Rose der Prärie
sein eigenes Leben riskiert, der ist auch ein guter Ehemann.“
Er gibt tatsächlich nach. Ich habe doch noch eine Chance!
„Ich bete seit Jahren um den richtigen Ehemann für meine Nichte. Doch erst in den letzten zwei Wochen hatte ich das starke Gefühl, noch intensiver dafür beten zu sollen. Gott hat mir gezeigt, dass sich die Dinge hier bald ändern werden.“ Die Stimme des alten Mannes zitterte bei diesen Worten. „In den sechs Tagen, bevor Sie in Maggies Wohnzimmer geschneit sind, habe ich ihr jeden Tag gesagt, dass Gott ihr bald einen Ehemann schicken wird. Ich habe gebetet. Und Sie sind gekommen.“
Todd sah ihm direkt in die Augen. Der alte Mann erwiderte den Blick, ohne sich der Tränen zu schämen, die ihm über die Wangen liefen. „Sir, Sie haben gefragt, ob ich mein Leben aufgeben würde. Hier und jetzt geben Sie mir ein Vorbild dafür. Für die Zukunft Ihrer Nichte sind Sie bereit, ein großes Opfer zu bringen und sie gehen zu lassen. Es gibt dafür ein Wort: Glücksfall. Ein Glücksfall ist es, wenn etwas unerwartet Gutes mitten in den Unwägbarkeiten und Prüfungen des Lebens geschieht. Dass ich meine zukünftige Frau gerade jetzt finde – das passiert nur, weil Gott sich auch in den schlimmen Zeiten unseres Lebens um uns kümmert und uns Gutes tut. Lassen Sie mich Margaret heiraten. Ich werde mich an Gottes Gebote halten und mit der Zeit werde ich sie lieben, wie Sie Ihre Frau geliebt haben und wie Christus die Gemeinde liebt. Bis diese Liebe voll aufblüht, verlassen Ihre Nichte und ich uns auf Gottes große Fürsorge, die uns zusammengeführt hat. Das ist doch ein guter Anfang.“
Einen Moment lang schwiegen beide. Ein bittersüßes Lächeln umspielte den Mund des alten Mannes. „Mein Sohn, jetzt müssen Sie nur noch Maggie davon überzeugen, dass sie es genauso sieht. Ich habe mein Bestes getan, um sie auf diesen Tag vorzubereiten. Das Problem ist nur, dass Maggie genauso stur ist, wie Sie stolz sind.“
„Ah, aber so wie der Mann seine Frau würdigen und lieben soll, so soll die Frau ihren Mann respektieren und ihn lieben. Ich werde gut zu ihr sein.“
„Sie haben meinen Segen.“ Der komische alte Mann lachte leise und streckte ihm die Hand hin. „Denken Sie nur immer wieder daran, dass Sie in Maggie eine ebenbürtige Gefährtin mit einem ausgeprägten Dickkopf an Ihrer Seite haben.“
Ein eiskalter Windstoß blies Maggies Laterne aus, gerade als sie das Tor der Scheune erreichte. Wenn sie sich umschaute, konnte sie kaum glauben, dass ein einzelner Mann wie Mr Valmer die ganze Arbeit hier allein geschafft hatte.
„Mr Valmer, ein starker, junger Mann wie Sie könnte wahrscheinlich auch mit Atlas den Platz tauschen und die Welt eine Weile stemmen. Mein Onkel hat mir in der letzten Zeit immer wieder gesagt, wie alt er ist, sodass ich mittlerweile fast glaube, er hat schon mit George Washington Murmeln gespielt. Ihr braucht jetzt beide ein warmes Essen. Kommt doch rein und ruht euch dort aus.“
Lächelnd sprang Mr Valmer auf und war mit wenigen Schritten neben ihr. Er bot ihr seinen Arm an, und sie nahm ihn, ohne zu zögern. Für einen Moment blickte sie in sein gut aussehendes Gesicht, und ihr Herz setzte einen Schlag aus. Oh, du meine Güte. Meine Oma hätte gelacht und gesagt, dass ich schon hoffnungslos verloren bin.
„Was gibt es zum Abendessen?“
„Suppe.“ Sie sagte ihm nicht, was für eine Art von Suppe. Je weniger sie sagte, desto weniger würde sie sich verraten.
Ein paar Minuten später rochen sie schon den Duft aus der Küche.
„Maggie? Maggie?!“ Sie hörten Jerlunds Stimme, die voller Panik war.
Maggie wollte zur Hintertür stürzen, um ihrem Freund zu helfen. Doch Mr Valmer hielt sie sanft, aber bestimmt am Arm fest und murmelte: „Ich helfe ihm. Kein Mann mag es, wenn eine Frau sieht, dass er Angst hat. Gehen Sie und sehen Sie nach meiner Mutter.“
Alles in ihr wehrte sich gegen seine Worte. „Aber er ist ... Jerlund ist ...“
„... auch ein Mann!“ Mr Valmer drehte sie an den Schultern zu sich herum und beugte sich vor, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern. Sie spürte seinen warmen Atem an ihrem Hals. Ein Schauer lief ihr über den Rücken. „Ich habe Ihnen vertraut. Vertrauen Sie mir jetzt.“
Er hatte ihr vertraut. Jetzt war sie an der Reihe. Außerdem stand Jerlund ja auch nicht an der Schwelle des Todes. Ich vertraue ihm wirklich. Maggie nickte.
„Sehr gut. Sehr gut.“ Mr Valmer drückte sanft ihre Schultern und ließ sie dann los. Als
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