Rosarote Träume in Blau 2. Teil Chat Inferno (German Edition)
dass du glücklich bist. Und gedacht habe ich es mir auch schon länger.“
„Ich wollte erst dann was sagen, wenn ich mir selber ganz sicher bin und wirklich jemanden gefunden habe.“
„Und du bist dir immer noch nicht sicher bei Frank? Das ist doch ein richtig toller Mann und dazu auch noch sehr sympathisch.“
„Frag mich mal was leichteres, ich war wohl ein bisschen blind. Ich hatte auch etwas Angst, er wollte doch gleich eine richtige Beziehung.“
„Na, zum Glück. Und was wird jetzt?“
„Er wird mich wohl nun nicht mehr wollen. Ich habe sehr viel falsch gemacht.“
„Du musst ihm nur zeigen, was er dir bedeutet.“
Inzwischen kam Frank wieder ins Zimmer und fragte höflich, ob er stört. Beide verneinten das sofort. Benny strahlte ihn an und meinte:
„Also meine Mutter ist genauso begeistert von dir wie ich.“
„So, so. Ist das noch so bei dir?“
„Ich würde deine wichtigste Frage gern mit einem JA beantworten, aber ich weiß nicht, ob sie überhaupt noch im Raum steht.“
„Gestellt habe ich sie dir und widerrufen habe ich sie bisher nicht, also wird es schon noch so sein. Ich will aber ehrlich sagen, ich muss wirklich noch einmal darüber nachdenken. Ich habe das Gefühl, in mir ist da etwas kaputt gegangen, etwas zerbrochen. Ich möchte, dass du erst mal wieder ordentlich auf die Beine kommst und dann stecken wir beiden einfach noch mal die Köpfe zusammen.“
Bennys Mutter spürte, sie müsste jetzt mal kurz rausgehen. „Jungs, ich komme gleich wieder, ich muss mal kurz wohin.“
Das erste, was Benny sagte, war: „Mein Computer hat doch gar keinen Passwortschutz.“
„Dann hat sie es dir erzählt. Ich denke aber schon, dass er einen hat, zumindest hat er jetzt einen.“
„Danke, das war sehr clever und lieb von dir. Und wie lautet dieses neue Passwort?“
„Wenn du davor sitzt und gut nachdenkst, dann kommst du von ganz alleine drauf.“
„Frank, sag es ehrlich. Du willst mich nicht mehr, weil du weißt, was die mit mir gemacht haben.“
„Nein, Benny, deswegen nicht. Ich fühle mich verdammt mitschuldig an dem ganzen Scheißdreck. Ich hätte wissen müssen, was in dir vorgeht, als du aus der Tiefgarage weggefahren bist. Mich beschäftigt aber mehr das, was davor war.“
„Ich bin ja gar nicht sofort weggefahren, ich musste mich erst ausheulen. Ich saß da noch ganz schön lange rum.“
„Umso schlimmer.“
„Du hast aber keine Schuld, ich war doch der Idiot und ich allein habe das alles verursacht. Du hast doch nur die logischen Konsequenzen gezogen. Hättest du nachgegeben, hätte sich möglicherweise nicht so schnell sehr viel geändert.“
„Danke, dass du das so ehrlich sagst, das hilft mir vielleicht etwas. Wir reden ganz in Ruhe noch mal, wenn du wieder auf den Beinen bist. Dass die Tür nicht zu ist, das habe ich dir ja schon gesagt.“
„Frank, ich brauche dich. Ehrlich.“
Und dann beugte sich Frank zu Benny und gab ihm einen zarten Kuss, erst auf die Wange und dann auch noch einen auf die Lippen.
Frank hatte Bennys Mutter kurz nach 17 Uhr wieder zu Hause abgesetzt. Sie bestand aber darauf, dass er mit ihr noch einen Kaffee trinkt. Frank wollte ihr das nicht abschlagen, er blieb dann noch eine halbe Stunde und sie bedankte sich zum wiederholten Mal für seine Unterstützung und für alles, was er für Benjamin getan habe.
Auf der Rückfahrt rief er Berger an und bestätigte sein Kommen für kurz nach 19 Uhr.
„Dann hole ich dich 19 Uhr im Hotel ab.“
„Bist du etwa im Büro?“
„Ja, na klar. Es gibt relativ viel zu tun.“
„Gut, Nils, dann bis 19 Uhr.“
„Alles klar, Frank. Für den Rückweg bestellen wir dir ein Taxi.“
Berger wohnte in einem schönen und großen Einfamilienhaus am Stadtrand. Seine Frau war sehr adrett und seine beiden Söhne waren auch anwesend. Der jüngere, der diese eine Woche das Haus der älteren Dame gehütet und die Videoaufnahmen überwacht hatte, schien ein sehr sympathisches Kerlchen zu sein. Zumindest war er sehr freundlich und ausgesprochen höflich. Der wusste sicher auch, dass er richtig gut aussah. Der ältere, Frank schätze ihn auf 22 oder 23, war etwas reservierter, aber auch sehr freundlich. Da hatte Nils echt zwei tolle Exemplare hinbekommen, das musste man ihm schon lassen. Während Frau Berger noch das Essen vorbereitete, zeigte ihm Nils das Haus. Oben wohnten die Söhne,
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