Rose der Prärie
ihrem Zustand hierzulassen, und sei es auch bei meiner zukünftigen Frau, das kann ich nicht. Ich kann Miss Rose nicht bitten, die ganze Verantwortung allein zu tragen. Ein Mann kümmert sich um die Seinen.“
Nachdenklich rieb sich Mr Carver das Kinn und schaute ihn einen langen Moment genau an. „Dann könnten Sie sich doch mit ihr verloben. Die Frauen leben dann in Ihrem Haus, und Sie wohnen solange in der Scheune.“
„Wo ich herkomme, findet man eher eine bellende Katze als eine gute Ehefrau. Ich wäre der größte Dummkopf weit und breit, wenn ich eine wunderbare Frau wie Ihre Nichte einer ganzen Horde Cowboys wie einen Preis vor die Nase halte. Dieser Gefahr würde ich sie niemals aussetzen.“
„Hmm.“ Ein Grinsen umspielte Mr Carvers Mund. „Meine Maggie Titania ist eine Prinzessin, und jeder Mann würde sich glücklich schätzen, ihr Ehemann zu werden. Ich bin nicht bereit, sie an irgendeinen Ort zu schicken, der voll ist mit frauenhungrigen Männern, die sie mit sanften Worten umgarnen.“ Sein Lächeln verschwand. „Es ist meine Aufgabe, dass sie einen guten, ehrlichen, frommen Mann bekommt, der nach Gottes Wort lebt. Die Bibel sagt, dass ein Mann seine Frau lieben soll wie Christus die Gemeinde – sie so sehr zu lieben, dass er bereit ist, sich für sie aufzugeben.“
Jetzt hat er die Karten auf den Tisch gelegt. Und da ich bei der Wahrheit geblieben bin, wird er mich jetzt wegschicken.
„Ich muss die größte Entscheidung meines Lebens treffen, deshalb müssen Sie mir jetzt antworten.“
Todd nickte. „Das ist Ihr gutes Recht.“ Ich habe immer noch eine Chance.
„Ein Mann, der ein reines Herz vor Gott hat und sein Leben nach der Heiligen Schrift ausrichtet – der kann gar nicht anders, als seine Frau zu lieben.Vielleicht dauert es eine Weile und wahrscheinlich ist der Weg dahin auch ein bisschen holprig, aber es wird passieren. Lieben Sie Gott so sehr? Sind Sie ein Mann, der jeden Tag in der Bibel liest und ihr gehorcht in Wort und Tat? Vertrauen Sie dem Herrn?“
„Sie machen es mir wirklich einfach. Die Antwort auf all diese Fragen ist –“
Mr Carver hob abwehrend eine Hand. „Antworten Sie mir noch nicht. Es gibt noch ein paar andere Dinge, die Ihre Meinung vielleicht ändern könnten.“
Nichts würde seine Meinung ändern. Nichts ... außer, wenn sie keine Kinder bekommen könnte. Er wollte viele. Aber sie könnten auch Kinder adoptieren, wenn sie unfruchtbar war. Jedes Kind unter seinem Dach würde schnell einen Weg zu seinem Herzen finden.
„Es gibt ein paar Sachen, die ich Ihnen sagen möchte. Zuallererst müssen Sie wissen, dass ich weiß, wovon ich spreche. Meine eigene Ehe war keine Liebesheirat. Ich habe Maude zur Frau genommen und mein Versprechen bei der Hochzeit allein im Vertrauen auf Gottes Verheißungen gegeben. Auch Maude hat den Herrn von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft geliebt. Ich weiß, dass das heute in unseren modernen Zeiten anders läuft, aber Gott ist immer noch genauso da, streckt seine Hand aus und regelt die Dinge. Wir müssen diese Situationen in unserem Leben nur erkennen.“
„Ich bete schon eine ganze Weile für eine Ehefrau. Dann wurde Ma krank und ich habe für die beste Pflege für sie gebetet. Und schließlich hat uns der Zug direkt vor Ihrer Haustür abgesetzt. Miss Rose ist die Antwort auf meine Gebete und –“
„Mein Sohn, du hast es eilig, sie zu heiraten. Ich will nur sichergehen, dass Sie alle Einzelheiten wissen, damit es später für euch beide keine Last wird.“
Todd biss die Zähne zusammen. „Meine Ma ist keine Last. Ich würde niemals eine Frau heiraten, die das so sieht. Miss Rose –“
„Kümmert sich liebevoll um Ihre Ma. Sie haben mich völlig falsch verstanden. Ich spreche von einem Erbe. Meine Nichte hat etwas geerbt, dass ihr sehr viel bedeutet.“
„Dann möchte ich, dass sie es auch behält.“
„Die Frauen aus den Bergen sind zäh, haben aber ein weiches Herz. Sie wissen genau, was sie wollen. Ihr Temperament ist wild und frei. Durch die Liebe wird es etwas gezügelt, aber nie ganz gezähmt.“
„Intelligente Frauen haben immer Temperament. Ich würde es auch gar nicht anders haben wollen. Was kann ich Ihnen noch sagen, damit Sie mir glauben, dass es mir ernst ist?“
Mr Carver sah zu Boden. „Ihr Handeln spricht lauter als alles, was aus Ihrem Mund kommt. Ich habe gesehen, wie Sie den Herrn wegen ihrer Mutter angefleht haben. Ein Mann, der so sehr lieben kann, dass er sogar
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