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Rose

Rose

Titel: Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel Conrad
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mich mein Vater verprügelt. Doch ich liebte ihn, weil er immer so stark war und als ich es geschafft hatte, in allem was ich tat, der Beste zu sein, stellte sich heraus, dass meine Eltern Lügner waren. Sie waren nicht die Besten, sondern einfach nur eklige Lügner. Ich war so zornig, dass ich sie, als ich 16 Jahre alt war, getötet habe. Danach bin ich nach Russland gegangen und dort habe ich gelernt, der beste Killer zu werden, aber das Großartigste war, dass ich Spaß an meiner Arbeit hatte. Aber ein Problem gab es dann doch. Keiner durfte wissen, dass ich es war, der die Morde begangen hatte. Zuerst tröstete mich noch, dass die Zeitungen darüber schrieben, wenn ich besonders grausam war, und wenn ich richtig gut war, kam sogar das Fernsehen. Hier und jetzt bin ich, weil ich mit meiner wahren Identität wahrgenommen werden möchte. Ich will, dass alle wissen, dass ich es war, der die Morde begangen hat. Deshalb sind wir hier und Vincent wird dafür sorgen, dass die ganze Welt von mir erfährt. Jetzt weißt du, warum ich das tue.“
„Michael, warum tut es nicht weh?“ Kerstins Stimme wurde schwächer und Michael wusste, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis sie sterben würde.
    „Du wirst in wenigen Augenblicken tot sein und deshalb spürst du keine Schmerzen mehr. Ich will, dass du weißt, dass deine Mutter nur wollte, dass ich dich nicht länger quäle, sei nicht sauer auf sie.“
„Mama, ich liebe dich.“
„Ich dich auch mein Kind“, sagte Claudia unter Tränen, doch Kerstin hörte es nicht mehr, da war sie schon tot.
    Michael ging zu Claudia
    „Mein herzliches Beileid, Claudia. Doch deine Trauer wird nicht von langer Dauer sein, denn du wirst ihr vielleicht gleich folgen.“
    Michael ging anschließend zu Vincent und setzte sich mit einem Sicherheitsabstand neben ihn.
    „So, nun bist du an der Reihe. Jetzt liegt es an dir. Wieder habe ich zwei Optionen. Die erste ist: Ein schneller Tod. Die Zweite: ich führe bei ihr eine Lobotomie durch und dann kannst du dich dein ganzes Leben um sie kümmern. Sie wird diese Lobotomie auf jeden Fall überleben.
    Also, wie entscheidest du dich?“
„Was ist eine Lobotomie?“
    „Ja, das würde dir jetzt helfen, doch ich werde dir nicht sagen, was es ist, ich kann ja nichts dafür, wenn du so ungebildet bist. Also, was soll es sein?“
    Vincent wusste die Antwort schon, denn wenn sie eine Chance hatte, das zu überleben, dann könnten vernünftige Ärzte sie bestimmt wieder heilen.
    „Einen schnellen Tod. Bitte, bitte lass mich zu meiner Tochter gehen. Vincent, ich flehe dich an. Lass mich gehen.“
„Ahh, das wird es dir vielleicht einfacher machen. Oder auch nicht, denn bedenke, dass sie gerade erst ihre Tochter verloren hat und somit kann man wohl sagen, dass sie nicht ganz bei Sinnen ist. Na dann. Was soll es sein?“
„Claudia, irgendwann wirst du dafür Verständnis haben, denn ich kann dich nicht töten lassen.“
„Wenn du das tust, dann werde ich dich für immer hassen, das verspreche ich dir. Wenn du mich wirklich liebst, dann sag ihm, dass er mich schnell töten soll.“
„Solche Diskussionen gefallen mir. Ehrlich, heute ist echt mein Tag.“
    Michael freute sich riesig. Er tanzte durch sein Labor bis hin zu der Leiche von Kerstin. Während er sie von ihren Fesseln befreite, sagte er zu den anderen beiden, dass sie sich ruhig Zeit lassen konnten. Mit einem dumpfen Schlag schlug Kerstin auf den Fliesen auf. Michael nahm den Stuhl und stellte ihn an den Obduktionstisch, dann hievte er Vincent auf den Stuhl.
    „Siehst du, so gemein bin ich doch gar nicht. Jetzt kannst du Claudia vernünftig ansehen und ihr ins Gesicht sagen, wie du dich entschieden hast.“
    Vincent musste seinen Kopf stark zu seinen Schulterblättern ziehen, damit er sie sehen konnte. Er hatte Mühe, dass er nicht vom Stuhl fiel. Das sah auch Michael und sagte:
    „Warte, ich helfe dir.“
    Er  stellte sich hinter ihn, nahm einen weiteren Kabelbinder, zog ihn durch die Gürtelschlaufe seiner Jeans und machte ihn dann am Stuhl fest. So konnte Vincent nicht mehr vorne überfallen.
    „So, nun aber.“
„Michael, versprichst du mir, dass sie am Leben bleibt?“
„Ja, das verspreche ich.“
„Dann die Lobotomie.“
„Das lobe ich mir. Ein Mann, der Entscheidungen treffen kann.“
    „Vincent, das werde ich dir niemals verzeihen!“, schrie Claudia ihn an.
    „Ach, Claudia, nun sei doch nicht so. Er musste sich halt entscheiden und er will doch nur, dass du lebst

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