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Rose der Prärie

Rose der Prärie

Titel: Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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einem Feuerbock bis hin zu Fensterrahmen, doch nicht eine einzige Tür war dabei. Noch nicht mal eine große Holzplatte, die man notfalls als Tür benutzen konnte. Ein leerer Nagel hing an der Wand. Oh nein. Dort hing noch nicht mal altes Zeitungspapier! Er hatte sie in ein türloses Klohäuschen geschickt, das noch nicht einmal mit Toilettenpapier ausgestattet war! Oh, du liebe Güte! Er hat mich extra auf die Pappeln hingewiesen. Offensichtlich erwartet er, dass ich diese ledernen, gezackten Blätter ... In ihrer Tasche knisterte Papier. Sie steckte die Hand in die Tasche und zog das Rezept von der Frau aus dem Zug heraus. Ihr Seufzen ließ die Wolldeckentür erzittern. Todd konnte niemand anderen als sich selbst dafür verantwortlich machen, dass er nun doch keine „Himmel auf Erden“-Kekse bekommen würde.
    Da sie ihre Schwiegermutter auf keinen Fall wecken wollte, falls sie noch schlief, spähte Maggie durch das vorhanglose Fenster. Schon ein Blick in die Hütte reichte, um in ihrem Kopf die unterschiedlichsten Pläne entstehen zu lassen. Doch diese Pläne wurden abrupt unterbrochen, als ihre Augen auf den Herd fielen. Auf dem Herd war nur Platz für einen Topf. Entweder sie servierte heißen Kaffee und kaltes Essen, oder kalten Kaffee und heißes Essen. Es führte kein Weg daran vorbei: Sie musste auch draußen noch ein Kochfeuer entfachen.
    Da Ma noch schlief, rannte Maggie in die Scheune. Eier, Schinken und heiße Brötchen mit einer dampfenden Tasse Kaffee – das wäre doch ein guter Start für den ersten Tag eines Mannes wieder im eigenen Heim. Doch sie fand nicht mehr als zwei kleine Eier. Und beide waren nicht mehr ganz frisch.
    Die Suche hatte nur ein paar Minuten gedauert, doch als Maggie die Tür zur Hütte öffnete, schrie Ma sie an: „Du hast mich hier allein gelassen! Wie kannst du nur so rücksichtslos sein?“
    Während Maggie Mas Bettzeug wechselte, schimpfte die alte Frau einfach weiter auf Maggie. Egal, was Maggie sagte, sie ließ sich durch nichts beruhigen. Da sie wusste, dass diese Schimpftirade von der für Ma peinlichen Situation ausgelöst wurde, vergab Maggie ihr die verletzenden Worte. Doch so schnell es ging, verschwand Maggie nach draußen, um ein Feuer zu machen.
    Als der Kaffee über dem Feuer langsam zu kochen begann, ging sie zurück ins Haus, um die Brötchen zuzubereiten. Für nur drei Personen zu kochen fühlte sich irgendwie seltsam an, fast geizig. Ihr Blick fiel auf den winzigen Herd und sie zuckte unwillkürlich zusammen. Ich sollte dankbar sein, dass ich nur für wenige Personen kochen muss , versuchte sie sich zu trösten. Die faltbare Metallkiste, mit der man den Herd in einen Ofen verwandeln konnte, war nirgends zu finden. Stattdessen stülpte sie kurzerhand einen Topf über die Brötchen, um sie zu backen.
    Mit der Hüfte schob sie den Klapptisch gegen die Wand, um ein bisschen Platz in der Hütte zu haben. „Wenn wir die Tischplatte umklappen, kann Todd am Kopfende des Tisches sitzen und wir sitzen hier nebeneinander.“ Sie strich kurz über Mas Hand, als sie sich am Rollstuhl vorbeiquetschte. „Als Nächstes werden wir üben, einen Löffel oder eine Gabel zu benutzen. Am besten üben wir, wenn wir alleine sind, dann ist es ganz leicht.“
    „Leicht? Das ist überhaupt nicht leicht.“ Ma stiegen die Tränen in die Augen.
    Obwohl sie die Tränen gern selbst abgewischt hätte, drückte Maggie der älteren Frau ein Taschentuch in die rechte Hand. „Ja, das ist wahr. Neue Sachen zu lernen ist gar nicht so einfach. Da wir jetzt verwandt sind, brauchst du dir keine Sorgen darüber zu machen, wie lange es dauert oder wie es aussieht – denn es ist keiner hier außer mir.“
    Während Ma langsam ihre Fassung wiedergewann, verlor Maggie ihre. Todds abscheuliches Geschirr verdarb ihr den Appetit. Die Ränder der Teller waren mit Gold eingefasst. In der Mitte des Tellers waren unterschiedliche Obstsorten aufgemalt, die wiederum von einem Goldring umrahmt wurden, der fast zwei Zentimeter breit war. Zwischen dem Tellerrand und dem inneren Goldring kämpften Stiefmütterchen mit Ringelblumenblüten um die Vorherrschaft. Dabei lag ein wunderschönes Porzellanservice ihrer Urgroßmutter – mit ein paar wenigen zarten Rosen bemalt – draußen in einem Fass in der Scheune. Die Gewissheit, dass sie von diesen abscheulichen Tellern nur einmal essen musste, beruhigte Maggies Magen langsam.
    Die Tür ging einen Spalt auf und Ma rief sofort: „Das Frühstück ist noch nicht

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