Rose der Prärie
löst, falle ich um und sterbe vor Verlegenheit.“
Er legte seine Arme um sie und drückte sie an sich. „Du bist meine Frau.“ Diese Feststellung hörte sich an, als gäbe es eine ganze Liste mit Gründen, die gegen ihre momentanen Gefühle sprachen. Doch Todd nannte nicht einen. Stattdessen vergrub er sein Gesicht in ihren Haaren. „Es ist tatsächlich nötig, dass wir die Möbel umstellen, damit wir endlich unser Bett aufstellen können.“
Unser Bett. Und das sollte sie jetzt beruhigen? Maggie drückte sich von ihm weg. „Wir müssen uns erst einmal um ganz andere Dinge kümmern. Wichtige Dinge. Ich habe gesagt, dass ich das Frühstück mache, sobald ich mich aus meiner misslichen Lage befreit habe.“
Mit einem Zwinkern korrigierte er sie: „Du hast dich nicht befreit. Ich habe dich gerettet.“
„Heißt das jetzt, dass du das Frühstück machst?“
„Wenn ich das täte, könnte uns kein Arzt der Welt danach mehr retten.“ Seine Augen funkelten. „Hmmm. Frühstück ist das Wichtigste. Mir reicht es, wenn du so bleibst, wie du bist, aber willst du dir dennoch einen Rock über deine Unterröcke anziehen?“
Sofort wurde sie rot. „Du schrecklicher Schurke!“ Sie schnappte sich den Rock und war sauer auf sich, dass sie ihm doch wieder in die Augen geschaut hatte, obwohl sie das frühestens in einer Woche wieder tun wollte. Strahlend blau waren diese Augen, mit kleinen Lachfältchen drum herum. Das selbstgefällige Grinsen auf seinem Gesicht würde selbst den letzten Zweifler davon überzeugen, dass er ein echter Schurke war. Er schien auch noch stolz darauf zu sein, dass er sie immer und immer wieder aus dem Gleichgewicht brachte.
Warum, ja warum gab es in dieser Hütte nicht einmal eine Zwischenwand, hinter der sie sich verstecken konnte? Ihre Hände zitterten, als sie sich den Rock und die Schürze anzog. So. Jetzt konnte der Tag kommen.
„Ich zeige dir die Windmühle mit der Wasserpumpe und wo das Klohäuschen ist.“
„Vielen Dank.“ Gab es keine Wasserpumpe im Haus? Sie hatte keine Extrapumpe eingepackt, aber vielleicht gab es ja jemanden in der Gegend, bei dem sie eine Pumpe gegen etwas anderes tauschen konnte.
„Die Eimer, die du mitgebracht hast, können wir gut gebrauchen.“
Sie nickte. Schon standen sie mit Eimern in der Hand in der kühlen Morgenluft. Es würde Tage dauern, etwas Ordnung in das Chaos zu bringen und alle ihre Sachen einzusortieren. Doch immer ein Schritt nach dem anderen – steter Tropfen höhlt den Stein. Und mit einem fröhlichen Herzen arbeitete es sich besser. Wenn sie sich bemühte, würde ihr Mann am Ende des Tages bestimmt zufrieden mit ihr sein. Sie musste sich beeilen, um mit ihm Schritt zu halten. „Das ist wirklich eine gute Idee, dass die Tränke für die Tiere durch das Rohr hier gefüllt wird.“
Er nickte und füllte den ersten Eimer.
„Du bist ein großer Mann. Aber ich brauche eine Kiste, um mich darauf zu stellen und an die Wasserleitung zu kommen.“
„Sobald eine von deinen Kisten leer ist. Holz ist hier in der Gegend sehr teuer.“
Es dauerte nur ein paar Augenblicke, um alle vier Eimer zu füllen. „Das Wasser sieht gut und klar aus.“ Maggie schöpfte etwas von dem kalten Wasser in ihre Hand und probierte ein paar Schlucke. „Hmm. Schmeckt auch etwas süß.“
Während sie ihre Hand am Saum ihrer Schürze abtrocknete, drehte sie sich um und ließ den Mund offen stehen. „Was ist denn das für eine haarige Wand?“
Todd lachte. „Das ist Gras, keine Haare! Als ich hier angefangen habe zu pflügen, habe ich diesen Erdwall aufgehäuft. Er hat Schatten gespendet und als eine Art Windbrecher fungiert, bevor ich die Scheune gebaut habe.“
Er hob alle vier Eimer hoch und deutete mit dem Kinn zur Seite. „Das Klohäuschen ist hinter dem Haus, bei den Pappeln.“
Je näher sie kam, desto dankbarer wurde sie. Ihr Mann hatte das Häuschen aus Kistenlatten so konstruiert, dass es von außen aussah, als wäre es aus Holzschindeln gebaut! Das war endlich etwas, das sie hier nicht verbesserungswürdig fand. Außer ... Das konnte nicht sein! Sie streckte die Hand aus und hoffte, dass ihre Fingerspitzen das Etwas vor ihr als bloße Vision entlarven würde. Es verschwand aber nicht. Dort, wo eigentlich eine Tür sein sollte, hing das alte, löchrige Überbleibsel einer Wolldecke lose über dem oberen Balken.
Nachdem sie hinter diese staubige Decke geschlüpft war, ging Maggie in Gedanken alles durch, was sie eingepackt hatte. Alles von
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