Rosarote Träume in Blau 1 -Spätes erwachen- (Junge Liebe) (German Edition)
zurück und genoss das Kompliment. Martina war gerade dabei, ihre sieben Sachen in die viel zu kleine Handtasche zu stopfen und lugte dabei ab und an aus dem Fenster.
„Da ist er ja, und sogar mal pünktlich, könntest du dann mal?“, fragte sie in Franks Richtung. Der stand auf und ging zum Fenster, um einen ersten Eindruck von Martinas Typ zu bekommen.
„Den kenn ich“, sagte er nur knapp. Martina wurde sofort hellhörig. „Aber nicht, was du jetzt vielleicht denkst“, setzte er gleich hinterher.
„Und woher kennst du ihn?“, fragte sie, inzwischen schon mit leichter Röte im Gesicht.
„Aus dem Fitness. Der ist im gleichen Studio wie ich, wir trafen uns dort schon öfter. Der ist alles andere als schwul, der hat nur Augen für die Mädels.“
„Und da bist du dir ganz sicher?“
„Ja, ganz sicher, hundertprozentig.“
„Danke, du hast mir da jetzt schon mal sehr geholfen.“
„Aber du solltest den trotzdem in die Wüste schicken, der betrügt dich doch nach allen Regeln der Kunst. Und die Kumpels, oder der eine spezielle, kennst du den zufällig?“
Martina schüttelte nur den Kopf, worauf dann Frank noch zu ihr sagte, „vermutlich sind die Kumpels ja doch eher Kumpelienen.“
„Oder so.“ Martina war jetzt fast den Tränen nahe.
Frank machte ihr deshalb einen Vorschlag. „Weißt du was, wir gehen da jetzt zusammen zur Tür raus. Er kennt mich und sieht dann, dass wir zusammen arbeiten. Das wird ihm nicht passen und er wird sofort wissen, dass ich mehr weiß.“
Martina sah ihn strahlend an. „Gute Idee, sehr gute Idee.“
„Komm!“, meinte Frank und zog Martina aus dem Zimmer. „Da machen wir jetzt eine kleine Inszenierung draus.“
„Was hast du vor?“
„Lass mich mal machen, du wirst schon sehen, nichts schlimmes, keine Angst.“
Kurz danach waren sie am Ausgang ankommen und Frank hielt Martina wie ein Kavalier die Tür auf. Sie gingen auf den Typen zu und Frank sagte: „Na dann, Martina, ich wünsch dir ein schönes Wochenende“, nicke dann zu dem Typen und fügte an: „Ups, du, na so ein Zufall aber auch, dann wünsch ich euch beiden zwei schöne freie Tage.“ Und zu dem Typen gewandt, sagte er mit leicht funkelnden Augen: „Und pass mir schön auf unsere Beste auf, wehe ich hör da Klagen, dann vergess ich vielleicht meine gute Erziehung!“
Das hatte gesessen, der Typ wurde hochrot, schnappte sich Martina und verschwand mit ihr eiligst in Richtung Parkplatz. Sie drehte sich dann noch mal ganz kurz zu Frank um, sah ihn an und ihre Augen sagten „Danke!.“
Zufrieden ging Frank wieder in sein Büro zurück. Er war sich sicher, Martina würde ein sehr schönes Wochenende haben. Er setze sich an den Schreibtisch und sah auf seinem Handy, da war eine Nachricht gekommen und las:
„hallöchen frank, heute ist wieder ganz schön stress auf arbeit, ich wollte mich aber trotzdem mal gemeldet haben. alles ok bei dir? lg benny“
Er simste zurück, „hi benny, auch bei mir ist einiges los, aber ich habe es bald überstanden, denn in wenigen Stunden ist wochenende, wir hören uns heut abend. glg frank“ Senden!
Ausgerechnet diese Woche war er fast allein im Büro. Werner war seit längerer Zeit krankgeschrieben, bei dem spielte mal wieder der Magen verrückt. Tobias, der andere Kollege, hatte eine Woche Urlaub und war zur Hochzeit seiner Schwester an den Bodensee gefahren. Also gab es gar keine andere Lösung, er hatte Bereitschaft. Daran führte nun mal kein Weg vorbei. „Hoffen wir mal, die Herrschaften bleiben übers Wochenende alle schön brav“, dachte er laut und begann seine längst überfällige Spesenabrechnung vom April in Angriff zu nehmen.
Gegen 15:00 Uhr hatte er es geschafft und den ganzen Papierschwall zu Martina auf den Schreibtisch gelegt. Die kümmerte sich ja dann am Montag gleich um alles.
Plötzlich klopfe es an der Tür und im selben Moment flog sie auch schon auf. Er sah einen fremden Kollegen eintreten, konnte sich aber dann erinnern, dass der von der „Sitte“ ist.
„Hi“, begrüßte der ihn kurz. „Ich wollte doch noch mal schnell wegen dieser Bettina Müller vorbeischauen. Ich weiß da am besten Bescheid, bin aber am Montag nicht im Haus.“
„Super! Es ist halt so, die Gute ist vor einigen Tagen vom Balkon gefallen und hat demonstrativ die Atmung eingestellt. Es gab aber keinerlei Hinweise auf eine Gewalteinwirkung. Ich vermute hier einen Zuhälterkonflikt,
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