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Rose Harbor und der Traum von Glueck

Rose Harbor und der Traum von Glueck

Titel: Rose Harbor und der Traum von Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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«
    » Für dich vielleicht « , gab sie zurück.
    » Wie ich sehe, hast du immerhin einen Schraubenzieher gefunden. «
    » Nein, eigentlich nicht, er ist aus der Garage meines Vaters. « Sie hielt ihn in die Höhe. » Er hat dort eine Riesenauswahl, und dieser sah aus, als würde er am häufigsten benutzt. «
    » Dann solltest du ihn besser zurückbringen, bevor er ihn vermisst. «
    » Okay, du brauchst ihn ja sowieso nicht. «
    Während sie weg war, überlegte Josh, nach den Dingen zu suchen, die er mitnehmen wollte. Solange Richard fest schlief, war das gefahrlos möglich.
    » Wo willst du hin? « , fragte Michelle von der Tür her.
    Josh zögerte. Er war nicht sicher, ob er es ihr sagen sollte. » In Richards Schlafzimmer. «
    Sie runzelte die Stirn, als ahne sie etwas. » Warum? «
    » Ich möchte nach der Kamee suchen und nach ein paar anderen Dingen, die meiner Mutter gehörten. «
    Sie rang sichtlich mit sich, ob sie sein Vorhaben gutheißen sollte. » Ich komme mit « , sagte sie schließlich.
    » Hast du Angst, ich zerstöre vorsätzlich etwas, woran sein Herz hängt? Aus Rache für das, was er mit meinen Sachen gemacht hat? «
    » Nein, ich glaube nicht, dass du dazu fähig bist. «
    Ihre gute Meinung von ihm beschämte ihn. » Sei dir da mal nicht zu sicher « , sagte er und streckte eine Hand zum Zeichen des Einverständnisses aus, dass sie ihn begleiten sollte.
    Das Schlafzimmer, das Richard früher mit Teresa geteilt hatte, lag im Gang neben der Küche. Die Tür stand einen Spaltbreit offen und knarrte, als Josh dagegenstieß. Er zögerte, blickte über seine Schulter zurück, um sich zu vergewissern, dass das Geräusch den Schlafenden nicht geweckt hatte. Wenn doch, würde er sofort den Rücktritt antreten, damit Richard sich nicht unnötig aufregte.
    In dem Zimmer sah es noch genauso aus, wie er es in Erinnerung hatte. Sämtliche Möbelstücke waren dieselben und standen an derselben Stelle wie früher. Allerdings ließ der nicht übermäßig große Raum auch kaum Spielraum für eine andere Anordnung. Auf dem Bett lagen Decken, Kissen und Laken wild durcheinander.
    Diese Unordnung kam ihm irgendwie falsch vor, denn Teresa hatte immer ordentlich die Betten gemacht und die beiden Jungs ebenfalls dazu angehalten. Seltsamerweise verspürte er den Drang, alles glattzustreichen und die Kissen aufzuschütteln.
    Er ging zu der Bettseite seiner Mutter und zog die Nachttischschublade auf. Sie war leer. Enttäuscht ließ er sich auf die Bettkante sinken.
    » Hast du nicht gefunden, was du suchst? « , erkundigte sich Michelle.
    Er schüttelte den Kopf. » Es ist nicht hier. «
    » Wonach genau suchst du jetzt? « , flüsterte sie.
    » Du brauchst nicht zu flüstern « , versetzte Josh. » Wenn Richard wach wäre, hätte er sich längst bemerkbar gemacht. «
    » Wonach suchst du also? « , wiederholte sie.
    Er zögerte. » Nach der Bibel meiner Mutter. Während der letzten Tage ihres Lebens hat sie sich praktisch nicht davon getrennt. Ich besitze nichts, was ihr gehört hat, und ich möchte diese Bibel haben. «
    » Eine Bibel « , meinte sie und blickte sich im Raum um. » Wo könnte Richard sie aufbewahren? «
    Eine gute Frage, die er auch nicht beantworten konnte. » Ich habe nicht die geringste Ahnung. «
    » Schau mal im obersten Fach des Schranks nach « , schlug Michelle vor.
    Josh schob die Tür auf und stellte fest, dass die Fächer wahllos mit Kleidern, zusätzlichen Decken und allem möglichen Krimskrams vollgestopft waren. Wenn er hier wirklich etwas suchen wollte, musste er die Regale komplett leer räumen.
    Entmutigt schüttelte er den Kopf.
    » Du könntest Richard einfach danach fragen « , meinte Michelle.
    Josh drehte sich zu ihr um. » Glaubst du wirklich, er würde es mir sagen? Denk an die Geschichte mit der Kamee. «
    » Vielleicht sieht er das mit der Bibel ja anders und gibt sie dir freiwillig. «
    » Verstehst du denn nicht? « Er stand kurz davor, die Geduld zu verlieren. » Wenn Richard herausfindet, dass ich die Bibel haben will, tut er alles, was in seiner Macht steht, damit ich sie nicht bekomme. Er würde sie eher vernichten, als sie mir zu überlassen. «
    Michelle öffnete schon den Mund, um zu protestieren, verzichtete aber darauf. Selbst sie, die immer nur das Gute im Menschen sehen wollte, hatte offenbar erkannt, dass Josh die Sache richtig einschätzte.
    » Vermutlich. «
    Sie drehte sich zu ihm um, schlang die Arme um seine Taille und barg das Gesicht an seiner Brust. Dann

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