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Rose der Prärie

Rose der Prärie

Titel: Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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drückte sie sanft an sich. „Aber ich bin mir sicher, dass er es tun wird.“
    Als sie mit den Betttüchern fertig war, ließ ihr Onkel sie mit ihren Gedanken allein. Wollte sie, dass Mr Valmer mit ihrem Onkel sprach? Oder hätte sie es lieber, dass er schwieg? Es war alles so verwirrend. Jahr um Jahr war sie zufrieden gewesen. Und sobald er wieder weg war, würde das Leben wieder normal werden. Oder vielleicht nicht?
    Das ist lächerlich. Onkel Bos wilde Gedanken und seine Wünsche haben mich durcheinandergebracht. Ich werde mir keine Gedanken mehr machen.
    Nun, das war nicht ganz richtig. Sie hatte versprochen, dass sie auf Gott oder auf einen Bräutigam hören würde. Doch es gibt keinen Grund zu denken, dass Mr Valmer mein Bräutigam wird. Und Gott hat nichts gesagt ...
    Noch nicht.

    An diesem Abend hätten er und Ma in Texas ankommen sollen. Stattdessen kamen nun Mas Möbel am Bahnhof in Gooding an, aber weder er noch seine Mutter würden aussteigen. Die Leute würden wahrscheinlich denken, dass er aufgehalten worden war.
    Aufgehalten? Todd sägte mit einem kräftigen Ruck, sodass das Sägeblatt quietschte und zehn Zentimeter Holz durchschnitt. Der Zug würde erst nächsten Montag wieder hier halten. Eine ganze Woche saß er hier fest, und sein Farmland zu Hause verdorrte langsam. Seit dreißig Jahren gab es überall im Land Telegrafen, deshalb hatte er natürlich angenommen, dass jedes noch so kleine Dorf mittlerweile einen hatte. Aber es passte zu seiner Situation, dass es gerade hier in Carvers Holler keinen gab. So war er für die ganze Woche zum Schweigen verurteilt ... Die Leute zu Hause würden sich denken, dass etwas Schlimmes passiert war. Vielleicht hielten sie ihn für tot.
    Wahrscheinlich würden seine Nachbarn seine geliebten Pferde unter sich aufteilen – die Pferde, die er später einmal zur Zucht einset-zen wollte. Die Pferde könnte er zurückholen, aber die Hühner und Schweine waren eine andere Geschichte. Manche Familien hatte so viele Kinder und Verwandte im Haus, dass einige Männer ein Schwein auch dann schon schlachten würden, wenn es noch gar nicht fett genug war. Außerdem wäre es durchaus möglich, dass sie seine Hühner schlachteten. Aber er musste sich jetzt dringend um seine Mutter kümmern und sie versorgen, dafür brauchten sie Eier, Hühner, Schweinefleisch und Schmalz ...
    Mit dem nächsten Zug kommen wir erst am Donnerstagabend um viertel nach elf nach Hause. Dann wäre ich ganze elf Tage weg gewesen. Er konnte nicht anders, als sich die Katastrophe vorzustellen, die dort auf ihn wartete – vertrockneter Weizen, verwelkte Saat-Luzerne und fehlendes Werkzeug. Außerdem hätte er längst die Sorghum-Hirse pflanzen müssen, aber das Feld war immer noch ein ungepflügtes Stück Erde. Wer auch immer den Satz „Zeit ist Geld“ erfunden hatte, musste ein Farmer gewesen sein. Zu wenig Zeit auf einer Farm bedeutete immer einen großen Verlust an Geld. Wenn er jemanden anstellen würde, könnte er das Ruder vielleicht noch herumreißen, aber Todd konnte niemanden bezahlen, da jeder Cent in seine Hypothek ging. Der Stapel Bretter wurde immer höher, denn Todd sägte aus lauter Frust mit kräftigen Bewegungen.
    Schließlich ging er wieder ins Haus, um nach seiner Mutter zu sehen. Im Haus roch es so gut, dass ihm das Wasser im Mund zusammenlief. „Mmmmm!“
    „Der Eintopf gestern Abend und der Braten heute stammen von einem Hirsch, den die Flinn-Zwillinge erlegt haben.“
    „Ich könnte ihr Fell gerben.“ Kaum waren die Worte aus seinem Mund, ärgerte er sich über sich selbst. „Ich meine natürlich nicht Ihr Fell, sondern das des Hirsches.“
    Ihr fröhliches Lachen erfüllte die riesige Küche mit Wärme und Geborgenheit. „Ich bin den Flinns ewig dankbar, dass sie das Fell behalten haben. Gerben stinkt wie die Pest.“ Ein süßer Geruch drang aus dem Ofen, als sie die Ofentür öffnete.
    „Ich würde auch lieber jeden Tag so etwas wie hier riechen und essen. Was ist das?“
    „Süße Pastete. Dienstagabend lade ich hier in der Küche immer ein zu ‚Süßes und Prahlerei‘, wo jeder einen Nachtisch bekommt und die Männer gegenseitig ihre Schnitzereien zeigen und die Arbeit der anderen bewundern.“
    Dienstag. Sein Magen zog sich zusammen. Jede Anspielung auf die Zeit erinnerte ihn an die Katastrophe, die zu Hause auf ihn wartete. Aber das waren seine Sorgen – nicht ihre. Er wollte ihr das Herz nicht schwer machen.
    „Carvers Holler ist bekannt für die schönen

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