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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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sich mit Harrison, der sichtlich genervt an einem Pfosten lehnte. »Miss Border, würden Sie mit mir in die Bibliothek kommen?«, bat Adam.
    Obwohl er mit sanfter Stimme gesprochen hatte, zuckte sie erschrocken zusammen und sprang so schnell auf, dass der Stuhl nach hinten kippte. Harrison stellte ihn wieder auf die Beine, und Eleanor ging zu Adam. Abrupt blieb sie stehen. »Ich kann Ihr Haus noch nicht betreten, Mr Clayborne.«
    »Warum nicht?«
    »Mary Rose sagte, vorher müsse ich mich entschuldigen. Tut mir wirklich Leid, wenn ich Sie beleidigt habe. Aber ich glaubte diesem grässlichen Kutscher nicht, als er erklärte, Sie seien der Bruder meiner Freundin. Ich dachte, das würde er nur behaupten, um mich loszuwerden, und er hätte mich gar nicht nach Rosehill gebracht, sondern ganz woandershin …«
    »Wohin denn?«, fragte Cole, der die Verandastufen heraufstieg.
    »Ach, keine Ahnung …« Sie warf ihm einen kurzen Blick zu, dann wandte sie sich wieder zu Adam. »Darf ich jetzt eintreten, Sir?«
    »Ja, natürlich.«
    »Bringen Sie das Gepäck in mein Zimmer, Mr MacDonald!« Mit einer knappen Geste, die Harrison an die englische Königin erinnerte, zeigte sie auf ihre Koffer, die Clive in den Staub gestellt hatte.
    »Bedaure, Miss, das kann ich nicht. Zum Oberstock habe ich keinen Zutritt. Cole, diese Aufgabe werden Sie übernehmen müssen.«
    »Stauben Sie das Gepäck ab, bevor Sie’s ins Haus tragen, Cole!«, befahl Eleanor.
    Als Harrison einen wütenden Fluch vernahm, grinste er. Zu seiner weiteren Belustigung sah er Douglas aus dem Stall laufen, gefolgt von MacHugh, der offensichtlich seine schlechte Laune an dem jungen Mann auslassen wollte.
    »Hör mal, Adam, ich möchte dir was sagen!« Cole musste schreien, um Harrisons Gelächter zu übertönen.
    »Später«, erwiderte Adam und bedeutete Eleanor, ins Haus zu gehen. »Wenn ich mit Miss Border gesprochen habe. Es dauert nicht lange.«
    Doch da irrte er sich. Die Unterredung dauerte drei Stunden. Nach der ersten Stunde war sein Hemd schon wieder nass geweint, denn Eleanor entpuppte sich als zweite Mary Rose.
    Allmählich verlor Cole die Geduld. Er wollte Adam endlich mitteilen, Harrison sei ein Anwalt, und mit dem ältesten Bruder die Maßnahmen erörtern, die diese Situation erforderte. Entschlossen öffnete er die Bibliothekstür und hielt verblüfft inne.
    Eleanor hatte beide Arme um Adams Taille geschlungen, schluchzte heftig und versuchte, gleichzeitig zu reden. Für Cole ergab ihr halbersticktes Gestammel keinen Sinn, aber es amüsierte ihn, seinen Bruder zu beobachten, der sich offenbar sehr unbehaglich und völlig hilflos fühlte.
    Ungeschickt tätschelte Adam die Schulter des Mädchens, dann sah er den grinsenden Cole in der Tür stehen und bedeutete ihm zu verschwinden – ein Befehl, der sofort befolgt wurde.
    Beim Dinner erwähnten sie den Zwischenfall nicht. Eleanor zog es vor, in ihrem Zimmer zu bleiben, und Mary Rose hatte ihr ein Tablett mit einer Mahlzeit und einer großen Kanne Tee gebracht, in der Hoffnung, das heiße Getränk würde die aufgeregte Freundin beruhigen. »Tut mit Leid, dass ich mich verspätet habe«, entschuldigte sie sich, als sie am Esstisch erschien und neben Adam Platz nahm. »Die Ärmste ist völlig erschöpft, deshalb wird sie uns heute Abend nicht Gesellschaft leisten.« Dann flüsterte sie ihrem ältesten Bruder zu: »Sie mag dich, aber sie weiß natürlich noch nicht, wie stur du sein kannst.«
    »O nein, sie mag ihn nicht«, widersprach Douglas, der scharfe Ohren besaß. »Ich glaube, sie steckt voller Vorurteile.«
    Aber Cole schüttelte den Kopf. Nach seiner Ansicht würde keine Frau einen Mann umarmen, den sie hasste. »Das bezweifle ich. Sie ist nur unhöflich.«
    Skeptisch runzelte Douglas die Stirn. »Bist du sicher? Wenn sie Vorurteile hat, kann sie nicht hier bleiben.«
    »Ja, ich bin mir sicher.«
    »Warum schaust du denn so wütend drein, Mary Rose?«, fragte Travis.
    »Ich habe ihr verboten, heute nachmittag zum Boar Ridge zu reiten«, erklärte Adam.
    »Aber ich bin kein Kind mehr«, protestierte sie, »und ich verstehe nicht …«
    »Vergiss bitte nicht, dass wir einen Hausgast haben«, unterbrach er sie. Sofort hielt sie den Mund.
    »Können wir nicht endlich zu essen anfangen? Ich verhungere schon beinahe.« Douglas griff nach der Kartoffelschüssel, hielt aber inne, als Adam ihn ersuchte, noch etwas zu warten.
    »Harrison? Sprechen Sie zufällig Französisch?« – »Ja. Warum?«
    »Dann möchte

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