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Rose der Prärie

Rose der Prärie

Titel: Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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mehr zu Hause fühlen? Frauen – besonders du – sind ein Geheimnis für mich. Ich dachte, wir hätten alles geklärt: Was auch immer mein ist, ist jetzt auch dein. Das waren deine eigenen Worte im Zug, als ich dein Geld in meiner Tasche gefunden habe.“
    Damals hatte sie es gesagt und er hatte zugestimmt. Wenigstens das war wahr. Maggie seufzte leise und erlaubte ihm, ihre Hände in seine zu nehmen. Dann änderte sie ihre Meinung und zog eine Hand wieder zurück.
    Er rieb mit seinem schwieligen Daumen über ihren Handrücken. „Das Wenige, was wir besitzen, gehört uns beiden.“
    Maggie warf ihm einen scharfen Blick zu. „Ich teile meine Schätze nicht mit dir, wenn du sie doch nur loswerden willst.“
    Er hob eine Augenbraue. „Du hast mehr als nur Schätze mitgebracht.“
    Der Mann war wirklich dumm, wenn er dachte, dass eine Geschäftsfrau alle ihre Waren zurücklassen würde! Besonders wenn das Geld immer knapp war, brauchte sie ihre Handelswaren umso mehr. Aber er hatte auch recht. Sie war damals in Carvers Holler nicht näher auf diesen Teil ihrer Abmachung eingegangen, genauso wie er nicht gesagt hatte, dass er nur ein halbes Dutzend Kisten erwartete.
    „Wir beide hatten offensichtlich unterschiedliche Vorstellungen von dem, was du mitbringen würdest.“ Er zwinkerte ihr tatsächlich zu. „Ein Mann zeigt seinen Charakter in dem, was er tut. Hier ist der Beweis meiner Ehre, Maggie: Adam und Eva haben je eine Box bekommen. Du hast sie mitgebracht und du wirst hier bei ihnen bleiben.“
    „ Dann hole ich am besten mein Bett hier in die Scheune.“
    Ein fröhliches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus und seine Augen funkelten. „Du und dein Bett bleiben in unserem Haus. Und hier draußen in der Scheune bekommst du für eine Weile zwei Boxen für deine Sachen.“
    Nach dem nicht sehr verheißungsvollen Start wurde das vielleicht doch noch ein guter Handel. „Was ist mit meinen Rosen?“
    „ Rosen brauchen viel Pflege. Es wäre eine weise Entscheidung, nur ein paar hierzulassen und die anderen mit deinen Freundinnen zu teilen. Margaret, du hast auch so schon zu viel zu tun!“
    Maggie schüttelte nachdrücklich den Kopf. „Rosen sind keine Arbeit. Mein Vermächtnis macht mir große Freude.“
    Er führte sie zu ein paar Heuballen, setzte sich und zog sie auf seinen Schoß. Maggie wurde etwas schwindelig zumute. Todd sagte bestimmt: „Erklär mir die Sache mit den Rosen!“
    „ Diese Rosen müssen bei mir bleiben und dürfen nur an meine Tochter weitergegeben werden. Sie sind immer von einer Generation an die nächste vererbt worden. Die Rosen, die Rezepte, der Herstellungsprozess der Seifen und Lotionen, das alles bringt eine Mutter ihrer Tochter bei. Oder, wie in meinem Fall, die Tante ihrer Nichte. Es ist ein heiliges Vermächtnis.“
    „ Ein Vermächtnis, ja, das kann ich verstehen. Aber so etwas ist nicht heilig.“
    Maggie kämpfte mit den Worten, um es ihm besser erklären zu können. „Es ist ein Stück Familiengeschichte. Es gibt Geschichten, die mit jeder Generation meiner Strauchrosen verbunden sind, denn die Rosenstöcke können sehr alt werden. Geschichten von einer Frau z. B. die ihren Mann und vier Kinder alle an einem Tag durch die Pocken verloren hat und trotzdem mutig genug war, sich wieder zu verlieben und eine Tochter zu bekommen. Oder von einer Frau, die stocktaub war und trotzdem bei jedem Kirchenlied die richtigen Töne singen konnte. Von Moira Andrea, die dieses Vermächtnis für so wichtig hielt, dass sie sich zwischen eine ganze Armee und ihre Rosenstöcke stellte und verlangte, dass die Männer außen herum ritten statt mitten hindurch. Der Kommandant dieser Armee kam später zurück und heiratete sie.
    Noch in vielen Generationen wird ein kleines Mädchen diese Geschichten hören, wenn sie lernt, sich um die Rosen zu kümmern. Die Wurzeln für Mut und Glaube und Ehre bilden sich früh im Leben. Wenn das Mädchen älter wird, werden die Werte und Weisheit, die sie durch die Geschichten lernt, ihr helfen, ihren Weg durch die dornigen und harten Zeiten des Lebens zu finden. Und ihr Leben wird aufblühen.
    Meine Tochter z. B. wird die Geschichte meiner Mutter hören, die einen Mann geheiratet hat, der nur nach Carvers Holler gekommen war, um die Geschichten der Leute zu hören. Und die Geschichte meiner Tante Maude, die keine Tochter haben konnte und mich stattdessen wie eine Tochter angenommen hat.“ Maggies Stimme zitterte. „Jetzt bin ich an der Reihe, dieses

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