Rosarote Träume in Blau 1 -Spätes erwachen- (Junge Liebe) (German Edition)
in dessen Mühlen die Dame geraten sein könnte. Wir sind uns relativ sicher, dass sie sich prostituiert hat.“
Der Kollege staunte nicht schlecht. „Aha, die Müller ist tot, interessant. Wir haben uns mehrfach mit der beschäftigt, es gab da immer wieder Hinweise und auch Anzeigen, auch von, nennen wir sie mal Freier, die angeblich beklaut wurden. Es gab aber nie etwas handfestes, das wir gegen sie verwerten konnten. Es gab auch keinerlei Hinweise darauf, dass sie einen Zuhälter gehabt hat. Ich denke, wenn sie tätig war, dann hat sie auf eigene Faust gearbeitet. Aber da kann schon auch der Hase im Pfeffer liegen, Selbstständige haben die Herren Zuhälter ja nicht so sehr gerne.“
„Sagt dir der Name Boris Bertram was?“, wollte Frank nun noch wissen.
„Ja, der sagt mir was. Den haben wir mal bei der Müller angetroffen. Als wir ihr einen Besuch abstatten mussten, angeblich sei er ihr aktueller Freund. Aber so ganz abgenommen haben wir ihr das nicht, der passte einfach nicht zu ihr.“
„Der ist auch schon kalt inzwischen“, setzte Frank entgegen und erklärte seinem Kollegen die Zusammenhänge und alles, was er bisher dazu wusste oder zu wissen glaubte.
„Dann bist du wahrscheinlich doch auf der richtigen Fährte“, gab der Kollege zu. „Ich werde mich da mal noch ein bisschen bei unseren Leuten im Markt umhören, vielleicht kann ich dir da weiter helfen.“
„Super, danke, das wäre toll,“ freute sich Frank. Sie verabschiedeten sich, wünschten noch viel Erfolg und ein schönes Wochenende und der Kollege verließ das Zimmer.
Frank war froh, dass er mit dem Kollegen noch reden konnte und räumte jetzt seine Sachen zusammen. „So, jetzt aber ab“, murmelte er, „jetzt ist hier Finale für heute.“ Er fuhr den PC runter, löschte das Licht im Zimmer, schloss die Tür von außen ab und verschwand über die Treppe.
Kurz danach startete er sein Auto und beschloss, einen kleinen Umweg über den Supermarkt zu machen. Das war auch dringend nötig, sein Kühlschrank war ja so gut wie leer.
Wie nicht anders zu erwarten, war der Markt recht voll. Es war Freitagnachmittag, da war das nun mal so. Er fegte mit dem Wagen durch die Regalgänge und fand recht schnell, was er brauchte. In der Kassenzone suchte er sich die vermeintlich kürzeste Schlange aus und stellte sich an. Plötzlich fiel ihm ein blonder Haarschopf zwei Wagen vor ihm auf. Er bildete sich sofort ein, diesen irgendwie schon mal gesehen zu haben. Er musterte dessen Figur so gut das in dieser Situation möglich war. Ihm gefiel, was er da bisher nur von hinten so sehen konnte. Ein schlanker und doch leicht muskulöser Körper in recht engen und löchrigen Jeans, dazu ein ebenso knappes Oberteil. Kein übertriebener Knackarsch, aber immerhin eine interessante Wölbung fiel ihm da ins Auge. Irgendwie wurde er jetzt sogar leicht rattig. Der Typ passte schon ziemlich genau in sein Beuteschema.
Als der Typ dann mit bezahlen dran war, sah er ihn auch von der Seite und war perplex. Genau, das war doch der Typ von gestern, Toiletten-Blondie vom Italiener. Sofort war ihm klar, der muss neu hier in der Gegend sein. Das war kein Zufall, dass er ihn zwei Tage hintereinander traf und vorher nie.
Und der Blonde sah ihn jetzt auch, zuerst schaute er nur kurz zu ihm, gleich darauf aber noch etwas länger. Frank bildete sich ein, ein leichtes Augenzwinkern gesehen zu haben, war sich aber nicht wirklich sicher. Danach zischte Blondie mit seinem Einkaufswagen ab. Frank bezahlte wenig später auch, packte seine Sachen in zwei Tüten und begab sich in Richtung Parkhaus. Er hatte gerade seine Parkkarte entwertet und wollte zu seinem Auto gehen, als er den Blonden direkt am Parkhauseingang stehen sah. Sieht wirklich Klasse aus, und besser als gestern, dachte sich Frank und ging auf ihn zu. Einen anderen Weg gab es auch gar nicht, er musste direkt an ihm vorbei. Als er auf seiner Höhe war, textete dieser ihn an.
„Na, auch noch schnell die Wochenendeinkäufe erledigt?“
Frank stutze und sah ihn an. „Ja, was sein muss, muss sein, scheinst ja das Gleiche getan zu haben?“ Und wollte weiter gehen.
Völlig unbeeindruckt setzte der Blonde nach: „Ach, heute auch wieder so zugeknöpft, wie gestern?“
Frank blieb stehen. „Wieso zugeknöpft? Nur weil ich dir nicht auf die Schüssel gefolgt bin? In Gaststätten gehe ich nur auf die Toilette, wenn ich auch wirklich mal muss.“
„Verstehe,
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