Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rose der Prärie

Rose der Prärie

Titel: Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
Vom Netzwerk:
Augenbraue. „Den ersten. Wir haben doch einen neuen Anfang gemacht!“
    Er borgte sich das Wort, das er sie immer am Ende ihrer Geschäfte sagen hörte und spürte dabei die Freude am ganzen Körper. „Abgemacht!“
    Ein neuer Anfang. Sie hatten alles geklärt und er würde sich in Zukunft um Mas Verhalten kümmern.

    Während der nächsten Tage zitterte Maggies Lächeln noch hin und wieder, aber da Ma entschieden hatte, sich ab jetzt von ihrer besseren Seite zu zeigen, würde bald alles viel leichter werden. Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, konnte er nun auch alleine die Kutsche mit Adam und Eva als Gespann lenken. Sie hatten Vertrauen zu ihm gefasst.
    Beim Frühstück am Samstagmorgen sagte Maggie beiläufig: „Ich habe Tomatensamen von Großmutter Jehosheba mit nach Texas gebracht und Hope und Annie versprochen, ihnen davon abzugeben. Erinnere mich doch bitte morgen daran, dass ich den Samen mitnehme.“
    „Es gibt bessere Gründe, in die Kirche zu gehen.“ Ma schob sich einen Bissen in den Mund.
    „Ja, Ma’am. Zum Beispiel die wunderschöne Musik und die Gebete und Pastor Bradle dabei zuzuhören, wie er das Wort Gottes vorliest und darüber spricht. Ich würde sogar einen Feldhasen satteln und auf ihm zum Gottesdienst reiten – selbst wenn wir danach nicht noch zum Essen eingeladen wären.“
    Unerwarteterweise hörten sie Hopes Kichern in der offenen Tür. „Ich würde jedenfalls nur zu gern am Straßenrand sitzen und zuschauen, wie du auf dem Feldhasen vorbeireitest!“
    „Du würdest nicht nur zuschauen. Du würdest mich anfeuern!“ Maggie umarmte ihre Freundin, die gekommen war, um ein paar ihrer Dominique-Hennen gegen Maggies Hennen zu tauschen, denn Maggies Hennen legten weiße Eier statt braune. „Wie geht es dir? Trinkst du auch genug Milch? Wenn du auf etwas Hunger hast, dann hole ich es dir.“
    Maggies Herz und Arme waren weit geöffnet, um die vielen neuen Freundinnen aufzunehmen. Sie alle mochten Maggie sehr. Linette kam jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit bei ihr vorbei und dann noch einmal auf dem Weg nach Hause. Leena Patterson war am Donnerstag da gewesen, weil sie einen Futtersack mit einem ganz besonderen Muster brauchte, um etwas Bestimmtes zu nähen. Maggie hatte ihn noch nicht gefunden, aber Todd war sich sicher, dass sie einen hervorzaubern würde – vielleicht sogar zwei.
    Mittlerweile konnte er nicht mehr übersehen, dass einige von Maggies Tauschgeschäften sehr vorteilhaft für die Farm waren. Besonders deshalb, weil sie kein Bargeld hatten. Aber eigentlich brauchte er die Ställe. Für Adam und Eva waren ihre jetzigen Boxen viel zu eng und schon bald würden auch ihre Fohlen Boxen brauchen. Eine Scheune war für Tiere – nicht für eine Ansammlung von seltsamen und nützlichen Dingen. Und ganz bestimmt nicht, um einer Frau einen Ort zu bieten, an dem sie ihre eigenen Geschäfte abwickeln konnte und die grundlegenden Dinge besorgte, für deren Beschaffung eigentlich der Mann zuständig war. Entweder züchteten sie Pferde oder sie handelten – in der Scheune war nur Platz für eine Sache.
    „Todd?“ Maggie schaute Todd fragend an.
    „Hm?“
    „Ich habe dich gefragt, ob du noch Hunger hast. Normalerweise bist du um diese Zeit schon auf dem Weg zur Scheune.“
    Er trank einen letzten Schluck Kaffee. „Frag mich nie, ob ich noch Hunger habe. Ich kann essen wie ein Scheunendrescher.“
    Er stand auf und ging zur Tür. Erstaunt rief er über die Schulter zurück: „Donnerwetter! Bleib heute besser im Haus.“
    „Donnerwetter? Wird es heute regnen?“ Maggie rannte zur Tür. Sie runzelte die Stirn. „Es ist noch zu weit weg.“
    „Es ist ein Sturm, der keinen Regen bringen wird. Die Wolken sehen anders aus.“ Todd machte sich an die Arbeit und wünschte sich, dass er nicht recht behalten würde. Nichts würde ihn glücklicher machen als ein langer, ergiebiger Regenschauer.

    Nach dem Gottesdienst am nächsten Tag standen die Männer in Gruppen zusammen und diskutierten über das Wetter. Der Grundton der Gespräche war überall gleich. Sowohl die Rancher als auch die Farmer machten sich Sorgen, dass sie wegen der anhaltenden Dürre alles verlieren könnten. Todd beobachtete, wie der Bankdirektor nach Hause eilte, ohne sich an den Gesprächen zu beteiligen. Er kam zum Gottesdienst, aber er wollte das Geschäftliche nicht mit dem Privaten vermischen. Zu viele aus der Gemeinde schuldeten der Bank Geld und konnten die Raten nicht oder nur gerade so

Weitere Kostenlose Bücher