Rosarote Träume in Blau 1 -Spätes erwachen- (Junge Liebe) (German Edition)
Auch bei Benny ratterten die Gedankengänge. Er fand diesen Frank ja schon auf den Fotos sehr interessant und gutaussehend, aber Fotos sind eben doch nur Momentaufnahmen. Der, der da jetzt neben ihm ging, der war echt ein Bringer. Der hatte einen Body, einfach nur traumhaft. Da passte wirklich alles. Benny befand ihn für ausgesprochen attraktiv, diese tollen Augen, die markanten Gesichtszüge und die dunklen Haare. Wow. Genau so hatte er sich immer seinen Traummann vorgestellt.
Als sie in einer ruhigen Ecke auf der Terrasse des Restaurants Platz genommen hatten, sahen sie sich wortlos mindestens eine Minute einfach nur an. Eine Kellnerin platze dann in diese erotisierende, auch schon ganz leicht knisternde Stille. Sie bestellten Kaffee und Mineralwasser. Kuchen sollte es noch nicht sein, dafür orderte aber jeder einen Eisbecher.
„Welchen nimmst du?“, fragte Frank in die Karte blickend.
Benny sah zu der Kellnerin. „Den Joghurtbecher mit Früchten bitte.“
Die schaute nun Frank fragend an.
„Für mich bitte das gleiche.“
Kaum war die Kellnerin weg, fingen beide an zu lachen. Sie spürten sofort, da war schon eine erste Gemeinsamkeit, die sich gefunden hatte.
Fast drei Stunden saßen sie inzwischen an dem Tisch in der Ecke und unterhielten sich lebhaft und auch recht lässig über die Dinge, die sie bewegten und über ihr Leben. Ab und an bestellten sie mal noch einen Kaffee oder ein Wasser, später dann auch ein Stück Kuchen dazu. Benny nahm Apfeltorte ohne Sahne und Frank nahm das Gleiche.
Frank hatte das Gefühl, dass er dieses Schnuckelchen, das ihm da gegenüber saß, schon seit langem kannte. Aber das lag einfach nur daran, dass sie sich blendend verstanden und viele gemeinsame Themen gefunden hatten. Das war ihm schon sehr lange nicht passiert, so ein angenehmes Date gab’s wirklich nicht oft. Mit den meisten hatte man schon nach zwanzig Minuten nichts mehr zu besprechen und fiel maximal noch aufgegeilt übereinander her, oft aber nicht mal mehr das.
Sie wussten jetzt viel voneinander. Welche Musik jeweils angesagt war, welche Filme ihnen besonders gefielen, was es so an netten Marotten und Macken auf jeder Seite gab, welche Marken man bevorzugt trug und wer die Lieblingsschauspieler waren. Hobbys wurden besprochen und sie wussten auch, dass sie beide Sonnenanbeter waren, gern Strandurlaub machten und mit Wintersport so gut wie nichts am Hut hatten. Sie fanden auch heraus, dass sie beide schon immer mal von einer Kreuzfahrt geträumt hatten. Und so ergaben sich im Laufe der Zeit immer neue und weitere Gemeinsamkeiten. Über das, was ihnen im Vorfeld beiden wichtig war, über konkrete Beziehungsansätze hatten sie bisher aber noch nicht gesprochen. Aber es knisterte schon ganz gewaltig zwischen ihnen. Das war sogar den anderen und ständig wechselnden Gästen nicht verborgen geblieben, aber das bemerkten sie gar nicht.
Als die freundliche Kellnerin dann mal wieder an den Tisch kam, entschuldigte sie sich fast dafür, dass sie stören würde. Sie möchte nur ab und zu fragen, ob es noch etwas sein darf. Sie mussten beide lachen.
„Aber Sie stören doch nicht, ganz im Gegenteil, denn wir möchten gern zahlen.“
„Sie waren so vertieft in Ihr Gespräch, da ist es mir fast peinlich, dazwischen zu platzen. Sie haben sich bestimmt lange nicht gesehen und sich daher viel zu erzählen.“
Wieder mussten beide lachen und Frank versuchte die Situation aufzuklären. „Stimmt, wir haben uns sehr lange nicht gesehen, viel zu lange nicht. Wir sehen uns heute leider zum allerersten Mal.“
Die Kellnerin stutzte kurz, meinte dann freundlich: „Na dann wünsch ich euch schon mal alles Gute, ihr seid wirklich ein tolles Paar. Die Rechnung kommt auch gleich.“ Und schon war sie wieder weg.
Jetzt staunten sie beide. „Wenn das schon der Kellnerin auffällt, dann muss da wirklich was dran sein.“
„Darüber müssen wir ja auch noch reden“, sagte Benny. „Wir können doch unten am See noch spazieren gehen.“
Als die Kellnerin mit der Rechnung kam, zückten beide fast gleichzeitig das Portmonnaie. Frank wehrte sofort ab. „Das ist heute meine Einladung, dass das gleich klar ist.“
„Nein, nein“, protestierte Benny. „Das geht auf mich.“ Und nahm der Kellnerin sofort die Rechnung ab.
Franks Arm schnellte blitzartig über den Tisch. Bevor sich Benny versah, hatte der ihm die Rechnung aus der Hand gezogen. Er sah die
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