Rosarote Träume in Blau 1 -Spätes erwachen- (Junge Liebe) (German Edition)
an.“
Frank staunte, das waren ja jetzt plötzlich ganz vernünftige Ansichten. Am Nachmittag hatte das ja noch anders geklungen. „Wenn ich alle deine Worte von heute noch mal an mir vorbeiziehen lasse, dann muss ich zu dem Schluss kommen, dass du mich sehr magst und dich vielleicht sogar so ein kleines bisschen verliebt haben könntest. Aber du willst, dass ich trotzdem den anderen treffe.“
„Ja, das stimmt. Aber ich bin eben auch nicht bereit, zumindest jetzt noch nicht, meinen Job für eine Beziehung aufzugeben. So etwas kann und will ich auch nicht von jetzt auf gleich entscheiden. Wir kennen uns seit zwei Tagen, was verbindet uns bisher? Schwärmerei, Geilheit, guter Sex und erste, wenn auch schon recht tiefe Gefühle. Eine richtige Beziehung ist doch sicherlich noch ganz viel mehr, glaube ich zumindest. Ich habe mich noch nie wirklich damit auseinandergesetzt, was eine Beziehung zu führen, wirklich heißt und bedeutet. Ja, ich bin wirklich scharf auf dich, ich finde dich richtig toll. Aber reicht das schon aus für eine dauerhafte oder feste Beziehung?“
„Du hast vollkommen recht, bisher haben wir nur rumgevögelt und versuchsweise mal zusammen gekocht. Aber es geht mir schon unter die Haut, das mit dir. Du bist ein sehr hübscher junger Bursche, mit dem man sehr viel Spaß haben und sogar sinnvolle und gute Gesprächen führen kann. Eine Beziehung ist aber wirklich noch viel mehr als nur das. Da gibt es noch tausend andere Dinge, die dazu gehören. Und ich weiß, wovon ich rede. Natürlich ist eine Beziehung, die im Bett nicht klappt, eine, die nicht wirklich funktionieren kann. Es muss halt so vieles, ja es muss eigentlich fast alles passen. Und weil viele das gar nicht checken und einfach nur die erste Fickerei genial finden, deshalb klappt es meistens dann auch nicht wirklich.“
Pascal trank den letzten Schluck aus seinem Glas. „Ich werde jetzt gehen und du bereitest dich, auch innerlich, auf morgen vor. Alles andere sehen wir dann, ich muss auch nachdenken. Vor allem über dieses, was wäre wenn.“ Dann stand er auf.
Auch Frank erhob sich. „Ich dachte, du bleibst noch, von mir aus auch gern bis morgen früh, das fühlt sich gerade alles so gut an.“
„Ja, das könnte ich, aber was passiert dann? Wir ficken uns die Seele aus dem Leib, bis du zu deinem Date aufbrichst. Das ist etwas, was ich so auch nicht könnte. Ich weiß ja auch gar nicht, wie es morgen früh in mir aussehen würde, nach einer ersten gemeinsamen Nacht.“
Frank war baff. Bisher hatte er immer geglaubt, der Blonde sei einfach nur schwanzgeil, sicherlich war er das in gewisser Weise auch, aber er war auch sehr vernünftig. Diese Worte aus seinem Mund verdienten wirklich seinen Respekt. Einzig mit der Tatsache, dass sich Pascal scheinbar doch ganz schön in ihn verschossen hatte, wusste er nicht so richtig umzugehen. Sollte er sich glücklich darüber schätzen oder besser nicht?
Pascal sah ihn an. „Vielleicht bin ich ein paar Tage zu spät hier eingezogen, vielleicht aber auch nicht. Das wissen wir beide noch nicht. Wenn du morgen zurückkommst, dann bist du schlauer, dann kannst du ja notfalls auch noch klingeln und dann sehen wir einfach mal weiter.“
Frank wollte etwas sagen, doch Pascal ließ ihm jetzt keine Zeit dazu. „Und wegen der anderen Sache, ja ich mach das, ich mach das aber nur für dich. Ja, auch etwas deswegen, weil ich dich dann vielleicht nicht ganz verlieren werde.“
Jetzt kam Frank auch zu seiner Antwort, aber die Antwort war eine andere, als er sie vorher geben wollte. Er sagte nur: „Danke, Pascal.“
Danach ging der Blonde zur Tür, öffnete sie, trat in das dunkle Treppenhaus hinaus und zog dann leise von außen zu.
Frank war einfach nur baff, damit hatte er so ja überhaupt nicht gerechnet. Er musste seine ganzen ersten Beurteilungen über diesen Typen komplett über den Haufen werfen. Heute Mittag hätte er ihn am liebsten noch erschlagen. Und er ahnte es jetzt auch fast, der war vielleicht wirklich ein paar Tage zu spät hier eingezogen. Er ging zurück in die Küche und öffnete sich noch eine Flasche Rotwein, setzte sich in seinen Lieblingssessel und guckte einfach in die Röhre. Doch seine Gedanken kreisten um ganz andere Dinge. Er dachte vor allem daran, wie intensiv der Chat und das erste Telefonat mit Benny gewesen waren, er war Feuer und Flamme und der andere war es scheinbar auch. Und jetzt, jetzt hatte er ihn fast schon
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