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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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können. Haben Sie sich das mal vorgestellt, während Sie Ihre verdammte Schrotflinte in der Hand hielten?«
    »Lassen Sie ihn los, Harrison!«, befahl Adam.
    Erst jetzt merkte Harrison, was er tat, und gehorchte sofort, Travis war viel zu verblüfft, um in Wut zu geraten, und Cole hob den Stuhl auf, um ihn wegzuziehen, sobald sein Bruder sich setzen würde.
    Aber auf diesen uralten Trick war Travis gefasst und schob Cole weg, ehe er Platz nahm. »Da Sie aus Sorge um Mary Rose verrückt spielen, bin ich Ihnen nicht böse, Harrison. Ihr Glück, dass Sie mein Hemd nicht zerrissen haben! Sonst würde ich Sie niederschlagen.«
    »Oh, ich hätte es gern geflickt«, platzte Eleanor heraus. »Das weißt du doch, Mary Rose?«
    »Ja, natürlich«, bestätigte Mary Rose und sah Harrison an. Wieder einmal hatte sich der gute, sanftmütige Mann in einen Barbaren verwandelt. Das missfiel ihr, und sie fragte sich, warum er so aggressiv geworden war. Sie schaute in die Runde, um festzustellen, wen sie dafür verantwortlich machen konnte, und ihr Blick blieb an Coles grinsendem Gesicht hängen. Erbost runzelte sie die Stirn und zeigte mit dem Finger auf ihn. »Das ist deine Schuld, Cole Clayborne! Seit Harrisons Ankunft übst du einen schlechten Einfluss auf ihn aus. Früher war er ein perfekter Gentleman. Und was ist jetzt aus ihm geworden. Wenn du ihn restlos verdorben hast, werde ich es dir nie verzeihen.«
    »Zeig nicht mit dem Finger auf andere Leute, Mary Rose«, tadelte Adam, wenn auch halbherzig. Mühsam bezähmte er seinen Lachreiz, denn er wollte die Gefühle seiner Schwester nicht verletzen. Falls sie glaubte, Cole habe Harrison verdorben, würde er ihr das nicht ausreden.
    So feinsinnig war Cole nicht. Er brach in schallendes Gelächter aus. »Unsinn, Mary Rose, er tat nur so, als wäre er ein Gentleman. In Wirklichkeit ist er genauso wie wir alle.«
    »Vielleicht wie Adam, aber keinesfalls wie du oder Douglas oder Travis.«
    »Was stimmt denn nicht mit uns?«, wollte Douglas wissen, aber sie ignorierte seine Frage und wandte sich zu Harrison.
    »In Zukunft solltest du dich von Cole fernhalten. Er färbt auf dich ab. Mittlerweile hast du schon einige seiner schlechten Gewohnheiten angenommen.«
    »Zum Beispiel?«
    »Unhöflichkeit.«
    »Komm her, Mary Rose.« Sein Blick duldete keinen Widerspruch.
    Seufzend legte sie ihre Serviette auf den Tisch, erhob sich und ging zu ihm. »Es war sehr unhöflich von dir, Travis von seinem Stuhl hochzuzerren«, meinte sie und legte eine Hand auf seinen Arm.
    »Ja, das war unhöflich.«
    »Und jetzt tut’s dir Leid«, erwiderte sie, erfreut über sein Geständnis, und wollte ihm helfen, sich zu entschuldigen.
    »Nein, es tut mir nicht Leid.«
    »Oh, um Himmels willen, Harrison – gegen diese Wutanfälle musst du was tun. Sie beunruhigen mich.«
    »Er benimmt sich nur wie ein normaler Mann, Mary Rose«, warf Douglas ein. »Das finde ich erfrischend.«
    »Und ich helfe ihm, seine großstädtischen Gepflogenheiten abzulegen«, fügte Cole hinzu. »Dafür solltest du mir dankbar sein, Schwesterchen.«
    Ungeduldig wechselte Harrison das Thema. »Was Corrie betrifft …«
    »Ja, ich weiß«, fiel Mary Rose ihm ins Wort. »Ich soll mich entschuldigen, weil ich auf die Veranda gegangen bin, nicht wahr?«
    »Keineswegs. Du sollst in Zukunft nur vorsichtiger sein.«
    »Das verspreche ich dir.«
    »Danke.« Ehe sie merkte, was er vorhatte, hauchte er einen zarten Kuss auf ihre Lippen.
    »Lassen Sie das, Harrison!«, verlangte Cole, aber seine Stimme klang nicht böse.
    Diesen Befehl quittierte Harrison, indem er Mary Rose noch einmal küsste, einen Arm um ihre Schultern legte und sie besitzergreifend an sich zog. Dann schaute er Travis an. »Wenn Sie unfähig sind, Ihre Schwester zu beschützen …«
    »Ich? Unfähig? Das ist doch der Gipfel …«
    »Sei still, Travis«, wurde er von Adam unterbrochen. »Harrison, setzen Sie sich wieder. Und du, Mary Rose, gehst zu deinem Stuhl zurück.«
    Wie in Trance gehorchte sie. Vor ihren Brüdern hatte Harrison seine Zuneigung noch nie so deutlich gezeigt.
    »Wer hat denn diese Biskuits gebacken?«, fragte Travis.
    »Ich«, erwiderte Eleanor. »Warum? Schmecken sie Ihnen nicht?«
    »Doch, sehr gut.«
    Beglückt lächelte sie. »Das freut mich. Morgen werde ich noch welche backen. Vielleicht sogar einen Kuchen. Ich mache mich sehr nützlich, nicht wahr, Mary Rose?«
    »O ja. Soll ich jetzt erzählen, was sonst noch auf Corries Veranda geschehen

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