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Rosarote Träume in Blau 1 -Spätes erwachen- (Junge Liebe) (German Edition)

Rosarote Träume in Blau 1 -Spätes erwachen- (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Rosarote Träume in Blau 1 -Spätes erwachen- (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Frank
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fragte stattdessen: „Gibt’s was neues im Fall Boris Bertram? Oder ist der Stand von vorgestern noch aktuell?“  
    „Da gibt’s noch nichts wirklich Neues, aber am Vormittag will der Pathologe noch seinen Bericht bringen.“  
    „Gut, dann warten wir mal ab, was die alte Leichensäge so zu berichten hat.“
    Frank hatte seinen Computer schon hochgefahren und betrachtete jetzt die aktuellen Meldungen. Es war aber nichts dabei, was ihn tangiert oder betroffen hätte, nur das Übliche. Hier ein Wohnungseinbruch, da ein Auffahrunfall und die eine oder andere Kleinigkeit. Die Taschendiebstähle hatten in letzter Zeit stark zugenommen, aber das war ja nicht sein Gebiet. Beunruhigend war es trotzdem, da war sicher wieder eine dieser Wanderbanden unterwegs, meistens waren das gut organisierte Clans aus Osteuropa. Er hoffte inständig, dass heute nichts Neues auf seinem Tisch landen würde und ihn zusätzlich in Anspruch nahm, nicht am Freitag. Auf seinem Schreibtisch lagen ja noch fünf Akten, deren Fälle nicht abgeschlossen waren. Er griff sich die zweite von oben und begann alles noch einmal akribisch durchzulesen. Dieser Fall war etwas eigenartig, er glaubte einfach nicht an einen Unfall, er war sich da fast sicher. Seine Nase hatte ihn selten getäuscht. Die Dame war nicht zufällig vom Balkon in den Hof gefallen, nicht mit 1,2 Promille im Blut, damit verliert man noch nicht das Gleichgewicht so sehr, dass man dort runter stürzt, auch nicht diese Bettina Müller.  
    Aber es gab keinerlei Spuren einer Gewalteinwirkung und in der Wohnung gab es keine konkreten Hinweise auf ein Verbrechen. Spuren gab es zwar reichlich, aber eben keine mit eindeutigen Fakten. Er war sich eigentlich sicher, diese Müller hatte was mit Prostitution zu tun. Schließlich war sie im Haus für ihre vielen Herrenbesuche bekannt. Leider hatte keiner etwas gehört oder gesehen in dieser Nacht. Trotzdem ging er noch einmal alle Zeugenaussagen durch, vielleicht hatte er ja bisher etwas übersehen.  
     
    Eine Stunde später betrat sein Chef, zusammen mit dem Pathologen, das Zimmer. „Guten Tag, Kollegen, na, alles frisch?“, erkundigte der sich lapidar und erntete nur Gemurmel.  
    Der Pathologe begann wortreich seine Erkenntnisse im Fall Boris Bertram zu erläutern. Es gab einige klare Ergebnisse. Boris wurde von vorn und aus allernächster Nähe erschossen, also musste er seinem Mörder direkt gegenüber gestanden und ihn vielleicht sogar gekannt haben. Aber es gab nichts, was auf einen Täter hinwies, Zeugen gab es schon mal gar nicht. Die Kugel stamme aus einer 9 x 18 mm Marakov, einem alten russischen Fabrikat. Aber das hatte nicht so sehr viel zu bedeuten. Viele solcher Waffen wurden ja nach dem Fall der Mauer von den Russen überall verscherbelt. Interessant war aber noch, unter den Fingernägeln dieses Boris’ fand man Hautpartikel von Bettina Müller, der Toten vom Balkonsturz.    
    Für Frank gab es da im Grunde zunächst zwei Möglichkeiten. Entweder dieser Boris war ein Kunde von Bettina Müller oder es gab da einen Zusammenhang, der eben doch mit Zuhälterei und Prostitution in Verbindung zu bringen war. Letzteres war für ihn eigentlich fast die passendere Variante.  
    Er teilte seine Vermutungen seinem Chef auch gleich mit und führte in Kurzform dazu aus. „Die Müller hat sich prostituiert, daran gibt es kaum einen Zweifel. Dieser Boris könnte bei ihr Kunde oder ihr Zuhälter gewesen sein und hat die Müller eventuell auch vom Balkon gestoßen. Warum wissen wir noch nicht. Dafür musste er vielleicht sterben. Ich ahne hier fast so etwas wie einen Krieg zwischen zwei Zuhältergruppen auf uns zukommen. Letztlich kann es aber auch so sein, dass die Müller vielleicht nur zwischen die Fronten geraten ist.“  
    „Da könnte was dran sein“, bestätigte der Chef. „Wir ermitteln aber mal trotzdem in alle Richtungen weiter.“  
    „Geht klar, Chef. Ich werde mich mal mit den Kollegen von der Sitte unterhalten, vielleicht wissen wir dann etwas mehr über die Müller.“  
    „Tun Sie das mal.“ Kopfnickend verließ der Chef mit dem Pathologen das Zimmer.  
     
    Während Frank sich noch die letzten Seiten der Akte Bettina Müller durchblätterte, versuchte er parallel, einen Kollegen von der Sitte ans Telefon zu bekommen. Scheinbar waren die aber alle ausgeflogen. Er schickte deshalb eine Message an die Abteilung, dass die sich mal melden sollten, wenn sie aus dem Urlaub zurück wären. Ein beigefügtes Smiley

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