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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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ist?«
    »Ich glaube, das hält Harrison nicht mehr aus«, warnte Cole. Aber Adam lächelte seine Schwester ermutigend an. »Nur zu, Mary Rose, erzähl uns alles!«
    »Also, ich schaukelte im Stuhl und sprach mit ihr, und plötzlich spürte ich ihre Finger auf meiner Schulter, so leicht wie Schmetterlingsflügel. Sie tätschelte mich sogar. Und einmal kniff sie mich.«
    »Warum?«, fragte Cole.
    Etwas verlegen gestand Mary Rose: »Wahrscheinlich, weil ich so viel jammerte, und das zerrte an ihren Nerven.«
    »Schade, dass wir dich nicht schon vor Jahren gekniffen haben!«, wurde sie von Adam gehänselt.
    »Wirklich, du solltest nicht jammern, Mary Rose«, mahnte Eleanor. »Das mögen die Leute nicht.«
    »Wann hast du denn das herausgefunden?«
    »Sicher ist dir aufgefallen, dass ich nicht mehr jammere.«
    »Ja, in der Tat«, versicherte Mary Rose ihrer Freundin.
    »Als ich ganz allein von der Stadt nach Hause ging und lauter Blasen an den Füßen hatte, dachte ich nach, und da erkannte ich, wie grässlich mein Benehmen auf andere Leute wirken muss.«
    »Wann warst du denn allein?«, fragte Mary Rose erstaunt. Zufällig schaute sie Cole an und sah, dass er ein Grinsen unterdrückte.
    Eleanor blinzelte bestürzt. »Habe ich gesagt, ich sei allein gewesen? Das stimmt nicht. Vergiss es.«
    Das hatte Mary Rose nicht vor. Irgendetwas war auf dem Rückweg von Blue Belle zur Ranch geschehen, und das wollte sie herausfinden. »Hilf mir, den Tisch abzuräumen und den Kaffee zu servieren, Eleanor, ja?«
    »Natürlich.«
    Mary Rose trug einen Teil des Geschirrs in die Küche, und Eleanor folgte ihr mit dem Rest. Nachdem sie die Teller und Schüsseln auf der Anrichte abgestellt hatte, holte sie die Kaffeekanne.
    »Nun, Eleanor?«, begann Mary Rose ohne Umschweife. »Erzähl mir, was auf dem Rückweg aus der Stadt passiert ist.«
    »Gar nichts.«
    Aber Mary Rose ließ nicht locker, und schließlich schilderte Eleanor die Ereignisse.
    Helle Wut stieg in Mary Rose auf. Wie grausam und herzlos von Harrison und Cole, das Mädchen dermaßen zu erschrecken!
    Das Mitgefühl ihrer Freundin entzückte Eleanor, und so erzählte sie alles noch einmal, wobei sie die Einzelheiten ein wenig ausschmückte. Und am Ende ihres Berichts war sie genauso zornig wie Mary Rose.
    Im Speisezimmer sprachen die Männer inzwischen wieder über Corrie, und Harrison fand es nun doch angebracht, sich zu entschuldigen, weil er beim Dinner die Beherrschung verloren hatte. »Trotzdem – Sie hätten Ihrer Schwester nicht erlauben dürfen, die Veranda zu betreten. Ich weiß, in jener Nacht, als wir in der Höhle schliefen, war Corrie sehr freundlich und brachte Mary Rose eine Steppdecke …«
    »Haben Sie Corrie gesehen?«, fragte Cole.
    »Ja.«
    Vorwurfsvoll runzelte Travis die Stirn. »Warum haben Sie uns das nicht erzählt?«
    »Weil Mary Rose nichts davon erfahren sollte. Sie schlief tief und fest. In jener Nacht war Corrie nicht verrückt. Während sie sich über Mary Rose beugte, lag sogar ein zärtlicher Glanz in ihren Augen. Ich weiß nicht, ob ihre Stimmungen so wechselhaft sind wie der Wind oder ob sie gefährlich werden könnte. Jedenfalls wäre ich nicht bereit, ihr Mary Rose anzuvertrauen.«
    »Wie sah sie denn aus?«, wollte Douglas wissen.
    »Als hätte man mit einem Kriegsbeil auf sie eingeschlagen.«
    Travis erschauerte. »Die Ärmste …«
    »Und warum spricht sie nicht?«, fragte Cole.
    »Nun, ich bin mir nicht sicher, ob sie’s kann«, entgegnete Harrison.
    »Also meinen Sie – ihr Hals …« Travis konnte nicht weitersprechen, erschüttert über das Bild, das vor seinem geistigen Auge erschien.
    Interessiert beugte sich Cole vor. »Warum verschweigen Sie Mary Rose, dass Sie Corrie gesehen haben, Harrison?«
    »Weil ich nicht indiskret sein möchte. Corrie ist die Eroberung Ihrer Schwester, und Mary Rose soll sie als Erste sehen.«
    »Glauben Sie, Corrie wird sich ihr jemals zeigen?«
    »Das bezweifle ich, aber vielleicht …«
    »Wahrscheinlich wird Mary Rose in Ohnmacht fallen oder schreien«, seufzte Travis.
    Entschieden schüttelte Harrison den Kopf. »Nein, sie wird es tapfer hinnehmen.«
    Adam nickte. »Offenbar kennen Sie Mary Rose sehr gut, Harrison.«
    »Da braut sich ein Gewitter zusammen«, bemerkte Douglas.
    »Hast du’s donnern gehört?«, fragte Cole.
    »Verdammt«, fluchte Harrison, »MacHugh hasst Donner.«
    Die Brüder lachten, und Travis meinte: »Im Grunde hasst er alles.«
    »Aber Adam mag er«, entgegnete Douglas.

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