Rosarote Träume in Blau 2. Teil Chat Inferno (German Edition)
wollte sie so schnell wie möglich zu ihrem Sohn und zweitens freute sie sich auch schon etwas auf den wirklich netten Frank. Ihr Gefühl sagte, der täte Benny sicherlich gut und sie hoffte insgeheim, dass die beiden auch wirklich zusammenkommen oder es bleiben. Sie fand, er wäre sympathisch und sehr angenehm, hatte einen interessanten Beruf und schien an sich mitten im Leben zu stehen.
Gegen 13:30 Uhr saß sie neben ihm im Auto und bedankte sich für seine Hilfe und das Entgegenkommen. Es wäre ja nicht selbstverständlich, dass er den weiten Weg auf sich nimmt, sie extra abholt und ins Krankenhaus fährt.
Sie sprachen die ganze Fahrt über Benny. Frank erfuhr dabei auch noch etwas von den Sorgen, die sie sich in den letzten Jahren um ihn gemacht hatte. Sie hatte natürlich auch bemerkt, er kam nicht wirklich zurecht und wusste scheinbar nicht, was er wollte. Alles was sie sich wünschte, war, dass er glücklich ist und irgendwann den richtigen Hafen findet, egal an welchem Ufer der auch läge.
Frank erzählte ihr von seinen Vorstellungen und Gedanken und auch davon, dass es Benny ihm nicht ganz so leicht macht dabei. Benny brächte sehr wenig Erfahrung mit und dadurch kam es immer wieder zu Problemen. Er selbst fühle sich im Moment wie zwischen allen Stühlen sitzend.
Kurz vor 14:30 Uhr betraten sie zusammen das Krankenzimmer. Bennys Gesicht hellte sich sofort auf, als der die beiden kommen sah. Ihm fiel ein Stein vom Herzen, Frank hatte seine Mutter mitgebracht, oder seine Mutter ihn? Egal. Hauptsache, die zwei wichtigsten Menschen in seinem Leben waren jetzt hier bei ihm.
Nach einigen Minuten meinte dann Frank: „Ich lass euch dann mal alleine, es gibt sicher eine Menge zu besprechen.“
Bennys Mutter war das im Moment auch recht. „Danke, das ist sehr rücksichtsvoll von ihnen, Herr Frank.“
„Aber du kommst dann wieder?“, wollte Benny sofort wissen.
„Ja, na klar, was denkst du denn?“
Als Frank zur Tür raus war, sagte Benny: „Mutter, der heißt Steiner. Du hast Herr Frank gesagt, das ist doch sein Vorname.“
„Das weiß ich doch, aber ich darf Frank zu ihm sagen, ich will nur von mir aus nicht einfach so mit dem du anfangen.“
„Ach soweit seid ihr schon! Das ist ja interessant. Habt ihr euch etwa auch schon gegen mich verbündet?“
„Nein. Aber es wäre vermutlich besser gewesen, ich würde ihn schon etwas länger kennen. Dann müsste ich vielleicht jetzt nicht hier an deinem Krankenbett sitzen.“
„Das war ein großer Fehler, ich weiß das inzwischen auch. Das kommt bestimmt nicht wieder vor.“
„Nun kenn ich ihn ja und jetzt haben wir den Salat. Aber erzähl mir doch erst mal, was da überhaupt passiert ist. Ich weiß so gut wie noch gar nichts.“
Und dann berichtete Benny in einer Softversion, was passiert ist und warum es überhaupt dazu kam. Was dann im Einzelnen in diesem Haus abgelaufen sei, daran könnte er sich noch gar nicht so richtig erinnern. Man hätte mehrmals versucht, ihn auszufragen. Sie hätten ihn auch öfters ganz schön hart angepackt und er hätte sehr wenig zu essen bekommen. Er hätte furchtbare Angst gehabt und nicht gewusst, was noch alles passieren würde. Aber er habe eisern geschwiegen und denen nichts verraten.
„Wer weiß, was die noch alles mit dir gemacht hätten, wenn Frank nicht so hartnäckig gewesen wäre. Ich habe ihn dann sogar an deinen Computer gelassen, ich wusste ja nicht, ob es was hilft. Ich dachte nur, es kann kein Fehler sein und vielleicht helfen. Aber leider ist er wohl gar nicht dort reingekommen, er sagte was von einem fehlenden Passwort, oder so was ähnliches.“
Benny war froh, also hatte sie gar nichts mitbekommen. „Warst du denn nicht dabei?“
„Nur am Anfang, dann habe ich ihm einen Kaffee gemacht, er hatte mich darum gebeten. War das falsch?“ “
„Nein, nein. Das war schon ok.“ Benny war stolz auf Frank, der hatte ja ganz schöne Tricks drauf, er wollte ihn vor seiner Mutter nicht bloßstellen und hatte sie unter einem Vorwand weggeschickt.
„Ich war ja völlig hilflos und mit den Nerven runter. Was ich aber nicht verstehe, warum hast du mir nie etwas von Frank erzählt?“
„Ich hatte einfach Angst, dir alles zu sagen. Ich wusste ja nicht, wie du reagieren würdest und ob das auch was Endgültiges ist.“
„Benjamin, ich bin deine Mutter. Wie hätte ich denn reagieren sollen? Ich will doch nur,
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