Rose der Prärie
Maggies Essen?“
Todd nickte kurz. „Die Frau selbst.“ Als er sah, wie der Mann heftig einatmete, hielt Todd einen Moment inne. Ja. Das war wahrscheinlich ein ziemlicher Schock für ihn. Doch jetzt war es an der Zeit, dass er seine Absichten erklärte, noch bevor Mr Carver seine Ablehnung he-rausschreien konnte. „Miss Rose kocht gut, aber sie ist noch viel mehr. Sie ist freundlich. Gesund. Und sie kümmert sich gut um meine Mutter. Ich würde Ihre Nichte gerne zur Frau nehmen.“
Für einen Moment hielt der alte Mann eine Hand über die Augen, dann legte er den Kopf in den Nacken und atmete hörbar aus. In jeder Falte des alten Gesichts meinte Todd den Schmerz zu sehen, doch schließlich streckte Bocephus Carver langsam die rechte Hand aus. „Mein Sohn, du weißt nicht, wie lange ich schon bete, dass Gott den Richtigen für meine kleine Elster vorbeischickt.“
Todd konnte die Hand des alten Mannes nicht drücken. Wenn er es versäumen würde, die ganze Wahrheit zu sagen, wäre das genauso schlimm wie zu lügen. Die Ehre gebot es ihm, alle Tatsachen auf den Tisch zu bringen. „Ich werde sie beschützen. Und für sie sorgen.“
Die Laterne flackerte vernehmlich in der plötzlichen Stille. Langsam zog Miss Roses Onkel seine Hand zurück und sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. „Aber Sie lieben sie nicht.“
Kapitel 5
Der alte Mann hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Er wiederholte diese unausweichliche Tatsache ein zweites Mal. „Sie lieben sie nicht!?“
Todd wich dem prüfenden Blick des Alten nicht aus, sondern versuchte sich zu verteidigen. „Miss Rose ist eine erstaunliche, fromme Frau. Ich bewundere sie und mag alles an ihr, was ich bisher kennengelernt habe. Aber mehr kann ich dazu nicht sagen.“
„Das ist nicht wirklich viel, mein Sohn.“
Leicht verärgert hob Todd sein Kinn ein Stück höher und erwiderte kurz: „Sie sollten sich vor jedem Mann in Acht nehmen, der schon nach wenigen Tagen seine unsterbliche Liebe zu einer Frau gesteht.“
Nachdenklich wiegte der alte Mann seinen Kopf hin und her und grunzte. Dann drehte er sich abrupt um und ging ein paar Schritte auf und ab, wirbelte herum und kniff die Augen zusammen. Schließlich hob er warnend den Zeigefinger, als er wieder auf Todd zukam. „Das Mädchen liest, seit ich denken kann, Märchen und Geschichten mit einem Happy End. Sie hat erlebt, wie sehr ihr Vater und ich unsere Frauen geliebt haben. Glauben Sie wirklich, dass sie mit dem zufrieden sein wird, was Sie ihr anbieten? Sie haben sich ja bisher noch nicht einmal offen um sie bemüht.“
„Ich bin ein ehrbarer Mann. Ich gebe nicht vor, mehr zu fühlen, als ich tue, aber eine Frau ihres Kalibers kann jedes Haus mit Liebe und Wärme füllen. Und ich bin der Meinung, dass ein Mann die Liebe einer Frau vor und nach der Hochzeit gewinnen kann.“
„Da liegen Sie falsch. Ein kluger Mann weiß, dass er nie aufhören darf, die Liebe seiner Frau immer neu zu gewinnen. Wenn er sich jeden Tag bemüht, dann blüht die Liebe in ihrem Herzen wie ein wunderschöner Garten. Wenn es ihm aber egal ist – dann wehen die Samen und kleinen Pflanzen der Liebe in dem Garten einfach weg.“ Jetzt runzelte er die Stirn und seine Mundwinkel waren wie versteinert. „Nehmen wir einmal an, dass ich Ihnen meinen Segen gebe ... nur angenommen ... würden Sie so um sie werben, wie sie es verdient hat?“
„Das könnte ich tun.“ Wurde der alte Mann etwa doch weich?
Mr Carver beugte sich zu ihm vor. „Sind Sie sicher, dass Sie sie nicht wenigstens ein bisschen lieben?“
Ein kleines Lächeln huschte über Todds Gesicht. „Wenn sich herausstellt, dass Ihre Nichte auch nur halb so süß ist wie ihre Marmelade, dann werde ich mich bestimmt Hals über Kopf in sie verlieben.“
Bocephus packte Todd am Arm und zog ihn mit sich zu ein paar Heuballen in der Ecke. Als sie sich beide gesetzt hatten, fuhr Maggies Onkel fort: „Wie wäre es, wenn ich Ihnen meinen Segen für eine Art Brautwerbung gebe? Ihre Mutter könnte hier bei Maggie bleiben, und Sie könnten für eine Weile Briefe schreiben.“
„Ich nehme sie beide sofort mit mir.“ Todd wollte nichts riskieren. Ein anderer Mann könnte ihm seine Braut wegschnappen. Außerdem bat ihn seine Mutter jedes Mal, wenn er mit ihr alleine war, sie doch bald hier herauszuholen.
Carver schaute ihn finster an. „Sie sind sich Ihrer Sache aber sehr sicher.“
„Sie können uns jederzeit besuchen. Meine Mutter hat nur noch mich. Sie jetzt in
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