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Rosa

Rosa

Titel: Rosa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Thijssen
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man.«
    »Viel Arbeit?«
    »Ja, und zu wenige Leute.« Er zupfte an seinen Ärmeln. »Aber ich kann auch niemanden zusätzlich einstellen, es ist und bleibt ein Grenzbetrieb.« Es klang, als wolle er die mögliche Frage nach Arbeit von vornherein abwehren. »Lange her, dass wir uns gesehen haben, ich weiß gar nicht mehr, wie lange.«
    »Auf einer Geburtstagsfeier von Vivian bei euch im Garten.«
    »Also schon gar nicht mehr wahr. Ich wohne da nicht mehr.«
    »Und Vivian?«
    »Die schon, deshalb arbeite ich mich ja dumm und dämlich. Sie hat das Haus, das Geld, unsere Tochter. Ich habe den Hund gekriegt. Ich hätte besser Julia geheiratet. Neulich bin ich ihr in der Stadt begegnet. Stimmt es, dass du wieder bei ihr wohnst?«
    »Ja, mit zweifelhaftem Erfolg.«
    Laacken grinste schwach. Die junge Frau vom Empfang brachte Kaffee und fragte, ob Kars Zucker und Milch wollte. Er nahm ein wenig Rahm und dankte ihr.
    »Ich habe gehört, du bist nicht mehr bei HP«, sagte Laacken, als sie die Tür hinter sich zuzog.
    »Von Julia?«
    »Kann sein.«
    Kars unterdrückte seinen Ärger. Er brauchte Laacken, sonst säße er nicht hier. »Ich hatte die Nase voll. Ich stecke mitten in dem Entwurf für einen Medienkurs, habe aber auch ein Zeitschriftenprojekt, und genau darüber wollte ich mit dir reden.«
    Laacken gab einen verächtlichen Laut von sich, als bestätige sich ein Verdacht. »Dafür bist du bei mir an der falschen Adresse, ich kann dir nicht helfen. Es sind zehntausend Zeitschriften auf dem Markt und ich bin nicht interessiert an Nummer zehntausendundeins.«
    »Diese ist eine Ausnahme.«
    »Soll das heißen, dass du eine feste Abnehmerzahl dafür garantieren kannst, eine Gewerkschaft, die sie ihren Anhängern zwangsweise in den Rachen stopft, einen reichen Verein mit zwanzigtausend Mitgliedern, die das Abonnement gratis zur Mitgliedschaft erhalten? Oder ein Ministerium, das eine bestimmte Auflagenhöhe garantiert? Der freie Markt verheißt Armut. Fachzeitschriften bieten noch eine gewisse Sicherheit, weil es die Leute interessiert, wer eine neue Schinkenschneidemaschine erfunden hat oder welcher Verkehrspolizist Karriere macht, wer sein Ladeninventar verkauft und welche Krankenschwester sich einen Chirurgen geangelt hat. Aber selbst mit diesem Geschäft geht es bergab.«
    »Es handelt sich um eine europäisch orientierte Kulturzeitschrift, basierend auf einer bestimmten politischen Anschauung.«
    Laacken verschluckte sich an seinem Kaffee. Er stellte seine Tasse auf den Tisch und sagte: »Hast du mir nicht richtig zugehört? Kultur ist das Allerschlimmste.« Er fing an zu lachen. »Im Übrigen hätte ich dir nie politisches Engagement zugetraut.«
    Kars lächelte. »Außer, es erscheint mir lukrativ.«
    »Sie wird dir aber nichts als trockenes Brot und Kopfzerbrechen einbringen, das garantiere ich dir. Bleib lieber bei deinem Medienkurs.«
    »Ich kann mich auch an jemand anderen wenden, aber dann wüsste ich nicht, mit wem ich mich einlassen würde. Es könnte auch sein, dass ich auf einen anderen Plan zurückgreife, und dann brauche ich dich gar nicht.«
    Laackens Augen verengten sich. »Ich weiß nicht, was du damit sagen willst.«
    »Ich habe mir gedacht: Ben ist ein alter Bekannter, ich weiß, was ich an ihm habe. Er ist in der Lage, sich in einen Anzug zu schmeißen und einen Plan zu verkaufen. Sogar mir. Ich schreibe, du machst was draus und verkaufst es, an wen nochmal, den Don-Bosco-Orden?«
    »Erinnere mich bitte nicht daran.«
    Kars nickte. »Diesmal habe ich den Plan. Wir verkaufen ihn gemeinsam, er bringt mehr ein und er ist hundertprozentig wasserdicht.«
    Laacken legte den Kopf schief. »Dann hättest du den letzten Kirchenbruder entdeckt, der nicht weiß, was Marketing kostet oder was Gemeinkosten sind. Oder wie ein Vertrag aufgebaut ist. Und dem es nichts ausmacht, wenn er hunderttausend in den Sand setzt, falls seine Zeitschrift nach zwei Nummern eingeht, weil sich kein Hund für Sozialarbeit mit schwierigen Jugendlichen interessiert.«
    »Ich frage dich nur, ob du mitmachst.«
    Laacken stand auf, wanderte zum Fenster und redete zur schmutzigen Scheibe. »Und wieder vor den Kadi gezerrt werden? Nein danke.«
    Kars schaute seinen Rücken an. »Die Anlaufkosten könnten so zusammengestrickt werden, dass jeder von uns hunderttausend in die eigene Tasche stecken könnte, noch bevor die erste Ausgabe erscheint. Und das ist nur der Anfang.«
    »Das habe ich doch schon einmal gehört.«
    »Diesmal ist es

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