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Romana Gold Band 15

Romana Gold Band 15

Titel: Romana Gold Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Hamilton , Emma Richmond , Mary Lyons
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Scherz, Mutter“, sagte Jenna tadelnd. „Aber Clarissa war nicht in Albacete. Moment mal – der Mann in der Hotelhalle!“ Sie sah die Situation vor sich, wie sie von der Toilette zurückkam. „Das war ein Reporter. Wer hat ihn auf uns angesetzt, Clarissa oder Maureen?“
    „Ist das nicht vielleicht nur Einbildung, Kind?“, warf Mrs Draycott zweifelnd ein.
    „Nein, ich wette, so war es. Und der Reporter hat mich in Baynes Zimmer gehen sehen. Was soll ich nur tun, Mutter?“, jammerte Jenna.
    „Es einfach ignorieren“, schlug Mrs Draycott vor.
    „Aber Bayne denkt, ich hätte die Informationen weitergegeben!“
    „Dann tut er mir leid. Warst du wirklich in seinem Zimmer?“
    „Ja, aber nur, weil ich meine Tabletten holen wollte“, verteidigte sich Jenna.
    „Aha. Liebst du ihn?“
    „Ich weiß nicht.“ Mit einem bitteren Lachen fügte Jenna hinzu: „Ich habe kein Glück mit Männern, wie? Erst David, jetzt Bayne. Obwohl Bayne nie gesagt hat, dass er mich liebt. Es hätte sowieso keinen Zweck, wir leben in verschiedenen Welten. Er geht mit reichen und berühmten Menschen um, während wir gewöhnliche Leute sind.“
    „Die sind im Grunde genauso gewöhnlich“, stellte Mrs Draycott sachlich fest. „Ich hätte nicht gedacht, dass du dich von Äußerlichkeiten beeindrucken lässt.“
    „Ich bin nicht beeindruckt, nur enttäuscht. Und dass es mit so einer Schlammschlacht enden musste, tut besonders weh.“
    „Er wird die Wahrheit erkennen.“
    „Wie denn, Mutter? Bayne traut mir diese Ungeheuerlichkeiten zu!“ Angewidert warf sie die Zeitschrift auf einen antiken Tisch. „Wie war das eigentlich bei Vater und dir? Warst du sofort sicher, dass er der Richtige war?“
    „Oh ja.“
    „Wie alt warst du damals?“
    „Achtundzwanzig.“
    „Nicht gerade die Jüngste, wie?“
    „Jenna, ich bin kein Fossil!“, rief Mrs Draycott.
    „Wirklich nicht, Mutter, entschuldige.“ Versonnen fuhr Jenna fort: „Ich wünschte, ich bekäme einen Mann, der mich vergöttert wie Vater dich. Manchmal habe ich den Eindruck, er möchte sogar den Boden küssen, auf dem du wandelst. Und ich möchte meinen Mann genauso vergöttern. Ist das anmaßend?“
    „Es ist auf jeden Fall viel verlangt, Kind. Nicht jeder hat so viel Glück bei der Partnerwahl wie dein Vater und ich“, gab Jennas Mutter zu bedenken.
    „Wie auch immer, ich werde mir nicht die Augen nach Bayne ausweinen. Jetzt gehe ich erst einmal nach oben und schlafe mich aus. Ich bin hundemüde.“ Jenna umarmte ihre Mutter, flüchtete in ihre Wohnung und ließ endlich den Tränen freien Lauf.
    Es gab die winzige Hoffnung, dass Bayne die Wahrheit entdecken und zu ihr zurückkehren würde. Doch Wochen vergingen, es wurde September, Oktober. Jenna musste sich der Realität stellen, Bayne kam nicht.
    Jenna nahm ihr gewohntes Leben wieder auf. Die Schmerzen im Bein ließen nach. Es würde zwar noch eine Weile dauern, bis sie rennen oder gar tanzen konnte, doch die endgültige Heilung war abzusehen.
    Nur die seelischen Wunden wollten nicht heilen. Immer wieder ertappte Jenna sich bei Tagträumen. Buchläden erinnerten sie an Bayne, Yuccapalmen und die Narbe an ihrem Knie, sogar der Sonnenschein. Bayne war allgegenwärtig.
    Jenna kniete auf dem Boden der kleinen Werkstatt und zog bei einem alten Stuhl den Lack ab, als sie die Türglocke läuten hörte. Widerwillig stand sie auf. Ihre Eltern waren zu einer Auktion nach Bristol gefahren, und sie konnte es sich in diesen schwierigen Zeiten nicht leisten, einen möglichen Kunden zu vernachlässigen.
    Jenna wischte sich die Hände an einem Lappen ab und setzte ihr übliches Lächeln auf. Es erstarb, als sie den Besucher erkannte. Die Zeit schien stillzustehen, Jenna fehlten die Worte.
    Bayne lehnte lässig in der Tür, das spöttische Lächeln auf den Lippen. Doch seine Augen lächelten nicht. Seine Haut trug noch die Sommerbräune, er hätte zum Friseur gemusst, und sein grünes Hemd war dem kühlen Oktobertag keineswegs angemessen. Jenna merkte, wie ihre Liebe alle Vernunft beiseiteschob, sie sah nur Bayne, der zurückgekommen war.
    „Während der ganzen Fahrt vom Flughafen hierher habe ich meine Rede an dich geübt“, sagte er. Seine Stimme war verführerisch wie eh und je, tief, sexy, warm. „Ich fand, Entschuldigungen wären eine regelrechte Beleidigung.“
    Jenna konnte vor Erregung nur flüstern. „Seit wann weißt du Bescheid?“
    „Seit einigen Wochen schon“, gestand Bayne. „Ich wollte dich anrufen, dann

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