Rosarote Träume in Blau 1 -Spätes erwachen- (Junge Liebe) (German Edition)
Dienstberatung beim Chef konnte ausnahmsweise heute daran auch nichts ändern.
Bevor er am Mittag zum Essen in die Kantine verschwand, telefonierte er noch mit dem Hotel in Binz. Da er allein im Büro war, war das der perfekte Zeitpunkt. Die anderen mussten das ja nicht unbedingt alles mitbekommen. Ihm gelang ein sehr schöner Deal. Er buchte ein Doppelzimmer mit Seeblick und Frühstück für sechs Nächte.
Nach dem Mittagessen meinte dann seine Kollegin Martina: „Scheinbar ist dein Wochenende genau so gelaufen wie geplant, deine gute Laune ist fast schon unerträglich heute.“
„Martina, irgendwie kann mich heute nichts erschüttern, ich hatte wirklich traumhaft angenehme, aber auch ganz schön anstrengende Tage.“
„Ja, ja, Liebe kann manchmal schon auch ganz viel Arbeit bedeuten.“
„Das stimmt! Es gibt wesentlich unangenehmere Arbeit. Zum Beispiel die ab morgen, wenn ich zwei oder drei Tage nach Potsdam rüber muss.“
„So schlimm wird es schon nicht werden.“
„Wer weiß, was mich da alles erwartet. Die haben bestimmt einen anderen Rhythmus als wir. Deren Arbeitsstil erschien mir allerdings recht entspannt zu sein.“
Der Montagnachmittag war dann noch sehr arbeitsreich. Alles, was Frank gern vom Tisch bekommen wollte, versuchte er zu erledigen. Ihm blieben vor dem Urlaub ja dann noch maximal zwei Tage, vielleicht sogar auch nur einer.
Benny hatte sich, nachdem Frank zum Dienst aufgebrochen war, wirklich noch mal hingelegt. Er war sogar noch mal fest eingeschlafen, gegen 10 Uhr aber dann doch aufgestanden. Obwohl er in einer fremden Wohnung war, fühlte er sich dennoch fast schon wie zu Hause. Er hatte von Frank sogar seinen eigenen Schlüssel bekommen, nicht nur für heute, er sollte den für immer behalten. Diese Tatsache ließ bei ihm unweigerlich ein ziemliches Glücksgefühl aufkeimen.
Nach einem ausgiebigen Baddurchlauf zog er sich an, räumte die Küche noch auf und beschloss, in die Stadt zu fahren. Er schloss die Wohnung ab, fuhr mit dem Lift in die Tiefgarage und steuerte sein Auto in die Innenstadt.
Er schlenderte durch die Straßen, stöberte in der einen und anderen Boutique rum, gönnte sich ein Eis und relaxte später dann noch in einem Straßencafé. Er beobachtete die Passanten und checkte auch alle gutaussehenden Typen ab. Er befand, dass er sich hier durchaus wohlfühlen könnte. Aber so weit war es ja noch nicht. Auf dem Weg zum Parkhaus, in dem er sein Auto abgestellt hatte, kam er an einem Internetcafe vorbei. Franks Computer wollte er auf gar keinen Fall benutzen, deshalb entschloss er sich zu einem kurzen Besuch hier. Er kontrollierte seine Mails und ging dann auch noch kurz in den Chat. Dass er drei Tage da nicht drin war, das war ja mal was völlig Neues. Er beantwortete kurz die beiden Nachrichten seiner Stammchatter und beendete das dann aber schnell wieder. Ansonsten gab es nichts wirklich Wichtiges.
Am frühen Nachmittag fuhr er wieder zurück in Franks Wohnung. Er wollte es sich dort noch etwas auf dem Balkon gemütlich machen und die Sonne genießen.
Als er in der Tiefgarage in den Lift stieg und nach oben fuhr, hielt der aber erst noch im Erdgeschoss. Dort stieg ein junger blonder Kerl ein. Benny fand, dass der wirklich recht gut aussah, auch wenn das nicht sein Typ war. Der wäre ihm nun wirklich viel zu jung. Der Kerl hatte eine Reisetasche bei sich und grüsste ihn auffallend freundlich. Er hatte sofort das Gefühl, der Typ starre ihn ziemlich neugierig an. Und tatsächlich checkte der ihn auch interessiert und ausgiebig von oben bis unten ab. Als er in der dritten Etage ausstieg, lächelte der Blonde ihn ziemlich lüstern an und murmelte ein „tschüss.“ Benny wartete neben dem Lift noch kurz, er wollte hören wie weit der hochfuhr. Irgendein Gefühl schlug bei ihm Alarm. Als der Typ dann nur eine Etage höher auch ausstieg, war ihm das innerlich überhaupt nicht recht. Zu allem Überfluss hörte er dann auch noch, dass der scheinbar die Wohnung direkt über Frank aufschloss. Ihm kam sofort der Gedanke, dass der Blonde eigentlich ganz gut in Franks Beuteschema passen könnte. Er würde ihn am Abend auf jeden Fall fragen, ob er den Kerl näher kennt. Er ertappte sich gerade, eifersüchtige Gedanken zu entwickeln. Er ahnte irgendwie, die Konkurrenz könnte durchaus oben wohnen. Das passte ihm ganz und gar nicht in den Kram!
Bevor Frank am Nachmittag die Dienststelle verließ, fiel ihm noch ein,
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