Romantic Christmas - Verführung (German Edition)
auch einen Anhänger bemalen? Du kannst auch gerne den Kindern helfen.«
Ihm gefiel es nicht, dass sie so auf Abstand ging. »Was ist los mit dir?«
In ihren Augen flammte etwas auf, bevor sie die Lider senkte, um so ihren Ausdruck zu verbergen. »Ich lebe mein eigenes Leben. Das wolltest du doch, oder?« Sie lächelte dünn. »Langsam beginne ich, deinen Rat zu schätzen.« Damit kehrte sie ihm den Rücken zu und widmete sich einer kichernden Mädchenhorde.
Nate stand da wie ein begossener Pudel. Ihre Reaktion kam vollkommen unerwartet. Monatelang hatte sie ihn bekniet, den Bund endlich zu vollziehen, und nun gab sie auf einmal klein bei? Das kaufte er ihr nicht so leicht ab. Tamsyn hatte ihn jeden Tag aus New York angerufen – selbst wenn sie wollte, könnte sie ihn gar nicht von ihrem Leben ausschließen.
Alle anderen waren schon längst gegangen, als er ihr zwölf Stunden später, in denen sie kaum ein Wort gewechselt hatten, missmutig einen Anhänger anreichte. »Das ist der Letzte, der fertig geworden ist.« Viele Kinder hatten ihre Kugeln mitgenommen, um sie zu Hause fertigzumalen.
»Danke.« Sie hing ihn in ihren verdammten Baum und sprang dann vom Ast hinunter. »Ich glaube, der Baum wird fantastisch aussehen, wenn er erst mal fertig ist, meinst du nicht?« Ohne seine Antwort abzuwarten, marschierte sie Richtung Haus.
»Wo willst du hin?« Ihm gelang es kaum, das Knurren in seiner Stimme zu verbergen.
Sie sah ihn verwundert an. »Es ist dunkel. Ich geh rein, baden und Abendbrot essen.«
Er wartete darauf, dass sie ihn hereinbat, aber das tat sie nicht. »Deine Eltern sind noch immer nicht zurück.«
»Ach, mach dir keine Sorgen.« Um ihre Mundwinkel zuckte es. »Ein paar Freundinnen kommen später noch vorbei.«
»Wer?«
»Freundinnen. Sag mal, würde es dir was ausmachen, heute Abend hier nicht aufzukreuzen?«, fragte sie. »Wir wollen einen Mädelsabend machen, und wenn du draußen herumschleichst, können wir uns nicht richtig unterhalten.«
Für gewöhnlich ließ sich Nate nicht so leicht auf die Palme bringen, aber jetzt kochte er vor Wut. »Herumschleichen?«
Sie winkte ab. »Ja, du weißt schon, was ich meine. Uns passiert schon nichts. Ich habe sogar einige der anderen Soldaten gebeten, bei ihrer Nachtwache mal vorbeizusehen. Du solltest einfach dein eigenes Ding machen.« Und Sekunden später fiel die Tür hinter ihr ins Schloss.
Fassungslos stand Nate da. Sie hatte ihm zu verstehen gegeben, dass er verschwinden sollte. Niemand sprang so mit ihm um, auch nicht seine Gefährtin! Nachdem er ein paar Schritte auf ihr Haus zu gemacht hatte, spürte er jemanden hinter sich aus dem Wald kommen. Als er sich umdrehte, war es Juanita. »Was?« Aus ihm sprach der Leopard.
»Ich bin auf Patrouille.« Neugierig blinzelte sie ihn an. »Was machst du denn hier?«
Was für eine bescheuerte Frage war das denn? »Ich passe auf, dass meiner Gefährtin nichts geschieht.«
Juanita machte ein finsteres Gesicht. »Du bist für das Gebiet im Osten eingeteilt, Nate. Wenn du hättest tauschen wollen, dann hättest du eben Cian Bescheid geben sollen. Sonst haben wir eine Lücke in unserer Verteidigungslinie, und das können wir uns echt nicht leisten. Besonders jetzt nicht, wo Solia Kings Männer hier herumschnüffeln.«
Er wusste, dass sie recht hatte. »Cian nimmt bei der Wacheinteilung Rücksicht auf Gefährten.«
»Ja, aber ihr habt euren Bund noch nicht vollzogen. Wahrscheinlich dachte er, du wolltest ein wenig Abstand von ihr haben. Du bist in letzter Zeit so reizbar.« Sie nahm kein Blatt vor den Mund. »Hör zu, ich würde ja für dich die Ostgrenze übernehmen, aber ich habe eh schon eine Doppelschicht und würde lieber in der Nähe bleiben.«
Dagegen konnte er nichts sagen. Er gehörte zu den erfahrensten Soldaten des Rudels und hatte somit eine Aufgabe zu erfüllen. »Sieh zu, dass ihr nichts geschieht«, sagte er warnend.
Juanita hob eine Augenbraue. »Tammy ist kein Junges mehr. Sie kann sehr gut auf sich selbst aufpassen.«
Mit zitternden Händen stellte Tamsyn die Knabbereien auf den Tisch. Sie konnte es nicht fassen, dass sie Nate den ganzen Tag lang links liegen gelassen hatte. Ihre Nerven lagen blank, denn der Zwang, mit ihm zu reden, war so stark und so natürlich wie ihr Herzschlag. Wieder und wieder ließ sie sich die Abschiedsszene durch den Kopf gehen, als sanftes Türklingeln sie aus den Gedanken riss.
Sie atmete einmal tief durch und öffnete dann die Tür. »Oh, du bist
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