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Rose

Rose

Titel: Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel Conrad
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tiefen Wunden zu verursachen. Die Köpfe hat er dann so drapiert.“
    Marcus hielt zwei Fotos hoch, die die beiden toten Beamten zeigten. Keiner der Männer schaffte es, sich diese Fotos länger anzusehen, denn sie waren zu grausam. Es war nicht, dass ihnen die Kehlen durchgeschnitten worden waren, das haben alle schon mal gesehen. Es waren die Gesichter, die lächelten und die aufgerissenen Augen.
    „Das Auto ist noch in der KTU und die Ergebnisse bekomme ich erst in den nächsten Tagen. Die Leichen liegen noch bei mir auf dem Tisch. Morgen kann ich euch alles Weitere dazu sagen.“
    „Danke, Marcus. War das alles?“
„Ja, Vincent, das war alles. Ich werde mich dann mal wieder an die Arbeit machen. Unten im Keller warten noch zwei Männer auf mich.“
    Das meinte er nicht ironisch, sondern er wollte damit sagen, dass er sich um die beiden kümmern musste. Er verabschiedete sich von allen und verließ das Büro.
    Vincent nahm sich nun die Zettel, die er vom Killer bekommen hatte und klebte sie auf die zweite Glaswand. Daneben zeichnete er ein großes Fragezeichen.
    Er schaute zu Günter. „So, Günter, du bist dran.“
    Günter stellte sich vor die Tafeln und Vincent setzte sich neben Thomas.
    „Die Zahl 50 scheint für unseren Täter wichtig zu sein, weil er sie immer wieder aufschreibt. Was sie zu bedeuten hat, darüber kann man nur spekulieren. Dass wir es hier mit einem psychisch kranken Menschen zu tun haben, das muss ich euch ja nun nicht mehr erzählen. Ich gehe davon aus, dass wir es hier mit einem männlichen Weißen zu tun haben, der zwischen 30 und 50 Jahre alt sein dürfte. Er ist von sportlicher Figur und etwa 180 cm groß. Wie ich darauf komme? Das sage ich euch später. Er verspürt keinerlei Mitleid mit seinen Opfern. Er tötet am liebsten langsam. Bis auf die beiden Männer hier vom BND hat er sich sonst viel Zeit gelassen. Die Zettel, die er dir, Vincent, gegeben hat, sind ein sicheres Zeichen dafür, dass er Anerkennung braucht und sucht. Er ist hoch intelligent und hat sich dich nicht zufällig ausgesucht, denn du scheinst ihm würdig zu sein.“
„Doch woher kennt der mich?", warf Vincent in die Runde.
    „Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Es kann sein, dass du mal jemanden verhaftet hast, den er kannte oder, und das glaube ich, er kennt dich aus den Medien. Du warst schon so oft in der Zeitung und im Fernsehen, dass jeder weiß, dass du der beste Bulle hier in Berlin bist und das wird wahrscheinlich der Grund sein, dass er ausgerechnet dich ausgesucht hat. Er will nicht von einem 08/15 Bullen gejagt werden, sondern er will einen ebenbürtigen Gegner.“
„Danke für die Blumen, doch darauf kann ich echt verzichten.“
„Ja, das glaube ich dir gerne, doch aus der Nummer kommst du nicht mehr raus. Solltest du versuchen, ihn zu ignorieren, wird er alles daran setzten, dich doch zu überzeugen. Die beiden vom BND hat er getötet, weil sie dich beschattet haben, das war aber seine Aufgabe. Er wird sie als Stümper angesehen haben und solche Menschen haben in seinem Umfeld einfach mal schlechte Karten. Die Fotos beweisen, dass er sie lächerlich gemacht hat. Auf seine kranke Weise, doch deutlich zu erkennen. Er ist noch lange nicht am Ende, darauf sollten wir uns schon mal einstellen.“
    Günter wandte sich zu Thomas.
    „Der BND hätte dich lieber beschatten sollen, denn ich glaube, dass du in großer Gefahr bist. Du stehst zwischen ihm und Vincent. Es könnte also passieren, dass er dich als Konkurrenten ansieht, wenn das so sein sollte, dann stehst du auf seiner Liste ganz weit oben.“
    Thomas wurde blass, als er die Worte von Günter hörte, denn er wusste, dass er Recht hatte. Er schaute Vincent ängstlich und fragend an. Vincent wusste gar nicht, wie er sich verhalten sollte. Auf der einen Seite hätte er ihm am liebsten gesagt, dass Thomas raus aus dem Fall ist, um ihn zu schützen. Auf der anderen Seite war er der einzige, dem er blind vertraute und der kompetent genug war, um mit ihm an diesem Fall zu arbeiten.
    Thomas merkte, dass Vincent mit sich gerade im Zwiespalt war und wollte ihm sagen, dass er sich auf keinen Fall von dem Wichser einschüchtern lassen werde, da sagte Günter:
    „Thomas, bevor du jetzt deine Loyalität bekundest, solltest du in dich gehen, denn der Täter ist wirklich hochgradig gefährlich. Ich kann gut nachvollziehen, dass du deinen Kollegen nicht alleine lassen willst, doch solltest du dir klar machen, dass es wirklich ernst ist."
„Günter, ich

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