Romana Gold Band 15
dir nicht schaden.“ Mit einem zufriedenen Grinsen zog sie die Tür hinter sich zu.
Geduscht und angezogen fühlte Cathy sich besser. Weit entfernt von gut, aber gefasst. Sie ging, um Cordy zu suchen.
Cordy saß auf einer schattigen Bank im Garten. „Bin ich passend für eine Pferde-Schau angezogen?“, fragte sie, als Cathy sich zu ihr setzte.
„Du siehst gut aus, und das weißt du auch“, erwiderte Cathy tonlos. Es würde nicht lange dauern, nur um Auf Wiedersehen zu sagen. „Hat er dich wirklich eingeladen?“
„Nun, er hat auf jeden Fall nicht widersprochen, als ich es vorgeschlagen habe. Er war sehr beeindruckt von meinem Interesse an Pferden.“
Es tat weh. Denn er hatte ihr versprochen, mit ihr zusammen eine Vorstellung zu besuchen. Sie hatte das Bedürfnis, einfach aufzuspringen und davonzulaufen. Aber sie war kein Feigling. Sie würde ihm ein letztes Mal gegenübertreten und sich von ihm verabschieden. Aber sicherlich wollte er sie nicht sehen. Er hatte sie seit Cordys Ankunft ignoriert, hatte stattdessen Pläne gemacht, den Tag mit Cordy zu verbringen. Und sicherlich wollte er auch ihre Entschuldigung nicht hören. Aber sie musste sich entschuldigen. Sie würde sich sonst nie wieder im Spiegel ansehen können. Sie musste ihm sagen, wie leid es ihr tat. Mehr, als er je ahnen konnte.
Sie schloss die Augen. Der Duft der Geranien und Rosen stieg ihr in die Nase. Der Duft, der die Seele des Landes verkörperte, das sie in so kurzer Zeit so lieben gelernt hatte. Fast so sehr, wie sie den Mann liebte, der wie die Verkörperung dieses Landes schien – Javier.
Sie öffnete die Augen wieder. Ihre Träume von einer gemeinsamen Zukunft mit ihm waren wie Seifenblasen zerplatzt. „Erwarte nicht zu viel von einer Ehe mit Javier“, sagte sie steif zu Cordy. „Er hält nicht viel von englischen Frauen.“ Elena war Engländerin gewesen, und nun sie … „Und nachdem ich ihn getäuscht habe, will er vielleicht gar nicht mehr nur wegen Juan heiraten.“
„Das ist möglich“, stimmte Cordy zu. „Aber so schnell gebe ich nicht auf. Immerhin haben die Campuzanos Franciscos Kind und dessen Mutter – mich also – nicht sofort abgeschrieben. Die Leute haben Geld, viel Geld, und ich habe vor, dem Kind einen Anteil zu sichern. Mir natürlich auch. Ich muss zugeben, es hat mich beeindruckt, dass er dich heiraten wollte, weil er dachte, du seiest ich. Aber ich habe eigentlich nicht vorgehabt zu heiraten. Die Probeaufnahmen sind gut geworden, und mein Agent ist sich sicher, dass ich einen Vertrag bekomme. Doch jetzt, da ich Javier gesehen habe … Vielleicht lässt sich der Vertrag noch um ein Jahr verschieben, und ich kann die gute Ehefrau und Mutter spielen. Ich hätte nichts dagegen, mit ihm eine Zeit lang das Bett zu teilen. Ich war schon von Francisco beeindruckt, aber er kann Javier nicht einmal das Wasser reichen.“ Ungeduldig sah sie auf ihre Armbanduhr. „Wo bleibt er bloß? Wenn er nicht bald kommt, verpassen wir die Vorstellung.“ Sie sah wieder zu Cathy. „Was wirst du jetzt tun? Hierbleiben kannst du nicht, das ist klar. Javier ist viel zu höflich, um etwas zu sagen, aber er kann unmöglich wollen, dass du hierbleibst.“
„Sobald ich mich bei ihm entschuldigt habe, werde ich abreisen.“
„So, wie er sich gestern verhalten hat, glaube ich nicht, dass eine Entschuldigung eine gute Idee ist. Außerdem“, ein leichtes Vibrieren in ihrer Stimme sagte Cathy, dass Cordy lange nicht so sicher war, wie sie tat, „außerdem würde das alles nur noch komplizierter machen.“
Ja, vielleicht hatte ihre Schwester recht. Cathy wollte Juans Chancen nicht verschlechtern. Sie hatte schon genug Schaden angerichtet. Steif stand sie auf. „Nun gut. Ich werde Tomás bitten, mich in die Stadt zu fahren. Ich muss packen und Doña Luisa und Juan Auf Wiedersehen sagen.“
„Das kann ich auch tun – ich meine, deine Sachen packen. Ich kann sie dir schicken. Und warum willst du dich verabschieden? Ich glaube, Javiers Mutter wäre es nur peinlich. Sie war ziemlich geschockt, als sie mich gestern sah und ich ihr sagte, wer ich bin. Sie wird dich für verrückt halten.“ Auch Cordy stand auf. „Was das Kind anbelangt – das wird dich nur noch mehr aufregen, wenn du es jetzt siehst. Außerdem habe ich dir doch gesagt, dass du es besuchen kannst, wann immer du möchtest. Also warum lässt du dich nicht direkt zum Flughafen fahren? Hast du genügend Geld?“
Nein, aber sie hatte ihre Kreditkarte. Es lag ihr auf
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