Rose
arbeite schon so lange mit Vincent zusammen und ich werde ihn auf keinen Fall alleine mit diesem Killer lassen. Ich weiß, dass es gefährlich ist, doch wenn ich in seiner Situation wäre, würde er mich auch nicht alleine lassen und sich irgendwo verkriechen. Oder?" Dabei schaute er Vincent an und verlangte damit, dass er ihn bestätigen sollte.
„Thomas, du hast vollkommen Recht, doch wie Günter schon sagte, gehe in dich und überlege genau, ob du das durchziehen willst. Ich könnte es gut verstehen, wenn du dich dazu entscheiden würdest, diesen Fall abzugeben, um dich zu schützen.“
„Und dann? Wer soll dir helfen? Willst du das alleine machen? Nein, mein Freund, da brauche ich gar nicht lange drüber nachzudenken. Du bist mein Freund und ich werde dich auf keinen Fall im Stich lassen." Um seiner Aussage noch mehr Kraft zu verleihen, fügte er hinzu: „Niemals!"
Vincent war sehr erleichtert, dass Thomas so zu ihm stand. Auch er selbst hätte so reagiert, wäre er an seiner Stelle gewesen. Vincent schaute Thomas nur an und es bedurfte keiner weiteren Worte. Sie waren halt Freunde und diese Freundschaft würde auch dieses Mal keinen Schaden nehmen.
Günter schaute den beiden Männern zu und auch er wusste, dass er dazu nichts mehr sagen musste. Somit fuhr er fort:
„Schön, dass wir das auch geklärt haben. Doch nun kommen wir zu Claudia und ihrer Tochter Kerstin. Vincent, du solltest dich unbedingt darum kümmern, dass sie in Sicherheit kommen, denn das ist neben Thomas dein einziger Schwachpunkt und den wird der Täter sich bestimmt zu Nutze machen wollen."
Vincent wusste, dass die beiden in Gefahr waren, doch nun, da Günter das bestätigt hatte, wurde ihm erst richtig bewusst, wie ernst die Lage war.
„Es wird nichts nützen, wenn du versuchst, sie bei ihren Verwandten oder Bekannten zu verstecken. Da wird er als Erstes suchen. Du solltest zusehen, dass sie an einen geheimen Ort gebracht werden. Ich weiß, dass euch die Polizei da nicht wirklich helfen kann, weil noch keine konkrete Morddrohung für die beiden ausgesprochen worden ist, doch du musst so schnell wie möglich reagieren. Du selbst bist natürlich auch in Gefahr, doch er will was von dir und somit wird er dir erst mal nichts antun wollen."
Vincent entschied sich nun, Thomas und Günter von dem Telefonat zu erzählen, denn er hatte gesehen, dass Günter zu vollkommen Recht mit dem hatte, was er sagte.
„Leute, ich muss euch noch was erzählen. Als ich eben noch bei Claudia in der Wohnung war, hat mich der Psycho angerufen. Er hatte genau das vorher gesagt."
Günter und Thomas fragten im selben Augenblick: „Was gesagt?"
„Na ja, er sagte, dass er mich nicht töten will, sondern dass er mich als Gegner will. Er will, dass ich weiß, wer er ist, denn er weiß ja schließlich auch, wer ich bin. Er hat mir gesagt, dass ich unbedingt ehrlich sein soll, denn wenn das nicht so ist, würde er es sofort merken und er würde unsere Zusammenarbeit beenden......... Das war auch schon alles. Tut mir leid, dass ich erst jetzt damit herausrücke, doch ich wollte auf keinen Fall riskieren, dass man mich von diesem Fall hier abzieht."
Günter fing an zu lachen. Es war kein fröhliches Lachen, sondern mehr ein verzweifeltes Lachen.
„Keiner kann dich von diesem Fall abziehen. Wenn das einer deiner Vorgesetzten tun sollte, wird der Killer alles daran setzten, dass man dich wieder einsetzt und wir wissen alle, wie das enden würde."
Vincent war trotz der Gefahr, die von dem Killer ausging, erleichtert, denn er wollte unbedingt derjenige sein, der ihn schnappte und zur Strecke brachte.
Vincent stand von seinem Platz auf und ging zu den Tafeln.
„So, Günter, es ist nun an der Zeit, dass du uns sagst, was er wohl als Nächstes vorhat."
„Na ja, so einfach ist das nicht, denn ich kann kein Muster ausmachen. Seht ihr, alle Opfer kannten sich nicht. Ich denke, er sucht sich seine Opfer wahllos aus. Und Gevatter Zufall wird auch eine Rolle dabei spielen. Du, Vincent, bist der Schlüssel. Nur über dich wird es möglich sein, ihn zu schnappen. Oder er macht einen Fehler, doch die Chancen, dass das passiert, sind nicht sonderlich groß."
„Das sind ja rosige Aussichten", sagte Thomas und bemerkte das Wortspiel gar nicht, erst als er sah, dass Vincent und Günter sich angrinsten. Er ging nicht weiter darauf ein und sprach:
„Also müssen wir Vincent als Lockvogel benutzen, um an den Killer zu kommen?"
„Nein, ich glaube, das wird nicht nötig
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