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Rosarote Träume in Blau 2. Teil Chat Inferno (German Edition)

Rosarote Träume in Blau 2. Teil Chat Inferno (German Edition)

Titel: Rosarote Träume in Blau 2. Teil Chat Inferno (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Frank
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Frank wusste nicht, was er hätte noch sagen sollen. Auch er war einfach nur enttäuscht über die ganze Situation. Nach dem Frühstück packte jeder seinen Kram zusammen und Frank bezahlte die Rechnung an der Rezeption. Da Benny seinen Anteil natürlich selbst bezahlen wollte und Frank alles mit seiner Karte beglichen hatte, fragte er ihn, ob sie an einem Geldautomat noch mal kurz anhalten könnten und wie viel er ihm schulde.  
    „Du schuldest mir nichts. Fühl dich einfach eingeladen.“  
    „Das war aber anders ausgemacht und ich bestehe darauf, meinen Anteil selbst zu bezahlen.“  
    „Ich möchte es aber so lassen, wie es jetzt ist und ich werde auch nichts von dir annehmen. Vergiss das jetzt, bitte.“  
    „Das ist mir aber unangenehm.“  
    „Das muss es dir nicht. Ich hatte das von Anfang an so geplant und so bleibt es jetzt auch.“  
    „Darüber ist das letzte Wort für mich noch nicht gesprochen.“  
    „Für mich schon.“  
     
    Es war Samstag und 11:15 Uhr, Frank steuerte sein Auto in Richtung Heimat. Sicherheitshalber hatte er das Handy wieder an die Freisprechanlage angeschlossen. Es war Wochenende und deshalb glaubte er, dass ihn heute sicher niemand dienstlich anrufen würde. Aber sicher war sicher. Benny fragte dann nochmal, ob er nicht doch noch an einem Geldautomat anhalten würde. Doch Frank wehrte ab, für ihn war das Thema bereits abgeschlossen.  
    Auf der Autobahn war reichlich Betrieb, aber es lief trotzdem recht zügig. Frank bekam keine Anrufe und ansonsten gab es wenig zu bereden. Bei Nauen legten sie noch eine kurze Pinkelpause ein und standen dann 15:30 Uhr in der Tiefgarage bei Frank.  
    Benny lud seine Sachen um und wusste nicht, ob er noch mal mit hoch gehen oder gleich fahren sollte.  
    „Hast du noch was oben bei mir?“, fragte ihn Frank jetzt auch.  
    „Eigentlich nicht. Ich glaube, ich habe alles.“  
    „Ok, dann kannst du ja auch gleich los.“  
    Benny versetzten diese Worte einen Stich. „Dann hau ich jetzt mal ab“, brachte er gerade noch so hervor, dann brachen wieder alle Dämme bei ihm. Er fiel Frank um den Hals und verabschiedete sich schluchzend mit einem „Danke für alles und entschuldige bitte.“  
    Frank ging das jetzt durch Mark und Knochen. Er drückte ihn kurz und fest an sich. „Komm gut heim. Ich wünsch dir alles Gute. Das Tor öffnet automatisch, das weißt du ja.“ Dann nahm er seine Reisetausche und ging. Er konnte diese Situation keine Sekunde länger ertragen, sonst hätte er auch noch mitgeheult. „Lieber ein Ende mit Schrecken als umgekehrt“, sagte er am Lift zu sich selber.  
    Eine Minute später schlug er die Tür seiner Wohnung von innen laut zu und warf seine Tasche einfach in den Korridor. Er riss alle Fenster auf und öffnete die Balkontür ganz. Dann schaltete er die Kaffeemaschine an und zog sich bis auf die Shorts aus.  
     
    In der Tiefgarage saß Benny noch immer in seinem Auto. Sein Shirt war von den Tränen schon ganz nass geworden. Aber das störte ihn in dem Moment überhaupt nicht. Ihm war alles egal. Es dauerte gut eine halbe Stunde, bis er sich endlich einigermaßen in der Lage fühlte, zu fahren. Er steuerte sein Auto in die Richtung, die sein Navi ihm vorgab. Was sollte er seiner Mutter sagen, er kam ja einen Tag früher zurück und seine Stimmungslage würde ihr ganz bestimmt auch nicht verborgen bleiben. Er beschloss, auf keinen Fall nach Hause zu fahren. Ihm fiel ein, er hatte nicht mal einen wirklich guten Freund, mit dem er jetzt über alles hätte reden können. Zu Ralf würde er aber auch nicht fahren können, in dem Zustand jedenfalls nicht. Dazu kannte er den auch noch viel zu wenig.  
     
    Frank saß mit einem Kaffee und der inzwischen schon zweiten Zigarette auf seinem Balkon und starrte ins Leere. Er fühlte sich beschissen. War er zu hart oder gar zu herzlos gewesen? Er hatte den Kleinen regelrecht abserviert. Aber es half ja nichts. Wenn er nachgegeben hätte, dann würde der ihm weiterhin auf der Nase herumtanzen und meinen, das ginge alles so. Ihm war aber klar, Benny war jetzt in einer miserablen emotionalen Lage weggefahren und deshalb fragte er sich, ob er auch wohlbehalten zu Hause ankommen würde. Vielleicht schickt er ihm eine SMS. Gern hätte er jetzt mit Robert über diese verflixte Situation gesprochen, jemand anders fiel ihm nicht ein. Doch der drückte sich ja auf Gran Canaria rum und lag sicherlich verliebt in Pascals Armen. Er holte sich noch einen Kaffee und fuhr

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