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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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deshalb hast du ihm erzählt, ich sei ein Ire.«
    »Du bist ein Ire, Travis«, betonte Cole.
    »Natürlich. Ich überlege nur, warum ihn das interessiert. Ein seltsamer Vogel ist das, nicht wahr?«
    »Allerdings.« Cole schaute Harrison nachdenklich an. »Da er aus Schottland stammt, sollte man meinen, er würde uns lieber als Schotten betrachten. Warum wollten Sie denn, dass wir alle Iren sind, Harrison?«
    »Das ist mir völlig egal.« Harrison gab sich geschlagen. Offensichtlich war es unmöglich, ein normales Gespräch mit den Claybornes zu führen. Damit musste er sich eben abfinden. »Ich hoffe nur, ich muss Sie niemals vor Gericht ins Kreuzverhör nehmen.«
    »Was stimmt denn nicht mit uns?«, fragte Douglas. »Wir waren doch sehr gastfreundlich, oder?«
    »Ja, aber Sie sind völlig unlogisch.« Ob er die Familie beleidigte, kümmerte Harrison nicht. Auch seine Geduld hatte gewisse Grenzen.
    »Oder wir sind zu logisch für Ihren Verstand«, konterte Cole.
    »Haben Sie schon mal über diese Möglichkeit nachgedacht?«
    »Ich habe mich nur gewundert, warum Sie an drei Tagen pro Woche Französisch sprechen«, verteidigte sich Harrison. Als er merkte, wie alle vier Brüder seinen Ärger genossen, wechselte er entschlossen das Thema. »Wie fühlst du dich, Mary Rose?«
    »Danke, gut.«
    »Heute morgen wurde sie übel zugerichtet«, erklärte er Adam.
    »Offensichtlich.«
    »Aber jetzt sieht sie schon wieder besser aus«, meinte Douglas.
    »Besser?« In Harrisons Augen war sie schön wie eh und je, trotz der Schrammen und blauen Flecken im Gesicht. Obwohl einer ihrer Mundwinkel etwas geschwollen war, hätte er diese süßen Lippen am liebsten geküsst.
    »Jetzt tut er’s schon wieder, Cole«, klagte Douglas.
    »Was?«
    »Er gafft Mary Rose an.«
    »Nein, ich wollte mir nur ihre Verletzungen ansehen«, widersprach Harrison. »Du bist sehr widerstandsfähig, Mary Rose.«
    »O ja, aber das sehen meine Brüder nicht ein.«
    »Fang nicht schon wieder damit an, Mary Rose!«, warnte Cole.
    »Womit denn?«, fragte sie und lächelte unschuldig.
    »Wahrscheinlich meinen deine Brüder, dass du nicht allzu widerstandsfähig aussiehst«, warf Harrison ein.
    »Aber ich bin’s, und ich kann meine eigenen Entscheidungen treffen. Also sollen sie mir nicht ständig sagen, was ich tun darf und was nicht.«
    Ihre wütende Miene überraschte ihn, aber er verkniff sich die Frage, welches Problem sie beschäftigen würde.
    »Was wolltest du mir denn vorhin erzählen, Cole?«, erkundigte sich Adam.
    »Es geht um unseren Hausgast. Nun weiß ich, warum er uns dauernd ins Verhör nimmt. Ich habe herausgefunden …«
    »… dass er ein Anwalt ist«, fiel Travis seinem Bruder ins Wort, und Cole runzelte ärgerlich die Stirn, weil ihm der Überraschungseffekt gestohlen worden war. »Wahrscheinlich hat er’s verschwiegen, weil wir ihm sonst nicht erlaubt hätten, bei uns zu wohnen.«
    »Aber er wäre verpflichtet gewesen, uns die Wahrheit zu sagen«, betonte Douglas.
    »Es ist sehr unhöflich, über einen Gast zu reden, der im selben Zimmer sitzt«, mischte sich Harrison ein.
    »Ist es denn besser, hinter seinem Rücken über ihn zu sprechen?«, fragte Cole.
    »Man soll überhaupt nicht über ihn tratschen«, entgegnete Harrison.
    »Warum haben Sie uns Ihren Beruf verheimlicht?«, forderte Douglas ihn heraus.
    »Wahrscheinlich dachte Harrison, er hätte es erwähnt«, meinte Cole. »Alle in der Stadt wissen Bescheid, sogar Dooley.«
    »Aber wir hatten keine Ahnung«, beschwerte sich Douglas. »Also, ehrlich, ich bin so wütend, dass ich ihn schlagen könnte.«
    »Das habe ich schon getan«, prahlte Cole.
    »Ja«, bestätigte Mary Rose, »in Morrisons Küche. Dein Bruder hat ausgezeichnete Tischmanieren, Adam. Findest du nicht auch, Harrison?« Alle musterten ihn gespannt, und er entschloss sich zu einer aufrichtigen Antwort. »Wie ich zugeben muss, hätte ich beinahe zurückgeschlagen. Aber dann spürte ich deinen Blick und ließ es bleiben, Mary Rose.«
    »Du weißt, dass ich dich beobachtet habe?«
    »Ja.«
    »Trotzdem hast du dich von Catherine anschmachten lassen?«
    »Sie hat ihn nicht angeschmachtet«, widersprach Cole, »sie war nur höflich. Nicht wahr, Travis?«
    »Etwas zu höflich, für meinen Geschmack. Aber zu mir war sie auch sehr nett, also ist das wohl in Ordnung.«
    »Hat sie dich auch angeschmachtet?«, zischte Mary Rose.
    Adam sah Harrisons zufriedenes Lächeln. Mary Roses Ärger über Catherines Verhalten schien den jungen

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