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Rose der Prärie

Rose der Prärie

Titel: Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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    „Ich beneide ihn nicht um seine Stellung“, sagte Pastor Bradle beim Mittagessen. „Er kann vielen der Männer kein Geld mehr leihen, obwohl sie es so dringend brauchen. Aber sie stehen so kurz vor dem Ruin, dass das Risiko einfach zu groß ist. Eine Minute der Dankbarkeit, kurz nachdem der Kredit abgeschlossen ist –, mehr kann er nicht erwarten. Danach verabscheuen ihn die Männer viele Jahre lang, weil sie von seiner Bank abhängig sind. Und ich befürchte, es wird noch schlimmer.“
    Maggie legte ihre Gabel auf den Teller. „Wir sollten ihn einmal zum Abendessen einladen.“
    „Wenn du das machst, dann kommen gleich noch eine Handvoll anderer Leute mit“, sagte Tim Creighton. Er, Sydney und Baby Rose waren auch von den Bradles zum Essen eingeladen worden. „Geschäfte wie Clarks Gemischtwarenladen haben schon allen möglichen Leuten Kredite oder den Kunden mehr Zeit zum Bezahlen gegeben. Sie sind die Einzigen, die Tierfutter und Holz verkaufen und müssen immer wieder Leute abweisen, die etwas brauchen.“
    „Also, ich brauche auch etwas.“ Sydney legte das Baby auf den anderen Arm. „Tim sagt, dass sich die Kutsche komisch fährt, so als wäre etwas nicht in Ordnung. Ich würde ungern darin nach Hause fahren, bevor die Van der Vort-Brüder sie nicht überprüft haben. Könntet ihr uns bis zu eurer Farm mitnehmen?“
    „Wenn wir einfach bei unserer Farm von der Kutsche springen und euch die Kutsche leihen, dass ihr bis nach Hause fahren könnt, dürfte Ma dann so lange das Baby halten? Ich knote meinen Schal so, dass er wie eine Tasche um Mas Schultern hängt. Dann liegt Rosie ganz sicher und warm in Mas Armen.“ Maggie wackelte schelmisch mit den Augenbrauen. „Und ich muss euch noch sagen, dass wir sowieso der richtige Clan für eure Tochter sind: Clan Rose!“
    Tim und Sydney wechselten einen unsicheren Blick. Todd wollte sie nicht in Verlegenheit bringen. Er räusperte sich. „Das Tuch ist ganz besonders weich.“
    Kurz darauf saßen Maggie und Sydney jeder auf einer Seite von Ma hinten in der Kutsche. Sicher und warm lag Baby Rose in dem Tuch des Rose-Clans und schlief die ganze Zeit. Ma hatte den rechten Arm um sie geschlungen und strahlte.
    Während die Frauen sich unterhielten, nahm Todd seinen Hut ab und wischte sich mit dem Ärmel über die Stirn. „Es ist heute heißer.“
    „Auch trockener.“ Tim Creighton verzog das Gesicht. „Mein Wasserauffangbecken ist staubtrocken und mein See ist nur noch halb so voll, wie er sein sollte. Wir hatten dieses Wetter schon einmal einen Sommer lang und damals sind uns die Rinder auf den Weiden verdurstet.“
    Die Never Forsaken-Ranch hatte eine bessere Wasserversorgung als alle anderen Farmen oder Ranches. Tims Worte unterstrichen die Verzweiflung, die sie alle spürten. Er fügte hinzu: „Auf der Checkered Past-Ranch bohren sie schon das dritte Mal und sind immer noch nicht auf Wasser gestoßen.“
    Es war eine harte Sache, zusehen zu müssen, wie die Ernte vertrocknete oder die Tiere verendeten. Durch harte Arbeit konnte man sie zwar wieder ersetzen, wenn man aber kein sauberes Trinkwasser mehr hatte, bedeutete das, dass die Familie in Gefahr war. Die Männer tauschten einen düsteren Blick, als Todd die Kutsche vor seiner Scheune zum Stehen brachte.
    „Wir können doch noch nicht zu Hause sein“, beschwerte sich Ma. „Ich will das Baby noch länger halten. Fahr uns doch noch ein bisschen herum.“
    Tim neckte Ma und half Todd, sie in die Hütte zu transportieren. Als sie zurückkamen, hörte Todd, wie Maggie zu Sydney sagte: „Ich danke dir aus tiefstem Herzen. Ich hätte es nie vorgeschlagen, wenn die kleine Rose dabei in Gefahr gewesen wäre. Das Baby hat das erste Lächeln auf Mas Gesicht gezaubert, das ich je gesehen habe.“ Tim hielt seine Tochter im Arm und zog seine Frau mit dem anderen Arm näher zu sich heran. „Du weißt nicht, was Sorgen sind, bis du eine Familie hast.“
    „Du hast bekommen, was du wolltest. Jetzt beschwer dich nicht.“ Sydney grinste ihn an.
    „Kein Mann weiß, was er will und was er bekommt, wenn er den Hochzeitsantrag macht. Oder, Todd?“
    „Ganz bestimmt nicht.“
    Mit einem übertrieben beleidigten Gesichtsausdruck verkündete Sydney laut und deutlich: „Du wusstest mehr oder weniger, was du bekommen würdest, Tim Creighton.“
    „Mehr und weniger.“ Tims Stimme wurde weicher. „Weniger, als ich zu wissen meinte; und viel, viel mehr, als ich mir erträumt habe.“
    Als sie wegfuhren,

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