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Romana Gold Band 11

Romana Gold Band 11

Titel: Romana Gold Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHERINE O'CONNOR Helena Dawson Anne Mather
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verzichten.
    „Kommen Sie wegen Ihres Wagens?“, fragte sie. „Ist er doch durch meine Schuld beschädigt worden?“ Sie machte die Tür weiter auf und trat beiseite. „Dann kommen Sie bitte herein. Ich hole gleich meine Versicherungsunterlagen und …“
    „Nein, nein.“ Martin unterbrach sie mit einer ungeduldigen Handbewegung. „Mein Besuch hat nichts mit unserer Begegnung von heute Morgen zu tun – jedenfalls nicht direkt. Ich suche eine Unterkunft, und Andy McIntyre hat mich an Sie verwiesen. Ich habe mich bereits telefonisch angemeldet, und man sagte mir, dass ein Zimmer frei sei.“
    „Ganz recht“, gab Lorna widerwillig zu. „Ich hatte allerdings nicht erwartet …“
    „Dann sind alle Zimmer belegt?“, unterbrach Martin sie abermals und sah sich ungläubig in dem menschenleeren Flur um. „Ich hatte gehofft, ich könnte eine oder zwei Nächte bleiben. So lange wird es mindestens dauern, bis mein Auto wieder fahrbereit ist.“ Sein Gesicht verriet, wie ärgerlich er immer noch darüber war.
    Lorna überlegte. Es behagte ihr gar nicht, so überrumpelt zu werden. Ihre Jeans waren schmutzig, ihre Bluse war zerknittert, und der braune Fleck zierte weiter ihre Stirn. Dafür sah Martin Ritchie immer noch so makellos elegant aus wie am Morgen.
    Was sollte sie sagen? Sie hatte wenig Lust, ausgerechnet diesen Mann in ihrem Haus aufzunehmen. Andererseits konnte sie es sich nicht leisten, einen Gast wegzuschicken – mochte er ihr persönlich noch so unsympathisch sein.
    „Nun, Miss Morrison?“ Martin wollte offenbar nicht länger warten. „Haben Sie ein Zimmer für mich? Oder unterziehen Sie alle Gäste einer so eindringlichen Prüfung, ehe Sie sie aufnehmen? Ich bin absolut vertrauenswürdig und hege keine bösen Absichten.“
    Lorna errötete. „Entschuldigen Sie, das ist es nicht. Ich überlege nur …“ Sie suchte verzweifelt nach einer passenden Ausrede, und plötzlich kam ihr die erleuchtende Idee. Wenn Martin bei ihr wohnte, würde sich bestimmt eine Gelegenheit finden – und wenn nicht, würde sie dafür sorgen –, ihn nach dem geplanten Feriendorf zu fragen und ihm anschließend unmissverständlich zu sagen, was sie davon hielt.
    Das gab den Ausschlag. „Ich überlege nur, wo ich Sie am besten unterbringen kann.“ Lorna flüchtete sich in die Rolle der verantwortungsvollen Wirtin. „Wenn Sie mir bitte folgen würden? Ich bringe Sie in Ihr Zimmer. Haben Sie Gepäck bei sich?“
    „Eine Tasche.“ Martin holte sie von draußen herein. „Ich habe sie gleich mitgebracht, weil ich damit rechnete, zu bleiben.“
    „Steht Ihr Auto in Andys Werkstatt?“
    Martin nickte mürrisch. „Und da wird es mindestens bis übermorgen stehen bleiben.“
    „Ist es ernsthaft beschädigt?“ Lorna dachte an ihren Bonus für unfallfreies Fahren.
    „Der Schaden ist belanglos, kommt mir deswegen aber nicht weniger ungelegen. Hören Sie, Miss Morrison, können wir endlich nach oben gehen? Die Tasche ist ziemlich schwer.“
    Lorna ging vor Martin die Treppe hinauf. Bei jedem Schritt spürte sie, dass er sie beobachtete und ihre Figur abschätzte. Na wenn schon, dachte sie trotzig, ich brauche mich nicht zu verstecken. Wer so viel zu tun hat, setzt keine überflüssigen Pfunde an.
    Erst als sie den oberen Korridor entlanggingen, an dessen Ende das schönste, vor nicht allzu langer Zeit renovierte Zimmer lag, wuchs Lornas Befangenheit wieder. Sie sah ihr Haus plötzlich mit fremden Augen. Der Teppich kam ihr verschlissener als sonst vor, und auch die Tapeten wirkten auf einmal verblichener. Doch dann nahm sie sich zusammen. Kam es nicht auf Behaglichkeit und menschliche Wärme an? Und alles war peinlich sauber, darauf achtete sie von jeher besonders.
    Das Zimmer, das sie für Martin bestimmt hatte, war frisch geweißt worden. Die neuen Gardinen passten zur Bettdecke, und der Blick nach draußen über die Wiesen mit den bläulich verschwimmenden Hügeln am Horizont machte in Lornas Augen alle eventuell noch vorhandenen Mängel wett.
    „Was meinen Sie?“, fragte sie zaghaft. „Wird das Zimmer Ihren Ansprüchen genügen? Wir sind nicht gerade das Hilton, aber das Bett ist weich, Sie haben ein Waschbecken und nebenan eine Dusche.“
    Martin stellte seine Tasche ab, reckte die Arme und trat kurz ans Fenster, um hinauszusehen. Dann drehte er sich zu Lorna um und lächelte so umwerfend charmant, dass sie vorübergehend vergaß, wie unsympathisch er ihr war.
    „Das Zimmer gefällt mir sehr, Miss Morrison“,

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