Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rose der Prärie

Rose der Prärie

Titel: Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
Vom Netzwerk:
Vermächtnis, die Geschichten von Tugend, Stärke, Glauben und Liebe zu bewahren und weiterzugeben. Und das tue ich, weil ich meine Rosen nicht aufgeben werde. Sie gehören nicht nur mir. Ich bin nur ein Glied in einer langen Kette und bewahre das Vermächtnis für die, die nach mir kommen.“
    Ihre Blicke trafen sich und Todd sah ihr tief in die Augen. Seine Arme hielten sie fest. „Aus diesem Grund möchte ich, dass du einen Teil der Rosen jetzt pflanzt. Einiges, aber nicht alles.“
    Sie schloss die Augen. Er verstand sie nicht. Er konnte sie nicht verstehen.
    „ Wir haben so viel zu tun. Und es gibt gerade genug Wasser für deinen großen Gemüsegarten. Wir müssen an so viele andere Dinge und Bedürfnisse denken, da könnte es alles andere in Gefahr bringen, wenn du zu sentimental bist, Maggie. Wir pflanzen drei Kisten – je eine als Erinnerung an deine Mutter, deine Tante und deinen Vater. Mehr kann ich dir heute nicht versprechen.“
    Drei. Nur drei. Doch er hatte seine Meinung wenigstens so weit geändert, dass er jetzt von drei Kisten sprach statt nur zwei. Sie konnte zwar nicht nur drei Kisten pflanzen, aber er hatte bewiesen, dass er flexibel war und versuchte, sie zu verstehen.
    „ Rosenstöcke bilden Wurzeln. Das musst du auch tun, Maggie. Du bleibst hier an meiner Seite. Und so halten wir beide unser Wort.“ Seine Lippen berührten sanft ihre Schläfe. „Eines Tages werden Geschichten darüber erzählt werden, wie du mich geheiratet und die Rosen nach Texas gebracht hast.“
    Diese Aussicht leuchtete einen Augenblick hoffnungsvoll vor ihrem inneren Auge auf, doch dann verdarb er alles. „Margaret, es gibt nur eine Mrs Valmer!“
    Traurig und ungläubig schüttelte sie den Kopf. „Du hast gesagt, dass ein Mann seinen wahren Charakter in dem zeigt, was er tut. Tatsache ist, du hast deine Mutter mir immer vorgezogen.“
    Todd sah sie doch tatsächlich ehrlich überrascht an.
    Da musste Maggie an ihre Onkel denken, die ebenfalls die offensichtlichsten Dinge nicht bemerkt hatten. Die vielen Male, an denen Ma ihr über den Mund gefahren war und Todd es einfach hingenommen hatte – hatte er es gar nicht gemerkt? Sie könnte ihn darauf hinweisen, dass Ma am Anfang auf ihrem rechtmäßigen Platz gesessen hatte ... aber das Problem war gelöst. Sie entschied sich, das Unerhörteste und Offensichtlichste zu nennen und sah ihn direkt dabei an. „Du hast ihr die Wahl gelassen, wohin ihr Bett kommt.“
    Er verzog das Gesicht. „Ich hätte nicht gedacht, dass es uns so in die Ecke drängen würde. Da sie so krank ist, erschien mir der Platz am Fenster eine vernünftige Lösung.“
    „ Vernünftig?“ Sie schaute ihn lange und bedeutungsvoll an. „Wie Großmutter schon sagte, ‚Wann immer ein Mann eine Situation vernünftig nennt, sollte jede kluge Frau sofort schreiend davonrennen.‘“
    „ Du bist klug, aber du rennst nicht davon.“ Jetzt sah er wieder aus wie ein Schlingel. „Von jetzt an wirst du entscheiden, was im Haus wohin kommt.“
    „ Heißt das auch, dass ich entscheiden kann, ob deine Mutter ihren Mittagsschlaf in unserem Bett machen darf oder nicht?“
    Seine Brust bebte, als er stöhnte. „Das werde ich nie wieder tun.“ Er seufzte abgrundtief. „Elstern haben ganz besondere, wunderschöne Nester. Ein Nest aus weichen Federn oder aus bescheidenem Heu mit dir zu teilen – beides ist für mich schön, weil du meine kleine Maggie-Elster bist.“
    Sie hob die Hand, um ihm eine Locke aus dem Gesicht zu streichen. Dann flüsterte sie: „Glaub ja nicht, dass ich dir das nächste Mal glauben werde, wenn du sagst, dass du nicht mit Worten umgehen kannst. Ich werde wohl doch bleiben. Ich liebe –“ gerade noch rechtzeitig unterbrach sie sich – „meine Rosen nämlich sehr.“
    „ Ich bin wirklich ein richtiger Farmer. Ich habe Mohrenhirse, Weizen, Mais, Gemüse –“
    „ Und Rosen!“ Sie rutschte von seinem Schoß.
    „ Und bald auch Kinder.“
    Plötzlich wurden ihre Wangen rot. „Wir sollten uns besser an die Arbeit machen.“
    „ Ja.“
    Erleichterung breitete sich in ihr aus. Jetzt konnten sie endlich mit diesem intimen Gespräch aufhören und wieder zu den Pferden gehen. „Wir haben schon genug Zeit vergeudet.“
    Er küsste sie zärtlich. „Aber das hört jetzt auf.“ Mit einem Schwung hob er sie auf seine Arme und trug sie zur Leiter, die auf den Heuboden hinaufführte.
    „ Todd!“
    Er legte sie über seine Schulter und stieg die Leiter empor. Dabei lachte er

Weitere Kostenlose Bücher