Rose der Prärie
mit den Fohlen.
„Jemandem zu vertrauen heißt, dass du dich in den kleinen und großen Dingen auf ihn verlassen kannst. Nun Maggie? Warum hast du mich nicht einfach gefragt, ob ich das Geschirr spülen kann?“
Maggie schnaubte ungeduldig. „Du hast das Geschirr in Carvers Holler doch auch gewaschen. Warum musst du hier in Gooding darauf warten, dass ich dich darum bitte?“
Todd schob die Halfter an den Haken zurecht und erwiderte: „Ich habe für einen Moment versucht, die Dinge von außen, mit Johns Augen, zu sehen. Da ist mir einiges klar geworden.“ Dann schob er den Wallach beiseite, der ihm immer näher kam. „Ich weiß jetzt, dass Ma ein großes Problem darstellt. Behandelt sie dich, wenn ihr alleine seid, genauso wie wenn ich dabei bin?“
Maggie hielt Abstand von Hammers Box. Es war sowieso ein Wunder, dass Todd den Hengst trotz seines Temperaments noch nicht zum Abdecker geschickt hatte. „Im Großen und Ganzen ist nichts richtig, was ich tue. Es ist nie gut genug. Das Brot, das ich backe, die Farbe meines Kleides – sie will alles an mir verändern.“
Maggie seufzte. „Jemanden zu lieben heißt, ihn zu nehmen, wie er ist. Gott hat uns gut geschaffen. Niemand muss sich daran machen, seine Arbeit zu verbessern. Gott selbst arbeitet an uns, deshalb können wir uns auch in unserem Leben noch verändern – und das werde ich auch! Aber das ist eine Sache zwischen Gott und mir ... und manchmal dir. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ma jemals darüber glücklich sein wird, dass du mich geheiratet hast. Sie kann nichts Liebevolles über mich und meine Herkunft sagen, und du ... du kannst gar keine Liebe für mich in deinem Herzen finden.“
Einen Moment lang fühlte sich Maggie frei. Sie hatte endlich gesagt, was ihr auf dem Herzen lag. Doch dann fühlte sie sich miserabel. „Jetzt habe ich dir die ganze Wahrheit gesagt und jetzt fühlen wir uns beide schrecklich.“
„Das stimmt nicht, Maggie. Du hast mir die Augen geöffnet. Ich werde dir mit dem Abwasch helfen, genauso wie du mir auf den Feldern hilfst. Wir werden zusammen mit Ma reden. Du stehst in meinem Haus an erster Stelle. Wir haben gesagt, dass wir Arletta nicht bitten werden, Ma zurückzunehmen, aber das hängt von ihr ab. Ich würde lieber meine Mutter zurück zu meiner Schwester schicken, als zuzulassen, dass meine Frau in unserem Haus schlecht behandelt wird.“
Maggie warf ihm einen traurigen Blick zu. „Ich liebe sie, das weißt du. Tief in ihrem Herzen sehe ich viel Gutes. Du musst mir helfen, das eines Tages auszugraben.“
„Ich mache einen Eintrag in das Bestandsbuch.“ Er zwinkerte ihr zu. „Wir müssen dringend eine Lupe erhandeln. Oder ein Mikroskop.“
Mit dem Handrücken strich er über ihre Wange und schüttelte bedauernd den Kopf. „Ich habe dir meine größte Last vor die Füße gelegt und du warst meine Hilfe und Gefährtin. Statt dich auf mich stützen zu können, hast du allein dagestanden. Nun ist die Zeit gekommen, dass du mir so vertraust, dass ich dir auch eine Hilfe sein kann.“
Maggies Blumenpresse stand in einer der Boxen. Kisten voller Flaschen und Krüge für die Erzeugnisse aus den Rosen standen darum herum. Ma lag falsch. Maggie besaß keinen unnützen Kram mehr. Sie hatte alle ihre besonderen und glitzernden Dinge eingetauscht, ohne sich zu beschweren. Die einzigen Dinge, die sie nicht hergab, gehörten zu ihrem Vermächtnis. „Ich bin wirklich traurig wegen den Rosen, Maggie. Als du mir anvertraut hast, was sie für dich bedeuten, habe ich dir gerne beim Pflanzen zugeschaut. Ich weiß, wie wertvoll sie für dich waren.“
Trauer mischte sich mit den Sorgen. „Du hast gesagt, dass es besser wäre, die Rosen aus der Scheune zu holen und zu pflanzen, als sie hier drin zu lassen.“
Todd nickte. Er sah zufrieden mit sich aus. Maggie dachte über seine Worte nach. Lieber himmlischer Vater – ich habe seine Worte abgelehnt, obwohl er es nur gut gemeint hat. „Oh, Todd! Wir sind frisch verheiratet. Wir machen noch so viele Fehler und müssen erst den richtigen Weg finden, um miteinander klarzukommen. Aber wir sollten das gemeinsam tun. Es tut mir leid. Ich werde versuchen, dir mehr zu vertrauen!“
„Männer – vor allem deutsche Farmer wie ich – geben nicht gerne zu, dass sie etwas falsch gemacht haben. Aber das habe ich.“
Schmerz stand in Maggies Blick. „Nein! Noch nie habe ich jemanden getroffen, der so lange und so hart gearbeitet hat. Sag so etwas nicht!“
Sie standen am
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