ihr. „Haben deine Komplizinnen noch irgendetwas vergessen für euren großen Abend?“
    Megan stellte ihr Glas ab und überlegte. Einladung, Kleider, Schuhe … „Haare und Make-up.“
    „Basil!“, riefen Kenna und Rosie gleichzeitig.
    Adam grinste. „Sieht aus, als wärt ihr perfekt vorbereitet.“
    „Vorbereitet wofür?“, frage Eva, die plötzlich an ihrem Tisch stand.
    Wie aus heiterem Himmel war der Drache erschienen.
    Die jungen Frauen erstarrten. Kenna und Rosie blickten auf ihre Teller, auch Megan sah fort.
    „Um auszugehen“, antwortete Adam unbefangen.
    Eva hob eine Braue. „Mit dir?“
    Kenna blickte auf. „Das würden wir nie tun.“
    Rosie schüttelte eifrig den Kopf.
    „Ihr habt es also der Praktikantin erklärt“, stellte Eva fest, als sie sah, dass auch Megan eine abweisende Kopfbewegung machte.
    Adam verzog das Gesicht. „Es ist nicht so, dass irgendwer von mir irgendetwas zu befürchten hätte.“
    Evas kühler Blick ruhte nun auf ihm. „Wusstest du, dass Lane Annie Rockwell feuern ließ, weil ihr Verlobter eine Bemerkung darüber gemacht hat, wie attraktiv das Mädel ist?“
    Davon hatte Megan noch nichts gehört. Aber sie kannte Annie. Sie war hübsch und hatte einen Körper wie eine Fitnesslehrerin.
    „Ich bin nicht so“, sagte Adam.
    „Mag sein“, stimmte Eva zu. „Aber Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Diese drei Frauen sind begabt, und deshalb wichtig für mich.“
    Begabt? Wichtig? Das war das erste Mal, dass Megan ein Lob von Eva hörte. Stolz richtete sie sich auf.
    „Es wäre schlimm, wenn ich eine von ihnen verlieren würde, nur wegen irgendeiner Art von … Indiskretion“, fuhr Eva fort. „Mitten in den Dreharbeiten einen Ersatz suchen zu müssen, das wäre eine Katastrophe.“
    „Keine Sorge.“ Adam setzte ein Lächeln auf. „Wir vier sind Freunde. Nur Freunde.“
    Megan hatte er allerdings in letzter Zeit nicht so behandelt, eher wie eine Fremde.
    „Freunde kann man nie genug haben.“ Eva blickte von einem zum anderen und verharrte bei Megan, die unter ihrem Blick immer unsicherer wurde. „Das heutige