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Romana Gold Band 11

Romana Gold Band 11

Titel: Romana Gold Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHERINE O'CONNOR Helena Dawson Anne Mather
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Mr Ritchie! Nicht jeder Bewohner von Mull hält Geld und Profit für die erstrebenswertesten Dinge im Leben. Viele lieben den Frieden und die Ruhe – Vorzüge, die Sie mit Primitivität und Rückständigkeit verwechseln. Ob Sie es glauben oder nicht, die meisten Feriengäste kommen zu uns, weil es hier so einsam ist und weil sie von den Segnungen der Zivilisation, die Sie uns aufzwingen wollen, verschont bleiben.“
    Martin versuchte nicht, sie zu unterbrechen. Er lehnte sich wieder an die Wand, steckte die Hände in die Hosentaschen und klimperte mit seinem Kleingeld. Die betont gelangweilte Geste brachte Lorna noch mehr auf.
    „Fertig, Miss Morrison?“, fragte er schließlich mit einem mokanten Lächeln. „Was für eine leidenschaftliche Rede! Ich glaube, es wäre gut, wenn Sie jetzt Ihrerseits einige Dinge zur Kenntnis nehmen würden.“
    „Sie können Ihre Weisheiten für sich behalten, Mr Ritchie, ich möchte kein weiteres Wort von Ihnen hören. Jetzt weiß ich, dass es ein schwerer Fehler war, Sie in mein Haus aufzunehmen. Bitte packen Sie so rasch wie möglich Ihre Sachen. Ich mache Ihnen inzwischen die Rechnung fertig.“
    Sie drehte sich um und wollte den Laden verlassen, aber Martin hielt sie am Arm fest, und je mehr sie sich wehrte, desto härter griff er zu.
    „Lassen Sie mich los!“, fauchte Lorna. „Sonst …“
    „Sonst was, Miss Morrison?“, fragte Martin belustigt. „Ich fürchte, Sie können nicht viel tun, solange ich es nicht will.“ Ihre Blicke trafen sich, und sie maßen sich wie zwei Kämpfer, die gegenseitig ihren Willen brechen wollen. Lorna gab nicht nach, dazu fühlte sie sich zu sehr im Recht.
    „Sie haben mich hintergangen“, beschuldigte sie Martin. „Ich habe Ihnen von dem Feriendorf erzählt, und Sie haben behauptet, nichts damit zu tun zu haben.“ Sie lachte bitter. „Sie sind ein guter Schauspieler, Mr Ritchie, und es ist Ihnen gelungen, mich zu täuschen. Ha! Den Unschuldigen zu spielen, während Sie die ganze Zeit …“
    „Vorsicht“, warnte Martin. „Es ist leichtsinnig, andere grundlos des Betrugs zu bezichtigen. Sie können sich damit in große Schwierigkeiten bringen. Üble Nachrede steht unter Strafe, und ich habe eine Zeugin.“
    Sie sahen sich beide um, aber Jane hatte den Laden leise verlassen.
    „Eine kluge Frau“, meinte Martin. Er zog Lorna so nah zu sich heran, dass sie gezwungen war, ihn direkt anzusehen. „Ich habe zwar nicht die geringste Veranlassung, mich zu rechtfertigen, aber ich möchte Sie trotzdem darauf hinweisen, dass meine Gesellschaft nicht im Mindesten an Feriendörfern, Freizeitzentren oder sonstigen touristischen Anlagen interessiert ist. Dabei wäre das nicht mal ein so großes Verbrechen“, fuhr er nach einer Pause ruhiger fort, „denn es würde vielen Menschen Freude und Erholung schenken und einer unterentwickelten Gegend nebenbei wachsenden Wohlstand bringen.“
    Lorna überhörte die letzten Sätze und konzentrierte sich auf das, was er anfangs gesagt hatte.
    „Erwarten Sie, dass ich das glaube?“, fragte sie spöttisch. „Nachdem ich Ihre Aufzeichnungen selbst gelesen habe? ‚Müsste auf Erweiterungsmöglichkeiten überprüft werden‘ – steht das etwa nicht auf diesem Blatt, in Ihrer eigenen Handschrift?“
    „Das streite ich gar nicht ab.“ Martin sah sie finster an und hielt sie weiter unerbittlich fest. Ein Schauder überlief sie, als sie daran dachte, was er ihr antun konnte, wenn er wollte. „Das habe ich nämlich nicht nötig, Miss Morrison, und außerdem fängt unser Gespräch an, mich zu langweilen. Ich habe versucht, Sie über Ihren Irrtum aufzuklären – ob Sie mir glauben oder nicht, liegt allein bei Ihnen. Ich will nur noch hinzufügen, dass ich es nicht gewohnt bin, ein Lügner genannt zu werden.“
    Er ließ Lorna los. Sie trat schnell mehrere Schritte zurück und rieb ihren Arm an der Stelle, wo Martin sie festgehalten hatte. Er bemerkte die roten Streifen und schien darüber zu erschrecken, aber gleich darauf wirkte er wieder so unzugänglich wie vorher.
    „In einem Punkt sind wir uns einig“, erklärte er abschließend. „Ich verlasse Ihr Haus, sobald ich gepackt habe. Bitte denken Sie an die Rechnung.“ Er ging zur Tür, wo er sich noch einmal umdrehte. „Und ehe ich es vergesse – setzen Sie meine Telefongespräche ebenfalls auf die Rechnung, und besorgen Sie mir ein Taxi, meinetwegen vom anderen Ende der Insel. Es soll mich in irgendein Hotel bringen.“
    Lorna ließ sich auf

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