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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Mann köstlich zu amüsieren.
    »Warum regst du dich so über das Mädchen auf?«, fragte Cole seine Schwester.
    »Zufällig glaube ich, eine Gastgeberin sollte nicht so aufdringlich sein.«
    »Ich finde, sie war sehr liebenswürdig.«
    Seufzend beugte sich Adam vor. »Reden wir nicht mehr über so belanglose Dinge. Nun muss ich euch eine Frage stellen. Wo wart ihr denn, als Mary Rose niedergeschlagen wurde?«
    Alle begannen gleichzeitig zu antworten. Und jeder nannte mehr oder weniger fadenscheinige Gründe für sein Versäumnis. Auch Harrison mischte sich lautstark ein. Cole war so empört über die angedeutete Kritik, dass er vergaß, Französisch zu sprechen. Während sie durcheinander schrien, versuchte Mary Rose zu beteuern, sie sei durchaus fähig, auf sich selber aufzupassen.
    Aber niemand beachtete sie. Schließlich schlug sie mit der Faust auf den Tisch. »Adam, würdest du mir bitte zuhören? Ich bin eine erwachsene Frau, und selber für meine Handlungsweise verantwortlich. Merkst du denn nicht, wie tief mich diese Diskussion beleidigt?«
    Die Antwort ihres ältesten Bruders gefiel ihr ganz und gar nicht. »Nun will ich dich gern entschuldigen, Mary Rose. Geh doch in den Salon und spiel Klavier.« Entrüstet öffnete sie den Mund, um zu protestieren, aber seine Miene belehrte sie eines Besseren. Alle erhoben sich, als sie das Speisezimmer verließ, dann setzten sie sich wieder und begannen erneut zu schreien. Nun bemühte sich Harrison nicht mehr, Adams Aufmerksamkeit zu erregen. Er lehnte sich zurück und übernahm die Rolle des stillen Beobachters.
    Nach einer Weile beruhigte sich Cole, erinnerte sich an die französische Konversation, die heute Abend auf dem Programm stand, und fluchte in dieser Sprache, wobei er mit einem erstaunlichen Wortschatz aufwartete. »Eben war sie noch da, dann verschwand sie plötzlich«, berichtete er.
    Das war die einzige plausible Erklärung. Travis suchte immer noch nach Ausreden, aber keine einzige, die ihm einfiel, ergab einen Sinn. Und Douglas warf Cole vor, er habe nicht aufgepasst. Er selbst sei im Stall beschäftigt und deshalb außer Stande gewesen, Mary Rose zu beschützen. Kein Mann könne gleichzeitig an zwei Orten sein.
    »Aber ich sollte im Gemischtwarenladen und zur gleichen Zeit auf der Straße stehen?«, fuhr Cole ihn an.
    »Schon gut!«, schrie Travis. »Ich war auf dem Weg zu Catherine, und ich hätte in der Nähe des Ladens bleiben müssen. Aber ich dachte, du würdest dich um Mary Rose kümmern, Douglas.«
    Adam wandte sich zu Harrison. »Und was haben Sie gemacht?«
    Statt sich herauszulavieren, entgegnete er tapfer: »Ich übernehme die volle Verantwortung. Weil ich in ein Gespräch über Rinderherden vertieft war, bemerkte ich nicht, wie Mary Rose den Laden verließ.«
    »Jedenfalls darf das nie wieder passieren«, mahnte Adam. »Sicher, Mary Rose kann auf sich selber aufpassen, und sie trägt einen Teil der Schuld. Aber sie ist nun mal eine schwache Frau, selbst wenn sie’s nicht zugeben will. Heute hätte sie getötet werden können.«
    »Das stimmt«, bestätigte Harrison. »Und deshalb hätte ich diesen Bickley beinahe umgebracht. In letzter Sekunde beherrschte ich mich. Dieser Bastard und seine Freunde wurden nach Hammond gebracht. Der Sheriff kümmert sich um sie.«
    »Und Sie glauben, der wird was unternehmen?«, fragte Adam.
    »Etwa nicht?«
    »Das ist zu bezweifeln. Wir leben in Blue Belle, und die Leute in Hammond befassen sich nur mit ihren eigenen Angelegenheiten. Der Sheriff hat weiß Gott genug zu tun. Wahrscheinlich wird er Bickley und seine Kumpanen laufen lassen.«
    »Werden sie nach Blue Belle zurückkommen?«
    »Wahrscheinlich. Auf solchen Abschaum übt unsere Stadt eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus. Aber er wird sich nicht mehr an Mary Rose heranmachen, sondern an Sie, Harrison. Seien Sie auf der Hut.« Dieser Rat wurde von Adams Brüdern eifrig bekräftigt, und er lächelte. »Vor etwa einem Monat haben wir einem Rancher, der bei den Wasserfällen lebt, dreihundert Rinder abgekauft. Möchten Sie uns helfen, die Herde nach Rosehill zu treiben, Harrison?«
    Ehe der junge Schotte antworten konnte, wandte Douglas ein: »Er weiß doch gar nicht, wie man einen Bullen mit dem Lasso einfängt. Oder doch, Harrison?«
    »Nein. Aber …«
    »Aber Sie glauben, das kann nicht allzu schwierig sein«, fiel Cole ihm ins Wort. »So wie die Zähmung der wilden Mustangs.«
    »Da habe ich mich vielleicht ein bisschen ungeschickt

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