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Rose Harbor und der Traum von Glueck

Rose Harbor und der Traum von Glueck

Titel: Rose Harbor und der Traum von Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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sagte sie sich zur Verteidigung des in ihren Augen eigentlich unvernünftigen Kaufes.
    Und Selbstvertrauen war genau das, was sie brauchte, wenn sie ihrer Familie und ihren Freunden gegenübertrat. Darauf musste sie sich vorbereiten – nicht nur indem sie sich stylte.
    Sorgfältig erneuerte Abby ihr Make-up, richtete die Haare und zog sich um. Dann setzte sie sich mit im Schoß gefalteten Händen auf die Bettkante. Ihr Herz raste, und die Zuversicht, die sie noch vor Kurzem empfunden hatte, schwand. Die Stunde der Wahrheit nahte, denn bald würde sie Menschen gegenüberstehen, die sie seit Jahren nicht gesehen hatte.
    Genauer gesagt, seit damals nicht.
    Würden sie etwas sagen oder sie scheel anschauen?
    Nach ein paar Minuten stand sie auf, prüfte ein letztes Mal den Sitz des Hosenanzugs sowie Frisur und Make-up, besprühte sich dezent mit Parfum und machte sich auf den Weg.
    » Viel Spaß « , rief Jo Marie ihr nach, bevor sie die Tür hinter sich schloss.
    » Danke « , erwiderte Abby automatisch und schickte ein Stoßgebet gen Himmel, dass sie wirklich Spaß haben würde. Sie hoffte es so sehr, doch ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt und ihre Schultermuskeln verkrampft.
    Roger hatte ihr die Adresse vorsorglich aufgeschrieben. Dabei handelte es sich exakt um jene katholische Kirche, die sie in ihrer Kindheit mit den Eltern immer besucht hatte. Ein großes, auf dem Dach über den mächtigen Türen angebrachtes Kreuz beherrschte das Gebäude.
    Der Parkplatz war fast leer. Abby stellte ihren Wagen in der Nähe des Eingangs ab. Gelächter und fröhliche Stimmen drangen aus dem Vorraum, wo sich ein Teil der Hochzeitsgesellschaft offenbar versammelt hatte. Vermutlich die Braut und ihre Brautjungfern. Abby wusste, dass Victoria außer ihrer jüngeren Schwester Tamara ihre engsten Freundinnen für diese Aufgabe gewählt hatte.
    Sobald Abby eintrat, löste sich Victoria aus der Gruppe, kam zu ihr herüber, um sie in Empfang zu nehmen. Sie legte ihr einen Arm um die Taille und stellte sie vor. » Mädels, das ist Rogers Schwester Abby Kincaid. «
    Die Brautjungfern, allesamt jünger als sie, umringten sie sogleich und bestürmten sie lachend mit allerlei Fragen.
    » Wie war Roger als Kind? « , wollte Tamara wissen. » Ich meine, Victoria und ich haben immer fürchterlich gestritten. Habt ihr zwei euch vertragen? «
    Abby grinste. » Auf unsere Weise ja. Immerhin verdankte ich ihm eine Reihe von Dates, weil ich durch ihn junge Männer kennenlernte. «
    Unwillkürlich fiel ihr erneut Steve ein, Rogers Freund vom College, zu dem sie nach Angelas Tod den Kontakt abgebrochen hatte. Wie zu Patty und vielen anderen aus Cedar Cove.
    » Als Kinder haben Roger und ich uns allerdings oft gezankt, erst als wir älter wurden, hat das aufgehört. «
    » Ja, weil er dich brauchte, um an deine Freundinnen heranzukommen « , scherzte ihre zukünftige Schwägerin.
    Abby legte den Kopf schief und lächelte – Victoria hatte vollkommen recht. » Ganz genau. «
    Nach einer Weile überließ sie die Brautjungfern wieder sich selbst und zog sich in eine Ecke zurück, setzte sich auf einen Stuhl und beobachtete belustigt die aufgeregten Vorbereitungen. Victoria und ihre Freundinnen schienen ein äußerst munteres Grüppchen zu sein, das sich seine gute Laune durch nichts beeinträchtigen ließ.
    Abby schaute zur Tür. Eigentlich müssten ihre Eltern jeden Moment eintreffen. Ob ihr Vater wohl immer noch den zweireihigen Anzug besaß, den er, seit sie denken konnte, zu jedem festlichen Anlass getragen hatte? Sie erinnerte sich an seine Worte, dass er mehr als einen » guten Anzug « im Leben nicht brauchen würde. Ihre Mutter redete sich seit Jahren den Mund fusselig, um ihn zum Kauf eines neuen zu bewegen. Tom Kincaid blieb bei seiner Weigerung.
    Um sich die Wartezeit bis zur Ankunft der Eltern zu vertreiben, erhob Abby sich und schlenderte durch die Kirche nach vorn zum Altarraum. In der Mitte des Hauptgangs blieb sie stehen, sah sich um, registrierte die vielen Neuerungen. Die Statue der Muttergottes mit dem Jesuskind in den Armen war verschwunden, ebenso der am Kreuz hängende Jesus, von dessen Händen Blut tropfte. Stattdessen beherrschte ein großes Kruzifix den Bereich hinter dem Altar.
    Auch die Kreuzwegstationen wirkten moderner, als sie sie in Erinnerung hatte. Ebenso der Altar selbst, wo verschnörkelter Marmor durch schlichtes Holz ersetzt worden war. In den Jahren ihrer Abwesenheit hatte sich sogar in dieser Kirche viel

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