Rose der Prärie
schnellen Schritten ging Mr Carver zum Tor, während Todd sich in den Sattel schwang. Ungefähr eine Tonne muskulöses Pferdefleisch spannte sich unter ihm – ein Zeichen für Gottes Fürsorge.
Herr, ich will dir vertrauen. Bring mich sicher wieder zurück, damit Ma die beste Behandlung und Pflege bekommt. Amen . Todd trieb das Pferd mit den Fersen an und schnalzte mit der Zunge.
Der Hengst stand wie angewurzelt.
Manche Pferde reagierten eher auf die Zügel. Doch die einzige Reaktion des großen Belgiers auf seine Bemühungen fiel hinter Todd ins Stroh.
„Selbst eine alte, ausgemergelte Stute bewegt sich besser als der hier“, murmelte Todd.
Adam bewegte sich vorwärts und machte einen Schritt, dann schüttelte er den Kopf. Eine feste Hand an den Zügeln, ein kräftiger Druck mit den Beinen gegen die Seiten des Pferdebauchs und Todd gewann die Aufmerksamkeit des Tieres. Langsam machte Adam ein paar weitere Schritte in Richtung Tor.
Der Hengst brauchte Lob und Ermutigung, aber sie würden das schon schaffen. Es gab viele Pferde, die man erst zur Arbeit überreden musste – es dauerte nicht immer so lange, aber Todd spürte und sah die Veränderung in dem Pferd. Die Spannung, die sich durch den fremden Reiter in Adam aufgebaut hatte, verschwand wieder und das Pferd entspannte sich deutlich. Ein kräftiges Klopfen auf den leicht aufgerichteten Hals unterstützte das neu gewonnene Vertrauen. Mann und Tier verstanden sich.
Todd merkte, dass auch von ihm ein Teil der Anspannung abfiel, als er Adam weiter vorwärtstrieb. Carver machte das Tor jetzt weit auf und sofort wehte der Schnee herein. Adam schnaubte, um seine Nüstern von den Schneeflocken zu befreien und ging Schritt für Schritt weiter ... in einem weiten Bogen direkt zurück zu seiner Box.
„Morgen wird es bestimmt aufhören zu schneien. Dann versuche ich es noch einmal.“ Mr Valmer stellte ein paar Kisten in die Küche. Ohne ein weiteres Wort ging er wieder nach draußen.
„Margaret Titania“, in Onkel Bos Stimme konnte man deutlich einen warnenden Unterton wahrnehmen. Das war schon das zweite Mal heute, dass er sie bei ihren beiden Vornamen ansprach. „Keine weiteren Tricks. Das ist ein schlauer Mann.“ Er hob warnend den Zeigefinger. „Er glaubt, dass Adam ein kluges Pferd ist, aber wenn du ihn noch einmal so hintergehst, dann wird er richtig sauer auf dich sein – und auch zu Recht. Kein Mann mag es, wenn eine Frau ihn zum Narren hält.“
„Ich hab ihn gar nicht zum Narren gehalten. Ich bin es seiner Mutter schuldig, ihn davon abzuhalten, sich umzubringen. Es würde ihr das Herz brechen, ihn zu verlieren – und dann hätte ich beide enttäuscht.“
Onkel Bo verzog den Mund, starrte sie eine Weile an und nickte schließlich. „Hab mir schon gedacht, dass du sowas sagen würdest. Diese Kisten sind für deine Schätze, die hier überall herumstehen. Wegen deiner Patientin und dem extra Bett hier drin könnten einige Sachen kaputtgehen. Besonders, wenn ihr kräftiger Sohn hier ständig um sie herumschleicht.“
„Er hat wirklich sehr breite Schultern und riesige Hände.“
Onkel Bo warf Maggie einen vielsagenden Blick zu.
„Das ist mir nur aufgefallen, weil er neue Kleidung braucht, genauso wie seine Mutter.“ Trotzdem stieg ein leiser Zweifel in ihr hoch. War das der einzige Grund? Seine Statur und seine Kraft waren die ersten Dinge, die ihr an ihm aufgefallen waren. Und seine tiefblauen Augen ... doch die hatte sie nur bemerkt, weil sie ihn so aufmerksam angesehen hatte, um ihn besser einschätzen zu können. Seine vom Schnee durchnässten Arbeitshosen hatten an langen, muskulösen Beinen geklebt.
Außerdem ist mir aufgefallen, dass er blonde Haare hat – aber gegen solche einfachen Beobachtungen gibt es doch nichts auszusetzen.
„Da deine Tricks dazu geführt haben, dass er erst einmal hierbleibt, solltest du besser alles einpacken, was du kannst. Auch die schönsten Sachen aus dem Wohnzimmer.“
Angst stieg in ihr auf. Während des Abendessens hatte sie schon gehört, wie die Männer immer wieder darüber sprachen, dass Mr Valmer ein Junggeselle war. Allein bei der Vorstellung, dass Onkel Bo hier den Heiratsvermittler spielte, wurde ihr ganz schlecht. „Es gibt überhaupt keinen Grund, warum ich irgendwas aus dem Wohnzimmer einpacken sollte.“
„Wenn dir deine Schätze etwas bedeuten, dann solltest du es tun. Große, kräftige Männer können eine Menge aus Versehen kaputt machen, wenn sie sich in kleinen, engen
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