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Romana Gold Band 11

Romana Gold Band 11

Titel: Romana Gold Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHERINE O'CONNOR Helena Dawson Anne Mather
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McLeavy zu finden.“
    Brian kam auf das Thema zurück, das sein Bruder früher angesprochen hatte, auf die Jagdgesellschaft, die das Gut an diesem Wochenende besuchen wollte. Sir Malcom Calder war ein alter Freund seines Vaters gewesen. Brian vermutete, dass er vor allem nach Invercaldy kam, um seine Mutter zu sehen. Die Frau von Sir Malcom war vor geraumer Zeit gestorben, und Brian glaubte nicht, dass er sich einbildete, dass seine Besuche in jüngster Zeit zugenommen hatten.
    Nicht, dass dies für seine Mutter wichtig gewesen wäre, dachte er trocken. Die verwitwete Countess betrachtete es jetzt als ihre Lebensaufgabe, dafür zu sorgen, dass ihr Sohn seine Pflichten als Earl of Invercaldy erfüllte. Ebenso wusste er, dass sie zwei Jahre Trauerzeit für genügend angemessen hielt. Sie würde ihn sehr bald wieder jungen Frauen vorstellen und … wie bei Sarah … von ihm erwarten, dass er standesgemäß heiratete.
    Sarah hatte er kurz nach der Beisetzung seines Vaters kennengelernt. In jenen traurigen Tagen hatte es viele Besucher auf Invercaldy gegeben. Celia Larson, eine alte Schulfreundin seiner Mutter, war eine davon gewesen. Sie war selbst verwitwet und hatte ihre Tochter mitgebracht. Mehr oder weniger zufällig hatte Brian Sarah Larson unterhalten müssen.
    Er stellte dann zwar fest, dass seine Mutter die Hand im Spiel gehabt haben musste, fühlte sich aber zu sehr zu Sarah hingezogen, um der verwitweten Countess deshalb Vorwürfe zu machen. Es war zudem der Zeitpunkt gewesen, an dem er an Heirat zu denken begann. Colin, obwohl zwei Jahre jünger, war bereits verheiratet, und Brian, der jetzt Verantwortung trug, war dem ihm zugedachten Schicksal nicht abgeneigt.
    Er wusste, dass diese Ehe nicht im Himmel geschlossen war. Sarah war acht Jahr jünger als er und die Frauen, mit denen er auszugehen pflegte, dazu von einer unglaublichen Naivität. Aber sie war süß und unschuldig gewesen, und sie würden sich im Lauf der Jahre besser verstehen. Sie waren ebenso Freunde wie Liebende gewesen, und wenn Sarah auch die sexuelle Seite ihres Miteinanders nie genossen hatte, war sie doch so loyal und hingebungsvoll, wie eine Frau nur sein konnte. Darum war es ein solcher Schlag für ihn gewesen, als sie starb.
    Colin ging endlich, nachdem er Brian über alle Einzelheiten des bevorstehenden Wochenendes informiert hatte. Die Gäste würden im Schloss wohnen. Colin, der mit seiner Mutter die Programmgestaltung übernommen hatte, bewohnte mit seiner Familie das größte der zahlreichen Häuser auf dem Anwesen, ein komfortables Herrenhaus mit vier Schlafzimmern, das etwa eine halbe Meile vom Schloss entfernt lag.
    Brian setzte sich an den Schreibtisch und wandte sich dem abgekühlten Kaffee statt dem Whisky zu. Er trank und verzog das Gesicht. Es war seine eigene Schuld, dass er den Kaffee nicht heiß getrunken hatte.
    Dennoch war er überrascht, dass er plötzlich Kaffee einem Whisky vorzog. Plagten ihn Gewissensbisse? Vielleicht lag es nur daran, dass er einen klaren Kopf haben wollte, wenn er wieder mit seiner Mutter sprach. Wenn sie herausbekam, dass er Isabel Jacobson wiedergesehen hatte, würde sie nicht sehr erfreut sein.
    Er diktierte mehrere Briefe, als er plötzlich in der Halle Stimmen hörte. Er nahm die Stimme seiner Mutter und die eines Jungen wahr. Er schaltete das Diktiergerät ab und öffnete die Tür.
    Sein Neffe Jaime stand draußen und stritt sich offensichtlich mit seiner Mutter. „Aber Onkel Brian sagte, ich dürfte Moonlight reiten, bevor ich wieder in die Schule muss!“, rief er. Er war seit einigen Wochen im Stimmbruch. Mit dreizehn verlor Jaime seinen knabenhaften Sopran. „Oh …“ Der Junge brach abrupt ab, als Brian plötzlich auftauchte, und fuhr dann weniger überzeugend fort: „Du sagtest doch, dass ich Moonlight reiten dürfte, Onkel Brian. Oma sagt, ich soll dich nicht damit behelligen, aber ich habe nur noch eine Woche Ferien.“
    Brian blieb stehen. Er hatte dem Jungen versprochen, dass er einige Ferientage mit ihm verbringen würde. Fakt war, dass Moonlight Sarahs Pferd gewesen war. In einer schwachen Minute hatte er dem Jungen gesagt, dass er das Tier reiten könne. Seitdem hatte er in dieser Hinsicht nichts mehr getan.
    „Ich versuchte gerade Jaime zu erklären, dass du heute Morgen wahrscheinlich nicht reiten wirst“, erklärte die verwitwete Countess kurz. Mit scharfem Blick hatte sie gesehen, dass er unrasiert war und keine Krawatte trug. „Colin informierte mich, dass es dir

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