Rose der Prärie
Essen auf dieser Erde wäre.“ Sie hob den Kuchen hoch.
Mit belustigter Stimme sagte Todd: „Warum hast du denn deine Meinung plötzlich geändert?“
„Du hast ihn noch nicht mal angeschaut! Der Kuchen war ein Liebeszeichen von mir an dich!“ Sie wirbelte herum und machte die Tür auf.
„Margaret! Wo willst du hin?“ Todd sprang auf die Füße.
„Die Schweine füttern. Die werden sich jedenfalls über mein Liebeszeichen freuen. Dir ist es ja völlig egal.“
Er packte sie am Arm und sie versuchte sich mit einem Ruck zu befreien. Der Kuchen rutschte von der Platte und landete direkt vor der Tür. „Was ist nur in dich gefahren, Maggie?“
„Bestimmt nichts von dem Kuchen!“ Mit Tränen in den Augen sah sie auf den Haufen vor ihren Füßen.
„Die obere Schicht ist noch gut.“ Mit leiser, beruhigender Stimme schlug er vor: „Schieb diese Schicht doch zurück auf die Platte.“
Maggie drückte ihm die Kuchenplatte in die Hand und schüttelte den Kopf. „Bitte sehr. Mach es selbst.“ Helga japste entsetzt, aber Maggie zeigte sich ungerührt. „Du musst noch üben, etwas über die Schwelle zu tragen.“
Kapitel 17
Todd blickte ihr hinterher, als sie in die Nacht hinausrannte.
„Lass sie gehen, mein Sohn. Sie muss sich erst wieder sammeln.“
Er hatte keine Ahnung, wie man mit einer Frau umging, besonders, wenn es sich um die eigene weinende Ehefrau handelte. So stolz wie Maggie war, wollte sie sicher nicht, dass er sie weinen sah. Stattdessen hockte er sich hin und versuchte herauszufinden, was gerade schiefgelaufen war. Etwas kunstvoll Verziertes war auf der obersten Schicht des Kuchens angebracht. Er bugsierte vorsichtig einen Großteil des Kuchens wieder auf die Platte und stellte ihn auf den Tisch. Im Schein der Lampe sah er, was es war: ihr gemeinsames Monogramm.
Wahrscheinlich könnte er die Veranda und seine Hände wieder säubern, aber er bezweifelte, dass er das Durcheinander mit Maggie je wiedergutmachen konnte. Doch er würde sein Bestes tun. Er machte sich auf die Suche nach ihr.
Ein kleiner Lichtkegel zeigte ihm, wo sie war. Er hätte es wissen sollen: Sie war zu ihren Schätzen geflohen. Überall um sie herum auf dem Scheunenboden lag eine farbenfrohe Ansammlung von Schätzen. Einige kleine Puppen mit Kleidern in allen möglichen Farben, eine geschnitzte Engelschar, ein Halsband aus Samt. Sie schien zu wissen, dass er da war, sagte aber nichts.
„Maggie.“
„Hmm?“ Sie sammelte die Engel wieder ein und legte sie in die Kiste.
Ihm fielen einfach nicht die richtigen Worte ein.
Ihre Hände zitterten, trotzdem wickelte sie die Puppen schnell wieder in Stoffstücke von einem alten Quilt und legte sie zurück auf eine spitzenbesetzte Decke. „Ich komme bald wieder ins Haus.“ Sie hatte immer noch etwas in der Hand, aber er konnte nicht sehen, was es war.
„Wir werden zusammen zurücklaufen und dann trage ich dich –“
„Tu das nicht.“ Sie sah ihn über die Schulter hinweg an. „Du hattest von Anfang an recht. Du hast mir nie vorgemacht, was niemals sein kann. Das macht man nur mit Kindern.“
„Die Bibel sagt mir –“
„Das ist zwischen dir und Gott.“
„Dass ich dich lieben soll.“
Als sie aufstand, flatterten einige Papierstücke auf den Boden. „Von Anfang an hast du mir gesagt, dass es mehrere Arten von Liebe gibt.“
„Wir brauchen Zeit. Aber für heute ist es nicht gut, dass die Sonne über deinem Ärger untergeht.“
„Das ist sie nicht.“ Etwas in ihrer angestrengten Stimme ließ ihn aufhorchen. Dann fügte sie mit sanfterer Stimme hinzu: „Sie ist über meinem Schmerz untergegangen.“
Es ist ein Liebeszeichen für dich gewesen. Wenn er ihr ein Geschenk gemacht hätte und sie hätte es einfach zur Seite geschoben ohne ein Danke oder ein freundliches Wort oder auch nur ein Lächeln, wäre er auch traurig. Sie waren zwar nicht bis über beide Ohren ineinander verliebt, aber warme Zuneigung war zwischen ihnen gewachsen. Doch er hatte sie und ihre geliebte Tradition wieder einmal mit einer unbedachten Geste zurückgewiesen.
„Heute Nacht schlafe ich in der Scheune.“ Todd ließ ihr keine Wahl. Er nahm ihre Hand und legte sie in seine Armbeuge, genauso wie damals in Carvers Holler, damit sie nicht auf dem Eis ausrutschen würde. Da hatte er Jerlund sogar noch beigebracht, wie er eine Frau richtig stützen konnte. Doch Jerlund hätte so einen Fehler wie ich bestimmt nicht gemacht .
Auf der Hälfte des Weges befreite sie ihren Arm. „Das
Weitere Kostenlose Bücher