Romana Gold Band 15
war offenbar nicht so beherrscht, wie sie sich gab.
Das ist ausgleichende Gerechtigkeit, dachte er. Wegen des aufreizenden Kleids, das sie trug, hatte er an diesem Abend auch erhebliche Probleme gehabt. Insbesondere war es ihm schwergefallen, die Hände von ihr zu lassen.
Einen Moment lang herrschte Schweigen. Gina blickte in ihre Tasse und versuchte, den Mann, der so dicht neben ihr saß, nicht anzusehen. Das Atmen fiel ihr schwer, und ihr Puls hämmerte.
„Möchtest du noch Kaffee?“, erkundigte sie sich schließlich heiser, bemüht, seinen muskulösen Schenkel zu ignorieren, der ihren berührte, als Antonio sich vorbeugte, um seine Tasse auf den Couchtisch zu stellen.
„Nein, ich glaube, ich habe genug getrunken – zumal ich heute nicht mehr nach London zurückfahre.“
„Du … fährst nicht zurück nach London?“ Erschrocken wandte sie sich zu ihm um.
Antonio zuckte die breiten Schultern. „Ich habe beschlossen, erst morgen zu fahren. Ich glaube, ich habe zu viel getrunken. Deswegen habe ich auch in meinem Hotel angerufen und meine Buchung storniert.“
„Aber … du hast deinen Wein kaum angerührt. Deswegen dachte ich … Na ja, anscheinend habe ich mich geirrt …“, sagte sie hilflos, bevor sie noch einen Schluck Kaffee trank und verzweifelt versuchte, wieder einen klaren Gedanken zu fassen. „Du möchtest also … hierbleiben, im Haus …?“
Er lächelte jungenhaft. „Es wäre mir jedenfalls lieber, als im Wagen zu schlafen.“
„Okay.“ Gina seufzte, als er den Kopf zurücklehnte und sie anlächelte.
Sie wusste wirklich nicht, ob sie es bedauern oder sich darüber freuen sollte, dass er noch eine Nacht blieb. Allerdings kam sie immer mehr zu dem Ergebnis, dass es keine gute Idee war. Nicht, wenn schon sein Lächeln sie so durcheinanderbrachte.
„Es war ein sehr schöner Abend“, riss seine tiefe Stimme sie aus ihren Gedanken. „Aber jetzt sollten wir ins Bett gehen, findest du nicht?“
„Ja, ich glaube schon.“ Gina versuchte, sich zusammenzureißen. „Du weißt ja, wo dein Zimmer ist.“
„Mein Zimmer?“, wiederholte er spöttisch. „Oh nein, querida. Daran bin ich nicht interessiert. Absolutamente, no!“
„Was?“ Verwirrt betrachtete sie sein sonnengebräuntes Gesicht. „Willst du damit andeuten …?“
„Dass ich mit dir ins Bett will? Ja, natürlich! Überrascht es dich, dass ich mit einer so schönen Frau wie dir schlafen möchte?“ Lässig legte er den Arm auf die Sofalehne.
„Aber … du kannst nicht einfach hier auftauchen … und denken, du könntest dort weitermachen, wo du vor acht Jahren aufgehört hast!“, rief sie. „Und … He, lass das!“, sagte sie scharf, als sie merkte, wie er ihr die Kämme aus dem Haar zog.
„Was immer damals passiert ist, dein wunderschönes langes Haar habe ich nie vergessen“, bemerkte er leise, als ihr das Haar über die Schultern fiel.
„Du meine Güte!“ Hilflos versuchte sie, es wieder hochzustecken und ihn gleichzeitig abzuwehren, denn er hatte ihr den Arm um die Taille gelegt und zog sie langsam an sich.
„Bitte, Antonio … du verstehst nicht!“, brachte sie hervor und erschauerte, als er die andere Hand in ihr Haar schob. „Ich bin nicht mehr das naive … dumme Mädchen, das du vor acht Jahren gekannt hast.“
„Nein, das bist du wirklich nicht!“, bestätigte Antonio und lachte heiser. Dann umfasste er ihren Kopf und drückte ihn in die Kissen, sodass sie zu ihm aufblickte.
Was ist bloß mit mir los? Das war so ziemlich der einzige klare Gedanke, den Gina fassen konnte. Hilflos betrachtete sie seine sinnlichen Lippen. Ein seltsames Fieber schien sie erfasst zu haben, und obwohl sie wusste … hoffte … fürchtete, dass Antonio sie küssen würde, konnte sie sich nicht rühren. Sie war wie in Trance, hypnotisiert von dem verlangenden Funkeln in seinen dunklen Augen.
Und dann neigte er langsam den Kopf, presste die Lippen auf ihre und begann ein erotisches Spiel mit der Zunge. Wie aus weiter Ferne hörte sie sich aufstöhnen, und als er sie zu streicheln begann, war sie völlig benommen und begann, in seinen Armen zu zittern.
Schließlich ließ der Druck seiner Lippen etwas nach, und sein Kuss wurde sinnlicher und rief eine leidenschaftliche Reaktion in ihr hervor, die sie nicht leugnen konnte. Wie hätte sie es auch tun können? Dies war alles, was sie je gewollt hatte … alles, wovon sie immer geträumt hatte … seit sie Antonio damals zum ersten Mal gesehen hatte.
Und dennoch … Die
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