Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Romana Gold Band 15

Romana Gold Band 15

Titel: Romana Gold Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Hamilton , Emma Richmond , Mary Lyons
Vom Netzwerk:
zu. In ihrem Kopf wirbelte es. Sie versuchte, sich zu beruhigen, dass er die Wahrheit nie herausfinden könne. Natürlich konnte er sie nicht herausfinden, wie denn auch?
    Sie hatte Mühe, einen kleinen Aufschrei zu unterdrücken, als er sie geheimnisvoll anlächelte und sanft ankündigte: „Wenn wir mit dem Essen und dem unsinnigen Geplauder fertig sind, werden wir uns ein ruhiges, schattiges Plätzchen suchen, wo wir reden können.“ Er stand auf und hielt seine Hand ausgestreckt. „Ich will alles über Sie wissen. Über Ihr Leben, Ihre Vergangenheit, Ihre Familie. Alles. Als Ihr zukünftiger Ehemann bestehe ich darauf. Kommen Sie.“

7. KAPITEL
    Zukünftiger Ehemann? Würde er denn nie damit aufhören? Wieso war er sich so sicher, dass eine Ehe aus den richtigen Gründen – Liebe, Respekt und auch einen eigenen Erben – für ihn unmöglich war?
    Hatte er seine erste Frau so sehr geliebt, dass er sie nicht ersetzen konnte und wollte? Konnte er deshalb den Sohn seines Bruders ungerührt als seinen Erben einsetzen und die Mutter als unliebsames Anhängsel zur Frau nehmen, da sie sich nicht mit Geld kaufen ließ?
    Und was, wenn er anfing, die Wahrheit zu vermuten – dass sie nicht die Mutter des Kindes war? Cathy wollte lieber nicht daran denken, aber die Angst ließ sich nicht so leicht verdrängen.
    „Hier ist ein guter Platz.“ Javier hielt vor einer schmiedeeisernen Bank unter einer schattigen Palme an. Cathy setzte sich, völlig durcheinander vor Sorge. Plötzlich hatte sie das Bedürfnis, mit Cordy zu reden. Ihr zu erzählen, wie dieser fürchterliche Spanier sich in ihr Leben gedrängt hatte. Es war schrecklich, niemanden zu haben, mit dem man reden konnte. Aber wenn sie genauer überlegte, würde Cordy wahrscheinlich nur sagen: „Dann lass ihm doch das Kind! Auf lange Sicht ist es auch besser für Johnny.“
    Cathy rutschte unruhig auf der Bank hin und her. Javier ließ sich in der entgegengesetzten Ecke nieder und legte den Arm über die Lehne. Er war gelöst und sah sie an, das Lächeln in seinen grauen Augen sagte nichts darüber, was er dachte.
    Hatte sie an Cordy und ihren sehr wahrscheinlichen Ratschlag denken müssen, weil sie wusste, dass es die Wahrheit war? Weil plötzlich das Gefühl in ihr zu wachsen begann, dass sie selbstsüchtig war? Juan – Johnny würde als Javiers Erbe hier in Jerez ein besseres Leben haben. Mit dem Reichtum der Familie hinter sich hatte er eine glorreiche Zukunft vor sich. Und Liebe würde er hier nicht missen müssen. Javier und Doña Luisa beteten den Kleinen an, und Rosa würde für ihn eine Sklavin sein, solange sie lebte. Das Baby würde Cathy nicht vermissen, dafür war es zu jung.
    Aber sie würde es vermissen. Wenn sie es aufgab, würde immer dieser Schmerz in ihrem Herzen sein. War sie einfach nur egoistisch?
    Hinter ihren Lidern begann es verräterisch zu brennen. Sie hielt den Blick starr auf den großartigen Brunnen in der Mitte des Platzes gerichtet, versuchte, sich auf die künstlerischen Einzelheiten des Monuments zu konzentrieren und nicht an die unaussprechliche Wahrheit zu denken, die mit plötzlicher messerscharfer Klarheit vor ihren Augen stand.
    Eine bronzene Pferdestatue stand auf dem Podest und war von Delfinen und Engeln umgeben. Um den Brunnen herum standen Blumenkästen mit Löwenmäulchen, Rosen und Lilien, die einen betörenden Duft ausstrahlten. Hinter dem Rauschen des Wassers trat das Geräusch des Verkehrs zurück.
    „Sie sind sehr still, Querida“, bemerkte Javier nachdenklich.
    Es war das erste Mal, dass er eine Koseform benutzte. Sie meinte, ihre Haut stehe in Flammen. Auch wenn sie wusste, dass es nichts zu sagen hatte. Sie rang sich ein ausdrucksloses Lächeln ab, hoffte, dass sie damit den Schmerz der Erkenntnis und die Trauer über die Konsequenzen, die in ihr tobten, verheimlichen konnte. „Es ist ein wunderschöner Platz“, sagte sie mit brüchiger Stimme.
    „Die Plaza del Arenal ist der schönste Platz in Jerez“, stimmte er zu. Er studierte ihr Gesicht, als ob er sie in diesem Augenblick zum ersten Mal wirklich sähe. „Die erste Reiterausstellung und das erste Dressurreiten fanden hier statt, im siebzehnten Jahrhundert, und …“
    „Hat das etwas mit der Schau zu tun, die hier in Jerez aufgeführt wird?“ Sie war unglaublich erleichtert, dass das Gesprächsthema sich auf neutralem Boden bewegte. Denn so, wie sie sich im Augenblick fühlte, so überaus emotional, würde sie keine bedeutsamen Fragen ertragen

Weitere Kostenlose Bücher