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Rose der Prärie

Rose der Prärie

Titel: Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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konnten diese Situation nicht alleine bewältigen. „Vor ein paar Jahren konnte man Weizen für $ 2,24 je Scheffel verkaufen. Letztes Jahr habe ich noch
$ 1,09 dafür bekommen. Es reichte gerade, um die Raten für den Kredit zu bezahlen und meine Ausgaben zu decken, aber nicht für mehr.“
    Sie legte den Kopf in den Nacken und lächelte. „Du hattest außergewöhnlich hohe Ausgaben durch deine Pferde – Hammer hatte sich im Stacheldraht verletzt und die Wölfe haben Nut und Feder angegriffen.“
    „ Glaubst du, dass ich das nicht berücksichtigt habe? Trotz dieser unvorhersehbaren Ausgaben wird es noch schlimmer werden. Gestern in der Kirche habe ich gehört, dass der Preis für Weizen jetzt bei achtundsiebzig Cents liegt. Achtundsiebzig lächerliche Cents!“
    „ Aber die Ernte ist diesmal größer – das hast du selbst gesagt. Und mit der zusätzlichen Hirse sollte es doch mehr als genug sein. Besonders, da wir so wenig zusätzliches Essen brauchen. Der Garten wird gut gedeihen. Die Farm ist völlig autark, was das Essen betrifft. Und dann gibt es da immer noch die Käufer für meine Rosenprodukte.“
    Sie glaubte offenbar immer noch, dass sie es schaffen würden. Doch sie brauchten schon ein Wunder, um überhaupt zu überleben. Mehr als die Hälfte der Farmer, die nach Westen kamen, mussten wieder aufgeben. Er hatte einfach nur nie damit gerechnet, dass er einer von ihnen sein würde. „Du hast es verdient, die ganze Wahrheit zu kennen.“
    Sie kuschelte sich an ihn und murmelte: „Wir werden es schaffen. Ich glaube an Gott und an dich.“
    Todd wartete, bis sie wieder eingeschlafen war, dann stand er auf und ging im Dunkeln an die Arbeit. Er konnte Gott nicht bitten, seine Farm zu segnen, wenn er nicht sein Äußerstes gab – und noch mehr. Maggie glaubte an sie beide, und er wollte sie auf keinen Fall enttäuschen.

    „ Du hast die Möbel schon wieder eingeräumt!“ Todd freute sich, dass er früh aufgestanden war. Maggies Begeisterung war es wert. Sie stellte sich auf Zehenspitzen, umarmte ihn und flüsterte: „Nächsten Montag bin ich dran.“
    „ Nächsten Montag?“
    Sie strahlte ihn an und nickte. „Ich muss mir etwas ganz Besonderes ausdenken, um mit dir mithalten zu können.“
    „ Von was redest du denn da?“ Ma sprach seine Frage aus – und Todd war froh darüber. Die Worte seiner Frau machten für ihn überhaupt keinen Sinn.
    Mit gerunzelter Stirn fragte Maggie: „Deutsche geben sich keine Liebesbeweise? Immer am Montag?“
    „ Hab noch nie davon gehört. Auch nicht bei den Holländern, den Spaniern oder den Engländern.“ Todd beobachtete, wie sich Maggies Ausdruck von erstaunt über traurig bis hin zu entschlossen veränderte.
    „ Dann ist es eine Tradition aus Carvers Holler und wir werden sie hier weiterführen. Es ist unsere Pflicht, unsere Traditionen zu erhalten, deshalb will ich es dir erklären. Sonntag ist der Tag des Herrn. Montag ist für den Mann und die Frau. Jede Woche ist einer der beiden an der Reihe, den anderen mit einer Kleinigkeit zu überraschen. Todd ist mir dabei zuvorgekommen und war damit der Erste. Schau nur, wie schön er das Haus für uns hergerichtet hat. War es nicht nett von ihm, so früh aufzustehen, damit jetzt schon alles fertig ist? Damit hat er die Tradition aufgenommen, obwohl er gar nichts davon wusste. Nächsten Montag bin ich dran.“
    Ma schaute sich um und verkündete: „Wir brauchen Vorhänge. Lila, würde ich sagen.“
    „ Ein Liebeszeichen ist eine Überraschung. Und das kann irgendwann am Montag kommen – es muss nicht morgens sein. Die Vorhänge sind bis dahin sicher schon fertig und aufgehängt. Ich habe ein ganz besonderes Stück Stoff dafür zur Seite gelegt. Es hat die gleiche Farbe wie Todds Augen.“
    „ Das müsste gehen.“ Ma musterte das Fenster. „Das Ding braucht Farbe.“
    „ Wie du gesagt hast, Todd. Ich kümmere mich um die Dinge im Haus, während du dich um die Tiere kümmerst. Ma, wenn es um Pferde geht, ist Todd allen anderen überlegen. Noch nie habe ich einen Mann mit einem so großen Talent gesehen wie Todd. Mit Eva ist er schon fast von Anfang an gut klargekommen und obwohl Adam so stur ist wie ein Esel, hört er schon auf Todds Befehle zum Anhalten. In Carvers Holler gab es keinen Mann, der das jemals geschafft hat.“
    Die vielen Komplimente und Maggies fröhliche Stimme machten Todd argwöhnisch. Ma und Arletta äußerten solche Schmeicheleien immer nur, um ihren Willen zu bekommen. Deshalb erwartete

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