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Rose der Prärie

Rose der Prärie

Titel: Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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Ernte.“
    Maggie wollte nicht nachgeben. Noch nicht. „Aber es ging um Tiere. Murmeltiere.“
    „Siehst du? Selbst wenn ich versuche, eine gute Unterhaltung mit dir zu führen, schaffe ich es nicht.“
    „Ich bin ganz anders als deine Pferde – du kannst nicht einfach ein paar sanfte Worte an mich richten und mir ein paar Mal über den Rücken streicheln und damit mein Vertrauen gewinnen.“ In Carvers Holler hätte sie die Unterhaltung hier beendet. Aber sie waren nicht dort und die Zeit für die nackte Wahrheit war gekommen, auch wenn ihr Herz dabei blutete. Verzweifelt suchte Maggie nach den richtigen Worten, fand sie aber nicht. Deshalb brach es irgendwann einfach aus ihr heraus: „Ich mag dich gerade überhaupt nicht. Du solltest besser wissen, dass mein Herz, mein Verstand und meine Seele nicht immer übereinstimmen. Meine Seele sagt mir, dass ich dir vergeben soll, aber mein Herz blutet und mein Verstand wird sich immer an die Demütigung erinnern.“
    „Ich möchte nur, dass du mir vergibst. Das reicht mir.“
    „Das reicht dir. Du bist deine Last los, aber ich –“ Maggie verstummte, setzte sich auf das Heu und lehnte sich an den Bauch der Kuh. Tränen strömten über ihre Wangen und sie konnte nicht weitersprechen.
    Er saß direkt neben ihr, sodass sie sogar seinen Atem spüren konnte. Nach einer langen Zeit, als sie mit dem Melken fertig war, stellte er den Melkeimer zur Seite und half ihr wieder auf die Füße. Ich bin so dumm! Warum habe ich seine Hand genommen? Sie versuchte sich zu befreien, aber er ließ sie nicht los.
    „Margaret. Es tut mir leid.“ Er wischte ihr mit seiner freien Hand die Tränen aus dem Gesicht. „Mir wird das Herz schwer, wenn ich dich so sehe. Ich werde mich auch immer an diesen Tag erinnern. Mein Versagen ist dafür verantwortlich, wie es dir jetzt geht. Du bist durch meine Schuld tief verletzt worden.“

    Er und Ma bekamen Kochschinken und Sauerkraut zum Abendessen. Maggie briet den Rest des Murmeltiers, aber die einzigen Fleischstücke davon lagen auf ihrem Teller. Es duftete köstlich. Der leckere Duft erfüllte die Hütte. Todd wusste genau, wie es schmecken würde. Nachdem er gebetet hatte, fragte er: „Wo sind meine Stücke?“
    „Dein Abendessen ist so gut, wie es ist“, sagte Ma.
    „Es ist wirklich gut. Aber das da ist großartig. Margaret, du hast doch mehr als nur diese zwei mickrigen Stücke gebraten?“
    Sie löffelte sich etwas übrig gebliebenen Mais-Bohnen-Eintopf auf den Teller. „Du nennst mich nur Margaret, wenn du böse mit mir bist oder etwas willst. Was ist es diesmal? Oder ist es beides?“
    „Er ist nicht mehr böse auf dich.“ Ma legte die Gabel auf den Teller. „Maggie, wärst du so lieb und würdest mir etwas Honig holen?“ Sobald Maggie ihnen den Rücken zudrehte, flüsterte Ma Todd zu: „Sei nicht so dumm! Iss, was sie dir vorsetzt.“
    „Zu schade, dass wir diesem Rat nicht auch gestern Abend gefolgt sind.“ Plötzlich hatte er eine Idee. Todd schnitt seinen Schinken in zwei Hälften. Dann probierte er und sagte: „Das ist guter Schinken, Margaret.“
    Sie machte ein herablassendes Geräusch.
    Als Maggie von dem Regal zurückkam, auf dem der Honig stand, legte Todd die eine Hälfte des Schinkens mit großspurigen Bewegungen auf ihren Teller. Schnell wie der Blitz nahm er sich dann eins der beiden gebratenen Fleischstücke von ihrem Teller. Sie gab ihm einen Klaps auf die Hand. Er hatte Schwierigkeiten, dabei unschuldig und verletzt auszusehen. Ihr entrüsteter Gesichtsausdruck war unbezahlbar.
    „Was mein ist, ist dein – und was dein ist, ist mein, Maggie.“
    Übertrieben langsam setzte Maggie sich wieder hin und stach mit der Gabel in den Schinken. Dann ließ sie ihn auf seinen Teller fallen und sagte: „Das hast du ganz falsch verstanden.“
    „Das habe ich nicht!“
    „Ganz sicher hast du das.“ Ganz ruhig stach sie in die andere Schinkenhälfte auf seinem Teller und ließ sie auf ihren Teller fallen. „Diese Hälfte ist größer. Du hast mir das größere Stück von meinem Teller genommen. Ein fairer Handel ist es nur, wenn ich auch die größere Hälfte von deinem Schinken bekomme.“
    „Das hast du auch.“
    Ein seltsamer Laut kam aus Mas Kehle. „Er hat recht. Ich habe genau gesehen –“
    Abwehrend hob Maggie die Hand und Ma schwieg. „Entschuldige bitte, Ma, aber Todd und ich haben unseren ersten Streit und den will ich gewinnen.“
    „Den ersten?“ Hatte er richtig gehört?
    Sie hob eine

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